Kapitel 4:
„Ich bin wieder daa" flöte ich ins Haus hinein. Obwohl es schon später ist, sind meine Eltern schon wach und auch Felix kommt nach unten um nach meiner baldigen Unterkunft zu fragen. „Ich habe eine Wg gefunden und habe dort auch schon den Vertrag unterschrieben. Ich werde da mit 5 anderen Jungs wohnen", erkläre ich meiner Familie. Mein Bruder zieht anerkennend die Augenbraune hoch. Mein Vater jedoch lässt den Fürsorger raushängen: „5 Jungs und meine Prinzessin mittendrin? Kommt nicht in Frage. Die nehmen dich doch als Hausfrau - du darfst putzen, essen kochen und die schmutzige Wäsche waschen. Nein!" Irgendwie ist es ja schon süß, wie mein Vater sich Sorgen macht. Verstehen kann ich das ganze auch, aber ich bin über 18 und muss meine eigenen Entscheidungen treffen und ich bin mir sicher, dass dies eine sehr gute Entscheidung war. „Ah papi. Wir haben zwei Verträge gemacht. Den ersten wegen Geld und alles - naja, die Jungs bestehen darauf mir das Zimmer zu bezahlen und für die Einkäufe wollen auch sie Geld geben, ich habe mich dagegen gestimmt. Erfolglos. Den zweiten halt so, dass wir einmal in der Woche einen Kitchfilm gucken, dass wir jeder seine Wäsche macht, außer es wird angeboten und so weiter" Felix schafft es echt seine Augenbraune noch weiter hoch zu ziehen. „Woher haben die denn bitte so viel Geld?" fragt meine Mutter. Mh, vielleicht habe ich dieses mini Detail weggelassen, dass die 5 Profispieler beim BvB sind. Ich kläre die Sache auf. Felix erzählt von einem Bericht, denn er heute Morgen gelesen hat. ‚5 Profifußballer suchen neues WgMitglied'. Bescheiden erzähle ich wie ich da aus Versehen reingerutscht bin. Mein Bruder stellt sich als richtiger BvBFan da. Er hat mir zwar immer mal wieder von Fußball erzählt, aber dies ist das erste Mal, dass ich gespannt zuhöre. Er erklärt mir die Spielerpositionen und die ganzen Regeln. Felix freut sich richtig für mich, mein Vater ist da anderer Meinung. „Dann wird es richtig Stress immer mit der Presse geben. Die sind viel zu berühmt und dass sie dann noch alles für dich bezahlen wollen. Nein" Nun werde ich auch patzig. „Ich bin 18 Jahre. Ich muss selbst meine Entscheidungen treffen und ich bin sehr zufrieden mit dieser. Die Jungs sind echt super nett und ich habe sie schon richtig gerne. Der vertrag ist eh schon unterschrieben" Mein Vater murrt ein wenig. „Ah Christian, es wird bestimmt alles gut. Die Jungs werden sich bestimmt gut um sie kümmern" versucht meine Mutter mein Vater zu beruhigen. Er murrt wieder. „So, wollen wir nun mal das Netz nach deinen neuen Mitbewohner durchsuchen?" grübelt Felix, aber ich schüttle den Kopf. Ich möchte die Jungs so kennen lernen. Was die Presse schreibt, stimmt eh großenteils nicht. „Wann ziehst du da denn hin?" fragt meine Mutter nun wieder. „Also die Jungs meinten ich kann da sofort hin" Mein Vater knurrt vor sich hin. Mich macht es traurig, dass er nicht hinter mir steht. „Dann fangen wir morgen mal mit packen an, wie wäre es?" schlägt Mama vor. Ich nicke und gehe nach oben in mein Zimmer. Ich lasse mich ins Bett plumpsen und mein Blick schweift durch mein Zimmer. All diese Erinnerungen soll ich nun hier lassen? Das Loch in der Wand von meiner besten Freundin Laura weil sie keine Sektflasche öffnen kann. Die halb zerrissene Vorhänge von Mirko, der mal versucht hat Tarzan zu spielen. Die angemalte Wand von meiner kleinen Cousine Lilli, als ich sie mal 5 Minuten alleine gelassen habe. Mir steigen die Tränen hoch. In Dortmund werde ich viele neue Erinnerungen schaffen, aber die hier, die mir jeden Morgen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, die werde ich hier lassen müssen. Das kleine Loch im Boden, als Felix versucht hat ein Bilderrahmen anzubringen. Die komische Ecstacy Kuh auf dem Feld. Wie ich das alles hier vermissen werde. Vor allem Felix, mein kleiner süßer Bruder. Passend zu meinem Gedanken klopft es an der Tür und Felix kommt herein. Kommentarlos schlüpft er unter meine Decke und zieht mein Kopf auf seine Brust. Felix geht regelmäßig ins Fitnessstudio und dann sieht man auch. Er hat ein Sixpack und Armmuskeln, aber nicht zu viele. Gerade passend. Ich fühle etwas Nasses an meiner Stirn und schaue in das Gesicht von Felix. Seine Augen sind rot angeschwollen. Ich habe ihn seit Jahren nicht mehr weinen gesehen. „He, kleiner, wieso weinst du denn?" frage ich ihn behutsam. „Ich werde dich so sehr vermissen" Auch mir steigen wieder die Tränen hoch und ich schließe Felix fest in die Arme. „Ich werde doch nicht aus der Welt sein. Ich werde euch ganz oft besuchen und du wirst mich ganz oft besuchen und wir werden immer schreiben" murmle ich in sein Nacken hinein. Er lässt von mir ab und schaut mir ins Gesicht. „Aber das wird nicht das selbe sein. Kein Morgenmuffel Fenna mehr. Keine mehr, die wenn ich mal Frauenbesuch habe, zu Spion Nr1 wird. Wer soll mir denn nun helfen, wie ich meine Haare machen soll oder was ich anziehen soll. Wie soll ich das denn hier mit Mama und Papa alleine durch stehen? Fenna, du wirst einfach so unglaublich weit weg sein und mir werden unsere ganzen kleinen unbedeuteten Rituale fehlen. So, wie du mir immer einen kleinen Briefchen schreibst ehe du aus dem Haus gehst. Den habe ich heute übrigens vermisst, aber ich muss mich ja eh dran gewöhnen. Du hast mich so hart ausgelacht, als ich meinen ersten Pickel bekommen habe. Oh gott, klinge ich gerade schnulzig. Aber es ist einfach so, dass ich dich so vermissen werde" Solche Worte habe ich noch nie aus seinem Mund gehört. Die Tränen fließen nur so meinem Gesicht runter und auch Felix weint sehr. „Ich bin immer für dich da. Wenn irgendwas ist, rufst du eben an und ich stehe sofort auf der Matte. Du fehlst mir nun schon" Mehr bekomme ich nicht raus, da ich so weine. Langsam fallen mir die Augen zu und auch Felix beruhigt sich wieder. Er hat schon oft bei mir geschlafen, oder ich bei ihm, also bleibt er auch heute liegen und schiebt mich noch enger an sich. Ich werde ihn am meisten vermissen, so viel ist klar.
„Auuuuuffstehhheeenn, wir müssen packen. Oh, Kinder, ihr habt ja ganz rote Augen. Nun steht erstmal auf und frühstück und dann werden wir packen", werden wir von Mama geweckt. Ich befreie mich aus Felix Schlingen und schaue auf mein Handy. „Maaaaa, es ist halb 7. Ich will schlafen" stelle ich meinen Standpunkt klar. Der Tiefschläfer neben mir bekommt mal wieder nichts mit und schläft seelenruhig weiter. Der Glückliche. „Wenn du in 5 Minuten nicht unten bist, stelle ich andere Geschütze auf" erklärt Mama. Andere Geschütze hießen schon ein Eimer voller kaltem Wasser, Hard Rock auf 100% Lautstärke neben meinem Kopf und Schnee. Ich wollte gar nicht wissen, was dieses Mal der Fall sein wird, also stehe ich auf. Ich schnappe mir meinen Bademantel und stapfe nach unten, wo mir eine gutgelaunte Mutter entgegen strahlt. Ich seufze und begrüße meinen Vater. Er hat genauso viel Lust wie ich. „Am Sonntag ist Ruhetag", knurrt er. „Nana, keine Ausreden. Wir packen gleich". Sie reicht mir eine Tasse Kaffee und erzählt mir ihren Plan. „Also erstmal packen wir die Kleider, danach die Bücher, dann die restlichen Sachen. Anschließen bauen wir das Bett und den Schrank ab, dann sind heute Abend fertig" „Wir waren bei Ikea, da haben wir Betten gekauft. Und ein Schrank brauch ich auch nicht, die Jungs meinten, da ich das Mädchen bin soll ich das Zimmer mit Ankleideraum bekommen" Ich lächle ein wenig und nehme einen Schluck Kaffee. Als der auf ist gehe ich wieder zurück in mein Zimmer, nehme mir Kleider und gehe ins Bad. Ich mache mich fertig und gehe zurück. Felix schläft noch immer. Ich gehe zu meinem Nachtisch und schaue auf mein Handy. ‚Eine neue Nachricht von Leo<3' Ich entsperre und gehe auf Whatsapp. ‚Wir haben uns anders entschieden. Du kannst leider nicht in unsere Wg. Wir wünschen dir viel Glück auf der Suche nach einer neuen Unterkunft. Bitte gebe unsere Nummern nicht weiter. Leo' Ich verfalle in Schock.
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die WG - (Moritz Leitner Fan Fiction)
Hayran KurguFenna trinkt ahnungslos einen Kaffee bei Starbucks. Ein paar Tage später zieht sie mit 5 Profifußballer zusammen (Reus, Durm, Bittencourt, Leitner, Bender) zusammen. Einer hat es ihr besonders angetan...