Kapitel 13 - Affenhaus

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Kapitel 13:

„Was isn?" murmelt Mo als wir beide in die Küche kommen. Die anderen vier Jungs sitzen breit grinsend am Esstisch. Ich laufe erstmal zu meiner geliebten Kaffeemaschine und schenke Moritz und mir ein. „Na ihr Turteltäupchen. Gut geschlafen?" kichert Leo. Ich knurre ein unverständliches „Ja" und reiche Mo seine Tasse. „Wieso habt ihr mich denn so aufgebracht gesucht?" fragt er genervt. Ratlos zucken 3 Jungs die Schultern und deuten auf Sven. „Der wollte, dass wir unbedingt hier hin kommen" Schweigend steht Bender auf und geht zur Tür hinaus. Verwirrt setzen Mo und ich uns auf unsere Plätze. „Also, ich war heute morgen schon weg" brüllt Sven aus dem Flur hinaus. Ich nehme einen großen Schluck Kaffee. „Tadaaaaa" Sven kommt zurück ins Zimmer und breitet triumphierend seine Arme in die Luft. Die gleichen blonden Haare. Das gleiche Gesicht. Die gleiche Kleidung. Ich erkenne keinen Unterschied zu dem Sven vor 10 Sekunden. „Er ist ein wenig schüchtern. Können wir ihn behalten? Können wir?" bettelt er rum und schaut auf seine Füße. Ich gehe seinem Blick nach. Versteckt hinter seinen Unterschenken winselt ein kleiner Affe. Ein Affe. Hat er sie noch alle? Er hebt ihn vorsichtig auf und lässt ihn auf seinen Armen und seiner Schulter herum klettert. Als er seinen Kopf erreicht sagt Marco entscheidend: „Nein. Bist du ganz dicht? Wir haben hier schon genug Aufmerksamkeitbrauchende und dann schleppst du noch so ein Tier an, das auf unseren ganzen Möbeln herum klettert und die Deko zerstört? Nein" Ich stimme Marco zu. Der hat sie doch echt nicht mehr alle. Leo springt von seinem Platz hoch: „Ich gebe denen da ungern Recht, aber das geht echt nicht" Sven schmollt. „Ihr wollt echt, dass ich das Tier wieder zurück bringe?" „Ja" entscheidet Erik. Sven drückt das Äffchen näher an sich. „Woher hast du das eigentlich?" frage ich. Sven setzt sich seelenruhig auf seinen Platz, den Affen noch immer im Arm. „Also, ich war heute bei der Bäckerei nahe dem Zoo. Die haben da einfach mal die leckersten Streuselbrötchen. Naja und dann kam mir so ein Mann entgegen als ich gerade wieder hier her fahren wollte. Der hatte eine echt große Tasche, aber ich habe mir nichts dabei gedacht. Als er dann nach einem Autogram gefragt habe, ist das Äffchen aus seiner Tasche gesprungen und in meine Arme. Tja und dann bin ich halt wieder hier her" Es ist bewiesen, er hat sie echt nicht mehr alle. „Du hast ein geklautes Tier mit genommen?" fasst Mo zusammen und gibt Sven einen Klaps auf den Hinterkopf. „Es ist nicht bewiesen, dass er geklaut ist" versucht dieser sich zu verteidigen. „Du wirst den Affen sofort wieder in den Zoo bringen oder ich mache das" meint Erik. „oder wollen wir es behalten. Es ist doch ganz süß" stellt sich nun auch Leo auf Svens Seite. Er bekommt einen auch einen Schlag auf den Hinterkopf von Marco. „Na gut. Kommt wer mit?" fragt Sven noch immer schmollend in die Runde. Erik meldet sich freiwillig und so machen sich die beiden auf den Weg. Was war das denn bitte für ein Morgen? Ich stapfe nach oben und suche mir Anziehsachen raus. Als ich fertig angezogen wieder aus meinem kleiden Badezimmer komme, sehe ich wie mein Handy aufleuchtet.

‚Puff-WG'

Sven: Sollen wir noch einkaufen gehen?

Leo: Sven? Hast du beide Affen weg gebracht?

Marco: Wie beide Affen? Hattest du noch einen?

Sven: Hä? Ich hab den einen auf euren Wunsch wieder in den Zoo gebracht. Zuhause wäre er viel glücklicher gewesen!!!

Leo: Also hast du Erik nicht bei seiner richtigen Familie gelassen?!

Erik: Schnauze Bittencourt

Leo: Nein Eriklein, wir Menschen sagen dazu Mund

Marco: Ohaaa leute, nun kommt einfach

Nach einiger Zeit kommen die 2 Jungs wieder eingetrudelt. Ich sitze gerade oben auf meinem Bett vorm Laptop als es unten an der Tür klingelt. Kurze entschlossen schwinge ich mich von meinem Bett runter und stolpere die Treppe hinunter. „Ahhhh wie süß bist du denn. Wollen wir ein Mädchenabend machen, so wie in alten Zeiten?" Ich springe meiner besten Freundin in die Arme und knuddle sie einmal durch. „Ja ehm. Können wir machen, aber heute bin ich mit Marco verabredet" stammelt sie rum. Ich klettere von ihr runter und schaue sie entsetzt an. Sie hat mir echt nicht Bescheid gesagt, dass sie was mit dem hat. Hinter mir klappert die Schlüsselschüssel und ein breit grinsender Marco erscheint auf der Bildfläche. „Können wir?" fragt er munter. Emma nickt eifrig und schon sind die beiden weg und lassen mich mit offenem Mund zurück. Wir haben uns immer alles erzählt und nun hat Emma Geheimnisse vor mir? Ich freue mich doch für die beiden, wenn da echt etwas läuft, aber ich finde es komisch, dass sie mir das verschweigt. Ich erzähle ihr alles und sie mir doch eigentlich auch. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, also sich zwei Arme um meine Beine und Schulter streifen und ich kurzerhand im Brautstyle die Treppe hoch getragen werde. Mo's Geruch. Kommentarlos stolziert er in die linke Flurhälfte und tritt mit einem Bein eine weitere Tür auf. Er trägt mich die Treppe hoch, die zur Dachterrasse führt. Wieder stößt er die Tür auf und nun stehen wir endgültig draußen. Es ist doch sehr frisch. Er legt mich auf eine Liegefläche ab. Sie ist rund und hat ein kleines Dach als Überdeckung. Er verschwindet, kommt aber paar Sekunden später mit seiner Decke wieder. Zusammen kuscheln wir uns unter sie. „Erzählst du mir was los ist?" fängt er endlich ein Gespräch an. Ich kuschle mich näher an ihn heran und lege mein Kopf auf seine Schulter ab. „Keine Ahnung. Mich macht es traurig, dass Emma mir nicht erzählt hat, dass sie was mit Marco unternimmt" antworte ich wahrheitsgetreu. Er nickt nur, so berichte ich weiter „Wir haben uns immer alles erzählt. Alles! Und nun sagt sie mir nicht mal, dass sie ein Date hat" Es tut gut mit Mo drüber zu reden. „Ich glaube sie hat Angst, was du sagst" sagt er seine Meinung. Ich gucke auf den Phönixsee, der im Moment wunderschön glitzert. „Wie? Wieso sollte sie Angst haben?" möchte ich wissen. Er streicht mit behutsam die Haare aus dem Gesicht weg. „Naja, Ich glaube sie dachte wenn du das rausbekommst, dass du denkst sie würde dir Marco weg nehmen" „Aber ich liebe Marco nicht" Ich drehe meinen Kopf und schaue ihm ins Gesicht, auf dem ein leichtes grinsen erscheint. „Aber er ist ein Freund von dir und du magst ihn. Rede doch am besten mal mit Emma, bevor ich hier noch weitere Vermutungen aufstellen, die vielleicht gar nicht stimmen" gibt er mir den Rat. Ich lache ihn grinsend an und schaue mir dann wieder den See an. Ein perfekter Moment: ich liege auf einer Dachterrasse vor dem Phönixsee in den Armen des Jungen, den ich liebe. Halt. Was?! Ich liebe Moritz doch nicht. Nein. Ich liebe ihn doch nicht. Aber dieser Moment, hier mit ihm, der ist perfekt. „Ich bin froh, dass du hier bist" murmelt er. „Ich auch" gebe ich zurück. Er zieht mich näher zu sich hoch, so dass ich nun in seiner Halsbeuge liege. „Hey Leute. Wir müssen hier nun was klären. Geht bitte" wird der wundervolle Moment von Sven zerstört. Hinter Sven taucht ein Mädchen hervor. Ohne dass ich eine Frage stellen kann, reißt Moritz mich hoch und schlürft mich von der Dachterrasse. „Die brauchen nun ihre Ruhe" erklärt er und zieht mich in sein Zimmer.

die WG - (Moritz Leitner Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt