Kapitel 16 - Kater

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Kapitel 16:

Fürsorglich schenkt mir Moritz ein Glas Wasser ein und platziert mich auf einen Stuhl. Alleine hätte ich das nicht mehr geschafft. „Ich glaube ich gehe nun lieber schlafen" berichte ich und versuche auf zu stehen. Alles dreht sich. Kurzerhand werden zwei Arme unter meinen Kniekehlen und unter meinem Nacken geschoben. Mos Geruch. Wohlig grinse ich. Er trägt mich die Treppe hoch. „Aberr isch lmuss dock noch tzu Sven" nuschle ich an seine Brust. Er nickt und setzt mich vor seiner Tür ab. Ich öffne die Tür. Sven sitzt auf seinem Sofa. Aus dem Badezimmer kommen Laute. „Was willst du denn hier?" fragt er mich verwundert. „Hä? Duhu wolltst des doch?" Ich merke wie ich durch das Glas Wasser kein Stück einen klareren Kopf bekommen habe. „Nachdem du mich als Affe bezeichnest hast, wollte ich dich nie wieder sehen" meinte er. „Du wiescht doch, des ist Spaß" sage ich. „Ich finde das nicht so cool, wenn mich irgendeine wildfremde Person als Affe bezeichnet. Was machst du überhaupt hier? Wie bist du hier rein gekommen?" möchte er wissen. Unverständnis breitet sich in meinem Kopf aus. „Hey, darf ich dir Vorstellen, das ist mein Zwillingsbruder Lars" Ein weiterer Sven kommt aus dem Badezimmer. Scheinbar der Richtige. „Wartettt eben" Ich gehe ins Bad und werfe mir kaltes Wasser ins Gesicht. Und es klappt. Als ich wieder zurück komme, sitzen die beiden Zwillinge zusammen auf dem Sofa. „Also war heute gar nicht Sven im Café?" frage ich die beiden. Beide fangen laut an zu lachen. Einer der beiden steht auf und kommt auf mich zu. „Hi. Ich bin der Lars" stellt er sich vor und nimmt mich in den Arm. Perplex starre ich ihn an. „Also habe ich zu dir gesagt, dass du ein Affe bist und dir doch mal bitte ein neues Gehirn zulegen sollst?" frage ich. Sven liegt gekrümmt vor lachen auf dem Sofa. Ihm kommen schon die ersten Lachtränen. „Hast du?" gibt er von sich. Lars antwortet: „Ohjaa, das hast du. Aber scheinbar hast du mich für Sven gehalten. Aber was ich noch immer nicht verstehe, was machst du hier?" möchte er wissen. Die ganze Situation ist in meinem betrunkenen Zustand doch sehr schwer zu durchblicken. „Ich hab dir doch von Fenna erzählt, sie wohnt hier mit uns" erklärt Sven ihm. „Ach, du bist die schöne Fenna, die Mo den Kopf verdreht hat?" zwinkert er mir zu. Ich muss hier weg. Mein Gehirn verarbeitet das alles nicht mehr. Wankend laufe ich zur Tür. „Wir reden morgen. Gute Nacht" verabschiede ich mich und schaffe es dann tatsächlich in mein Zimmer. Rasch ziehe ich mich um lege mich dann überglücklich, endlich liegen zu können, in mein Bett. „Hey. Hast du meine Nachricht bekommen?" Moritz taucht in meinem Blickfeld auf. Ich grumme was unverständliches, was man sich aber zu einem ‚Ne' zusammenreimen kann. „Möchtest du bei mir schlafen?" fragt er mich. „Heute mal nicht, okay? Gute nacht Herz" murmle ich lächelnd. Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „Schlaf schön". Dann verschwindet er aus dem Zimmer.

„FEEEEENNNNNNNAAAAAA? BIST DU WAAACH?" brüllt Leonardo durchs Haus. Ich nehme ein zischen von Mo wahr: „Sei still. Sie hat ein Kater." Er hat Recht, mein Kopf brummt wie nie zuvor. Die Tür wird aufgerissen. Schwer öffne ich die Augen. Leo tritt her rein und springt auf mein Bett. Wie ein kleines Kind hüpft er dort herum. Diese Schmerzen. „FEEEENNNNAAAA. AUUUUFWAAACHEN" brüllt er mich an. Unvorstellbare Kopfschmerzen. Mit einem Ruck packt er mich und schleppt mich raus. „Bitte lass mich schlafen" bettle ich ihn an. „Nichts da. Du kommst mit zum Training" Er setzt mich auf einem Barhocker ab und reicht mir ein Kaffee. „Ich will ins Bett. Ich schaff das nicht" versuche ich weiter mein Glück. Er legt mir ein Aspirin hin. „In einer halben Stunde müssen wir los" Murrend schlucke ich die Tablette mit einem großen Schluck Kaffee. Danach packt er mich sofort wieder und rennt die Treppe hoch. Schmerzen. Er geht in mein Badezimmer. „Mach schnell. Wenn du in 10 Minuten nicht fertig bist, komm ich rein" bestimmt er. „Sei nicht so gemein" lacht Marco von der Tür aus. „Bin ich nicht. Nun mach hinne" Er schiebt mich Richtung Dusche und knallt die Tür dann zu. Als ich mit einem Badetuch um meinen Körper wenig später wieder rauskomme, brummt mir zwar noch immer der Kopf, aber Leo ist von meiner Schnelligkeit sichtlich begeistert. Erik sitzt grinsend auf meinem Bett und schaut sich das Spektakel an. „So, Erik sucht dir was zum Anziehen raus und ich föhne deine Haare" bestimmt er weiter. „Macht es dir so Spaß, mich zu quälen?" verzweifelt blicke ich ihn an. Er nickt nur lachend. Als er den Föhn anmacht, explodiert mein Kopf fast vor Schmerzen. Erik reicht mir eine Jogginghose und einen Pulli, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Als die Jungs ihr Werk vollendet haben, stürme ich Mos Zimmer. „Du hast mich nicht gerettet. Wieso?" „Weil ich mich freue, wenn du mit zum Training kommst" antwortet er. Moritz nimmt seine Spottasche und schultert sie, dann kommt er auf mich zu und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Stirn, ehe er mich raus schiebt. „Das werde ich dir nie verzeihen" drohe ich Leo, als wir unten ankommen. Er grinst mich nur frech an. Auch die zwei Svens tauchen wenig später unten auf. Als wir uns dann alle auf dem Weg zu den 5 Autos machen, zeigt mir Mo schon einen Vogel, bevor ich überhaupt fragen kann, ob ich fahren darf. Ich lasse mich auf den Beifahrersitz fallen und schließe meine Augen. Endlich ein stiller Moment. Nichts da. Der Herr Leitner muss ja unbedingt das Radio auf volle Lautstärke stellen und schief und laut dazu mit grölen. Aber dank der Tablette kann mein Kopf es einigermaßen aushalten.

„Fennnnaa. Schön, dass du hier bist" Kloppo schließt mich gleich in eine Umarmung. „ohje. Haben die Jungs dir nicht deinen Kater ausschlafen lassen?" bemerkt Jürgen. Niedergeschlagen schüttle ich den Kopf. „Fertig machen" dirigiert er die Jungs. Lars, Kloppp und ich schlendern zu der Bank. Er guckt seinem Bruder heute zu. „Erstmal warm laufen und dafür dass ihr Fenna heute so gequält habt, lauft ihr 5 Runden mehr als sonst" Habe ich schon mal gesagt, dass ich ihn richtig gern mag? Böse blicken die Jungs mich an. Lars und ich unterhalten uns die ganze Zeit. Irgendwann kommen wir auch auf das Thema Henni zu sprechen. „Boahr, wenn ich diese Schl*** in die Hände bekomme. Ich bringe sie um, dafür was sie meinem Bruder angetan hat" stellt er seinen Standpunkt klar. „Sie war gestern Abend da. Sie haben sich auf Freundschaft geeinigt" stelle ich ihn auf den neusten Stand. Er blickt mich entgeistert an. „War klar, dass er irgendwann weich wird" murmelt er. Danach erzählt er mir noch lustige Geschichten, wo man ihm mit seinem Bruder verwechselt hat. Meine zählt nun leider auch dazu.

„Mir geht's besser. Ich fahre" bestimme ich und nehme Mo den Schlüssel ab. Bevor er was erwidern kann, setze ich mich auf den Fahrersitz und starte den Motor. „Jaja. Erst darf ich nicht bei dir schlafen und nun willst du fahren. Ist klar. Nutz mich nur weiter aus" Gespielt beleidigt lässt er sich auf den Beifahrersitz fallen. Bevor er noch etwas erwidern kann, drehe ich seinen Kopf zu mir und küsse ihn. „Und ab und zu küssen damit ich nichts von deinem Spiel merke. Meisterplan" redet er weiter. „Spinner" kommentiere ich und fahre los.

„Wieso gibt es eigentlich keinen Preis dafür, dass man Fennas Fahrkunst überlebt?" möchte Mo von Erik wissen, als wir Zuhause ankommen. „Sollte man echt mal einführen" überlegt Erik. „Eben. So etwas zu überlegen, ist viel spektakulärer, als der beste Schauspieler zu sein" setzt Mo die Konversation fort. „Ich finde es aber auch schon wundernswert, dass dein Auto das so mitmacht" murmelt Erik. „Ihr seid blöd" stemme ich dazwischen. „Du aber auch" meint Mo und zieht mich zu sich, um mir einen Kuss zu geben. Erik quietscht vor sich hin. „Seid ihr nun eigentlich zusammen?" fragt er, als wir uns voneinander lösen. „Nö" antworte ich und gehe in die Küche.

die WG - (Moritz Leitner Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt