Kapitel 1

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Als Ellie Banner eines Tages - oder war es Nacht? Sie konnte es nicht sagen - aufwachte, spürte sie einen Stich in ihrem Rücken und das Mädchen zuckte zusammen.

Gott, dieser verdammte kalte Metallboden tat ihr überhaupt nicht gut, doch es war das einzige, worauf man in diesem Raumschiff schlafen konnte.

Ellie stand auf und streckte sich.

Als sie aus dem Fenster sah, konnte sie das weite Weltall sehen, dass so wunderschön aber gleichzeitig auch gefährlich war.

Irgendwo da draußen war ihr Dad und Clint auf einem Planeten Namens Erde, wahrscheinlich millionen Lichtjahre entfernt.

Gott, wie sehr Ellie die beiden doch vermisste.

"Der nächste Supermarkt ist Lichtjahre entfernt, Ellie!",hatte Tony vor ein paar Tagen gesagt, als das Mädchen nach etwas
Essbaren gesucht und nichts gefunden hatte.
"Und wir haben nichts mehr zum Essen. Dieses Raumschiff hat leider keinen Supermarkt eingebaut",hatte er leise hinzugefügt.

Dann hatte sich der Milliardär abgewandt um mit Nebula, diesem blauen Alien - Roboter - Schlumpf, weiter irgendein Spiel zu spielen.

Und nun stand Ellie da und starrte mit leerem Blick ins All.

Sie konnte sogar ihr Spiegelbild ganz leicht im Fenster sehen, das Mädchen fand, dass sie schrecklich aussah, viel zu dünn für ihr Alter - man konnte bereits die Knochen erahnen -, völlig verdreckt und ihr dunkelblaues Shirt, dass sie seit ihr Dad aufgetaucht war anhatte, war an einer Seite, dort wo das Messer von Thanos sie getroffen hatte, aufgerissen und übersät mit getrocknetem Blut.
Das Mädchen wollte nicht wissen, wie sie für andere roch.

Ellie kniff die Lippen zusammen und ihr Blick wanderte nach oben, dort wo ihr Gesicht war.
Sie musste feststellen, dass es ziehmlich verschmutzt war und dass sie überall Kratzer und Schrammen hatte.

Ihre schwarzen Haare, die ihr einst nur bis kurz vor die Schultern gegangen waren, waren in der Zeit, in der sich Ellie im Weltraum befand, ziehmlich schnell gewachsen und reichten ihr nun bis zu den Ellenbogen.
Sie waren strohig und kaputt, standen von allen Seiten ab, Ellie wunderte sich, warum sie bei der Pflege, die sie gar nicht bekamen, überhaupt so schnell wachsen konnten.

Sobald Ellie eine Schere in der Hand hatte, würde sie die Länge ändern müssen, denn die langen Haare gefielen ihr überhaupt nicht.

Ellie seufzte und wandte sich ab, um zu Tony zu gehen.

Seit Tagen lebte Ellie in diesiger Dunkelheit, die durch die kalten Metall - und Stahlbauten und das weite Weltall hervorgerufen wurde.
Das Mädchen hatte es am Anfang furchterregend gefunden, doch mit der Zeit hatte sie sich daran gewöhnt, auch wenn ihr das Sonnenlicht fehlte.

Ellie hörte den Milliardär schon von weitem, denn die Wände hallten manchmal, wenn man etwas sagte und im richtigen Winkel stand.

Die junge Frau stellte fest, dass Tony mit sich selbst redete.
Oder, nein, als Ellie vorsichtig um die Ecke lugte, sah sie, wie er etwas aufnahm.
Er sprach mit seinem völlig verbeulten Iron Man Helm von dem ein kleines, rotes, blinkendes Licht ausging.

"Ist lustiger als es klingt",sagte er gerade.
"Essen und Wasser sind vor ein paar Tagen ausgegangen. Sauerstoff wird morgen früh verbraucht sein...Jap, das war's dann."

Was?
Ellies Herz zog sich vor Schreck und Angst zusammen, als Tony das sagte.
Das der Sauerstoff bald verbraucht sein würde, dass hatte er ihr gar nicht erzählt.

Das Mädchen atmete tief durch und lehnte sich an der Wand an, um sich abzustützen, da ihre Beine wie wild anfingen zu zittern.
Ellie fuhr sich verzweifelt über den Mund und hörte Tony weiter zu.

"Und Pepp, ich habe gesagt, keine Überraschungen mehr, aber ich hatte gehofft noch eine letzte aus dem Hut zu zaubern, aber es sieht so aus...naja du weißt, wie es aussieht."
Tony machte wieder eine kurze Pause und Ellie schloss die Augen.

Tonys Worte sogen aus Ellie jede noch so kleine vorhandene Hoffnung hinaus.

"Und Ellie...",meinte der Milliardär dann.

Das Mädchen spitzte die Ohren, als sie ihren Namen hörte.

"Ich hab sie letztens angeschrien, weißt du."

Ja, das hatte er tatsächlich, vor zwei Tagen, als Ellie gerade mit Nebula sprach.

Tony hatte sie angeschrien, ohne Grund meinte er plötzlich dass sie "dumm wäre und keinen Funken verstand hätte".

Ellie schob es auf seine Verzweiflung, denn wenn Menschen verzweifelt waren, sagten sie manchmal Dinge, die sie nicht wirklich so meinten, doch trotzdem hatte das, was Tony behauptet hatte, weh getan.

"Und dann hab ich den Schmerz in ihren Augen gesehen, Gott, Pepp, ich hab mich nicht mal entschuldigt."

Ellie hörte, wie Tony kurz auflachte.

"Ich weiß nicht, wie ich ihr sagen soll, dass uns der Sauerstoff bald ausgeht und wir vermutlich... es tut mir so Leid, weißt du. Bruce wird so traurig sein und auch der Bogenschütze..."

Als Tony ihren Dad und ihren besten Freund erwähnte, lief ihr eine stumme Träne über die Wange.
Sie hatte sich nicht mal verabschieden können.

"Ich weiß nicht, ob sie überhaupt noch leben oder ob du ihnen diese Aufnahme zeigen sollst, falls du sie jemals bekommst",sagte Tony weiter.
"Ich überlasse dir diese Entscheidung, Pepp. Jedenfalls, das war's und ich liebe dich."

Ellie spürte, wie ihr stumm die Tränen über die Wange liefen und sie ließ sich kraftlos an der Wand hinabsinken.

Ja, so musste sich wohl das Ende anfühlen.

....

Hallo Leute 👋🏻😊
So sieht man sich wieder, und das an einem Freitag xD

Ich bin schon gespannt, was ihr von Endgame halten werdet, ich hoffe es gefällt euch.

Lasst doch ein paar Rückmeldungen da, wenn ihr das Kapitel gelesen habt 😊

Ich wünsche euch noch viel Spaß beim lesen :)

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