Kapitel 11

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Rhody hatte Ellie erzählt, dass Clints nächstes Ziel Tokyo war und dorthin flog die junge Frau auch.

Sie landete den Quin Jet auf einem Hochhausdach, stieg aus und sah sich kurz um.

Die bunten Lichter der Stadt leuchteten in der Dunkelheit und der Regen trommelte auf Ellies rote Haare, die bereits jetzt klatschnass waren.

Die junge Frau schnappte sich einen Pfeil aus dem Köcher, spannte ihn in den Bogen ein und schoss ihn auf eine gegenüberliegende Hauswand, bevor sie vom Dach sprang und geschickt mit beiden Beinen am Boden aufkam.

Ellie richtete sich gerader auf und ging die Straße entlang.

Dort weiter vorne musste sie rechts abbiegen, aber warte mal...Ellie hörte etwas, etwas das sehr nach Kampfgeräuschen klang.

Die junge Frau packte ihren Bogen fester und lugte vorsichtig um die Ecke.

Dort stand er, Clint Barton, ihr bester Freund den sie die Jahre über so sehr vermisst hatte und der gerade einem Mann ein Schwert in den Kopf stieß.

Ellie zuckte zusammen, als der Mann tot zu Boden viel und sich Clint das Schwert an seinem Armschutz abswischte, bevor Ellie aus dem Schatten trat.

Sie sah, wie der Bogenschütze einen Moment zu Boden sah, bevor er leicht den Kopf hob.

"Du hättest nicht her kommen sollen",sagte er.
Ellie fand, dass seine Stimme so anders klang, so düster, traurig und voller Schmerz.

"Ich lasse meine Freunde nicht im Stich",meinte Ellie knapp.

Das schien Clint nun doch zu überraschen, denn der Bogenschütze drehte sich um und blinzelte die junge Frau einmal an.

Anscheinend hatte er jemand anderen erwartet.

"Ellie?",fragte er nach.
"Ich dachte, du wärst tot. Man hat mir gesagt, du bist im All verschollen."

Die 25 jährige bemerkte, wie Clints Stimme bei dem Wort 'tot' fast brach und das fühlte sich für Ellie wie ein Schlag in die Magengrube an.

"Bin ich nicht",antwortete die junge Frau und wischte sich die nassen, klebenden Haare aus der Stirn.

"Es gibt eine Möglichkeit, sie zurückzuholen",fügte Ellie hinzu und trat näher zu Clint, dessen Fassung gerade ebenfalls fast brach.

"Bitte, mach mir keine Hoffnungen",meinte Clint verletzt und sah Ellie an.

"Tut mir Leid, dass ich das nicht schon früher konnte",erwiderte die junge Frau leise.
"Aber bitte komm nach Hause. Diese Leute zu ermorden bringt deine Familie auch nicht zurück."

Clints Lippe zitterte bei ihren Worten und seine Augen wurden feucht.

Das war der Moment, in dem Ellie Clint's Hand nahm und sie fest drückte, als Zeichen dafür, dass er nicht alleine war.
Für einen Moment ließ der Bogenschütze die Hand schlaff in der ihren hängen, bevor er den Druck erwiderte.

"Sieh dir nur an was ich getan habe",meinte Clint ohne jegliche Emotion in seiner Stimme, während er Ellies Hand weiter hielt.

"Ich beurteile Menschen nicht nach ihren größten Fehlern",erwiderte die junge Frau.

"Vielleicht solltest du das aber tun",gab Clint zurück und sah seiner Freundin in die Augen.

"Warum? Hast du bei mir ja auch nicht getan."

In dem Moment fällte Ellie eine Entscheidung. Sie ließ Clints Hand los, trat näher zu ihm und umarmte ihn, mit so viel Wärme darin, wie die junge Frau nur konnte.

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