Ein etwas anderer Morgen

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Mein Tag beginnt eigendlich normal.

Ich werde von meinem Wecker geweckt. Ziehe mich an. Doch als ich mich gerade in die Küche begeben will, kommt mir mein Vater entgegen.

Ich frage ihn wieso er noch hier sei, denn normalerweise war er doch schon eine halbe Stunde lang weg.

Er antwortet mir er habe verschlafen und gleich bei der Arbeit angerufen um sein Missgeschick zu entschuldigen.

Plötzlich als ich von meinem gerade geschmierten Brötchen einen happen ab biss, kommt mein Vater nochmal herein und erinnert mich daran, dass mein Bruder mich heute von der Schule ab holen wird.

Noch mitten in seinem Satz klingt das Telefon. Er hebt ab und schon beginnt das Gespräch.

"Aha! ... Ok! ... Verstehe, verstehe! Es ist auch für dich in Ordnung?... Ja mach ich! ... Ist gut! Ja ich grüß sie. Tschüss." , ist das einzige was ich verstehe.

Er hat diesen ich-mache-es-nicht-gerne-aber-wenn-es-nicht-anders-geht Blick aufgesetzt und fragt mich ob er eben kurz meinen Schulblock haben darf.

Mir gehen gerade tausende von fragen durch den Kopf, aber ich stelle nur eine: "Wer war das am Telefon?"

Während mein Vater den Kugelschreiber über den Block tanzen lässt, antwortet er mir: "Dein Bruder. Ich soll dich von ihm grüßen, aber das hast du bestimmt mitbekommen." "Was schreibst du da? Und was hat er denn gesagt? Du klingst ja garnicht so begeistert!"

"Ich muss dich was fragen, Lia ", sagt er plötzlich und spricht weiter: "Du weist ja das dein Bruder momentan auf Tour ist, oder? ..."

Natürlich weiß ich das. Also betätige ich seine frage mit einem Nicken.

"Das bedeutet er hat heute seinen letzten Auftritt hier in Großbritannien..." ,fährt er fort. Auch das weiß ich bereits. Also Nicke ich noch einmal.

"...und er soll ja das GANZE Wochenende auf dich aufpassen..."

Da ich merke das es ein langer Vortrag wird und da wir beide los müssen antworte ich: "Komm schon auf den Punkt. Wir müssen los!"

"Ok! ...", er räuspert sich, " Es bedeutet das du bis Mittwoch bei ihm bleibst. Ich bin ja nicht ganz überzeugt, weil du Schule hast. Aber es läßt sich anscheinend nicht vermeiden und allein lass ich dich hier nicht! Also was sagst du dazu?" Ich willige ein.

"So jetzt müssen wir aber auch los!", sage ich und bin schon auf dem Weg nach draußen.

Wie ich es mir schon denken kann fährt mir der Schulbus vor der Nase weg. Also bringt mein Vater mich zur Schule.

Als ich dann aus dem Auto aussteige, sagt er: "Den Zettel den ich geschrieben habe. Gib den bitte im Sekretariat ab." "Ok, mach ich! Tschüss!", Antworte ich und gehe zum Eingang, wo auch schon meine Freunde warten.

"Lia! Ich dachte schon du bist krank oder so, weil du nicht im Bus warst. Ich hab mir schon sorgen gemacht!", fährt Nathalie mich an. "Alles Ok! Ach übrigens ich bin bis Mittwoch, aber so wie ich mein Bruder kenne, Donnerstag nicht in der Schule sein."

Ed Sheeran - Der etwas andere Bruder (On Hold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt