Mister Boyce

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Ich lief nervös in die Schule hinein. Ich wollte nicht mit ihm reden und er würde ganz sicher auch nicht mit mir reden wollen. Aber nachdem Cameron gestern Abend einen mental Breakdown (wie heißt das nochmal auf Deutsch?😂) neben mir bekam, wäre es vielleicht doch besser wir würden darüber reden. Doch ein seltsames Gefühl in meinem Magen, sagte mir dass er wieder so tun wird als wäre nichts passiert und das wiederum, tat weh zu realisieren. Mit schnellen Schritten lief ich auf den Tisch zu bei dem all seine Kumpels saßen. Natürlich auch er. "Cameron? Kann ich mit dir kurz sprechen?" Fragte ich etwas verzweifelt. Die Jungs schauten mich verwirrt an. "Worum geht's?" Fragte Cameron zurück. Ich schaute in die Runde von Jungs und überlegte, ob ich ihn ehrlich vor seinen "Brüdern" blamieren sollte, oder ob er vielleicht dann doch lieber seinen faulen Arsch zu mir bewegen mag. Aber anstatt dies zu tun, entschied ich mich dann doch führ ein etwas hilfloses: "ich würde das gerne alleine klären...unter vier Augen...wenn du weißt was ich meine.."
Cameron und seine Gang sahen mich abschätzend an. Er Seufzte genervt, erhob sich allerdings vom Tisch und ging mit mir ein Stück weiter weg. "Was gibts, Hopeful?" Fragte er gechillt und steckte seine Hände in die Hosentasche. "Oh tut mir leid, Mister Boyce. Ich vergaß, dass wir uns kaum kennen!" Lachte ich Ironisch. In mir brodelt es schon und ich Balte leicht die Fäuste. "Das tun wir nicht. Du bist für mich keine besondere Person. Höchstens eine Klassenkameradin. Mehr seh ich in dir nicht..." PAM das tat weh. Das Stechen in der Brust wurde stärker und ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich dieser Satz kränkte und aus der Fassung brachte. "Natürlich! Ich vergaß..." nuschelte ich. "Wenn du jemanden jemals was über, dass gestern erzählst. Dann bist du dran. Vertrau mir, Hopeful!" Zischte Cameron plötzlich und lief ein Stück näher zu mir. "Und genau das ist der Punkt, Cameron! Ich habe etwas gegen dich in der Hand, dass dein ganzes 'ich bin so toll und der Beste' Getue mit einem Schlag beenden kann. Und ich würde keine Sekunde zögern es zu beenden, wenn du mir nochmal Drohst...Also pass gefälligst auf in welchem Ton du mit mir redest." Zischte ich zurück. Er betrachtete mich mit einem eisernen Blick und schaute mich einfach nur an. Er hebt seinen einen Mundwinkel und lief dann an mir vorbei. Aber natürlich nicht ohne mich anzurempeln. Wie sollte ich nur aus diesem Jungen schlau werden?
Seine Stimmungsschwankungen waren schlimmer als bei einem pubertierenden Teenagermädchen.

Ich öffnete leise die Tür, des Hauses. Ich war heute schon wieder bis 10 pm in der Bibliothek gewesen. Auf Zehenspitzen Schlich ich den kalten, dunklen Flur entlang. Ich wusste das, Die Freundin meines Vaters es nicht mochte, wenn ich spät nach Hause kam, da sie dachte ich würde den ganzen Tag auf Partys sein und mich betrinken. Natürlich hatte ich ihr mindesten 100 mal gesagt das, dies nicht der Fall war, doch wer hört schon mir, die 16 jährige Tochter des geliebten?
„WO WARST DU DEN GANZEN TAG?!" lies mich eine, viel zu hohe Stimme, erschrecken. Ich wirbelte herum und sah die, in nur einem Bademantel bedeckte, Freundin meines Vaters. Genervt stöhnte ich auf. „In der Schule, wie immer-" weiter kam ich nicht den sie holte aus und Schlug mir mit der Handfläche auf die Wange, so dass sich mein Kopf  in die andere Richtung schwang. „LÜG MICH NICHT AN! DU HATTEST HEUTE BIS 3 PM UNTERRICHT! ICH MÖCHTE KEINE LÜGNERIN IN MEINEM UMFELD HABEN! VERSCHWINDE AUS DIESEM HAUS!!!" schrie sie mich an. Mir stiegen die Tränen in die Augen und mit schnellen Schritten bewegte ich mich nach draußen. Der Wind Peitschte mir ins Gesicht und lies die Tränen somit nicht nach unten fließen. Wo zur Hölle sollte ich denn jetzt hin?
Zügig lief ich zu dem nächsten Hotel und versuchte mein Glück. Nach langem diskutieren und verhandeln, durfte ich mich dann in meines Zimmer, für 4 Tage begeben. Es war klein aber fein und hatte alles was ich brauchte für 4 Tage. Mein Blick galt aber nur meinem Spiegelbild. Die Freundin meines Vaters hatte so heftig zu geschlagen, dass sich mein Auge blau verfärbte. Wie sollte ich das denn Eva, Kaci und Kata erklären. Ich hatte ja noch nicht mal einen Abdeckstift dabei um es zu verstecken. Eine ganz kleine, salzige Tränen bahnte sich den weg zu meinem Mund. Willkommen in der Realität, Marry Hopeful.

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