Love around the World 2

24.

Wir werden viel zu früh, um halb 5, vom Wecker aus dem Schlaf gerissen. Wir ziehen uns an und Tom packt noch schnell seinen Koffer fertig. Ich schnappe mir einen seiner Pullis und sein Parfüm und lege beides auf den Tisch. „Was soll das denn?" fragt Tom mich. „Das brauche ich noch!" Er macht Anstalten die Sachen zu nehmen und einzupacken, aber ich hindere ihn daran. „Das behalte ich, damit ich immer mit dir kuscheln kann, auch wenn du gerade nicht da bist" sage ich. „Den Pulli kriegst du in Italien wieder, aber nur im Tausch für einen anderen." „Du bist verrückt" sagt er lachend, aber er gibt auf und macht seinen Koffer zu. Auf dem Weg zum Flughafen halten wir kurz bei einem Bäcker an und kaufen uns jeder ein Brötchen und ein warmes Getränk. Am Flughafen angekommen haben wir nicht mehr viel Zeit. Die Jungs checken schnell ein und geben ihr Gepäck ab und müssen dann direkt durch die Sicherheitskontrolle um ihren Flieger zu bekommen. Dadurch wird der Abschied sehr kurz. Tom gibt mir einen langen Kuss und ich spüre wie die Tränen über meine Wange rollen. „Wir sehen uns in Italien, Prinzessin" sagt er und dreht sich um, um zu gehen. „Warte!" rufe ich mit erstickter Stimme. Ich krame aus meiner Tasche den Umschlag hervor und gebe ihm den Liebesbrief. Er nimmt ihn überrascht an und packt ihn ein. „Ich liebe dich" flüstert er mir ins Ohr und gibt mir noch einen kurzen Kuss. „Ich liebe dich auch" flüstere ich zurück, aber das hat er wahrscheinlich gar nicht mehr gehört. Er dreht sich nochmal kurz um und winkt mir zu, dann geht er durch eine Tür und ist weg. Sophie und ich weinen beide und wir nehmen uns in den Arm um uns gegenseitig zu trösten. Es funktioniert soweit, dass wir beide aufhören zu weinen, aber die Traurigkeit geht nicht so leicht weg. Wir gehen zum Auto und fahren weg. Ich spüre die immer größer werdende Entfernung zwischen Tom und mir und es reißt ein Loch in mir auf, das nur durch Tom wieder gefüllt werden kann. Ich setze Sophie bei mir zuhause ab, die nun wieder zu sich nachhause zieht, und fahre direkt zur Arbeit. Nach einer Woche Krankheit, hat sich einiges an Arbeit angesammelt und ich bin froh über die Ablenkung. Ganz aus meinen Gedanken kann ich Tom jedoch nicht ausblenden. Gegen 8 bekomme ich eine Nachricht von Tom, dass sie gut gelandet sind. Wir verabreden heute Abend zu telefonieren. Als ich Feierabend habe, fahre ich zu mir nachhause. Es ist ganz ruhig in der Wohnung und ich schalte den Fernseher ein. Ich schreibe Tom eine Nachricht, dass ich nun Zeit habe und ein paar Minuten später klingelt das Telefon. Wir telefonieren über eine Stunde lang und obwohl man denken könnte wir hätten uns nichts zu erzählen, weil wir uns vor ein paar Stunden erst verabschiedet haben, schaffen wir es nicht in der Stunde uns alles zu erzählen. Tom bedankt sich für den Brief und sagt er hätte geweint, als er ihn gelesen hat. Das rührt mich so sehr, dass ich anfangen muss zu weinen. Was Emotionen anbelangt bin ich wirklich ein hoffnungsloser Fall. Irgendwann muss ich so dringend auf die Toilette, dass wir das Gespräch beenden müssen, aber wir verabreden uns für morgen wieder um zu telefonieren. Ich sage ihm, dass ich ihn liebe und er erwidert es sofort. Dann legen wir gleichzeitig auf. Ich nehme seinen Pulli vom Tisch und rieche daran. Das ist sein unverkennbarer, unwiderstehlicher Geruch. Ich ziehe meinen Pulli aus und seinen an und kuschle mich auf die Couch. Ich schaue mir einen Film mit ihm an und die Bilder, die wir zusammen gemacht haben. Ich vermisse ihn jetzt schon so sehr!!