22.

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Die ersten die kommen sind meine Großeltern väterlicherseits. Das war aber klar, die kommen immer auf die Sekunde genau. Ich gehe zur Tür und mache ihnen auf. Sie kommen rein, beglückwünschen mich und wir gehen ins Wohnzimmer. Ich stelle ihnen Tom vor und mein Opa, der aufgrund seines früheren Jobs sehr gut Englisch sprechen kann, verwickelt ihn sofort in ein Gespräch. Ich unterhalte mich mit meiner Oma, bis die nächsten Gäste kommen. Es ist Julian mit seinen Eltern und seiner Schwester. Auch von denen bekomme ich Glückwünsche zum Geburtstag und sie gehen ins Wohnzimmer. Julian geht sofort zu Tom und unserem Opa und beteiligt sich am Gespräch. Ich bleibe direkt an der Tür stehen, denn ich habe das Auto von den letzten Gästen schon gesehen. Mein Onkel und meine Tante kommen mit den 8-jährigen Zwillingen und ihrer Hündin Mila. Zuerst ist Mila bei mir an der Tür, sie schnuppert kurz an mir und läuft dann aufgeregt weiter ins Wohnzimmer. Sie läuft geradewegs auf Tom zu und beschnuppert ihn. Er geht runter in die Hocke und krault die schwarze Labrador-Hündin am Kopf. Die Zwillinge laufen an mir vorbei rein und rufen nur ein kurzes „Happy Birthday." Dann begrüße ich meinen Onkel und meine Tante und ich schließe die Tür. Die Familie meiner Mutter kommt von weiter her und ist deswegen heute nicht hier. Nachdem sich alle untereinander begrüßt haben, setzen wir uns an den Tisch und essen Kuchen. Nach ungefähr einer halben Stunde klingelt es an der Tür. „Wer ist das?" frage ich meine Eltern verwundert. „Mach auf, dann findest du es heraus" sagt meine Mutter und schaut vielsagend meinen Vater an. Ich bin verwirrt, aber ich stehe auf und öffne die Tür. Es ist mein Bruder Anton mit seiner Freundin. „Alles Gute zum Geburtstag" sagt er und hält mir ein kleines Geschenk entgegen. „Ähm, danke" sage ich verblüfft. Mein Bruder wohnt mittlerweile in Berlin und es war eigentlich nicht geplant, dass er mich zu meinem Geburtstag besuchen kommt, da er eigentlich arbeiten musste. Ich umarme die beiden zur Begrüßung und wir gehen ins Wohnzimmer. Meine Mutter hat schon 2 neue Gedecke hervor geholt und mein Vater trägt 2 Stühle aus dem Keller hoch. Wir rücken alle ein bisschen auf und dann kann es mit dem Kuchen essen weitergehen. Mein Bruder hat viel zu erzählen. Er arbeitet in der Filmindustrie als Kameramann und ist oft unterwegs. Er hat ganz kurzfristig heute freibekommen, und da sie gerade in der Nähe etwas gefilmt haben, sind sie hier her gekommen. Seine Freundin ist die Assistentin des Regisseurs am Set. Die beiden haben sich vor Jahren an einem Filmset kennengelernt und sind seitdem ein Paar. Sie versuchen viel mit Tom über Geschäftliches zu reden, was mir nicht so gefällt. Ich hatte schon befürchtet, dass mein Bruder Tom dafür benutzen will, um auch in Hollywood als Kameramann Fuß zu fassen und nicht nur bei deutschen Produktionen. Aber als könnte Tom meine Gedanken lesen blockt er die Gespräche immer wieder ab und unterhält sich lieber mit meinen anderen Verwandten. Es ist im Großen und Ganzen ein gemütliches Beisammensein und so gegen halb 6 kommt eine allgemeine Aufbruch-Stimmung auf, die auch Tom und ich nutzen um nachhause zu fahren.

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