"Scheiße! Was zur Hölle?!" hörte ich Nat sagen, welche ebenfalls schnell wegsah und die Tür wieder leicht zu lehnte. Bucky hielt mich in einem sicheren festen Griff und sein beruhigendes Streichen auf meinem Rücken war alles was ich mitbekam. Er hatte mich aus dem Raum getragen, in der Hoffnung mich zu beruhigen.
Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, noch immer stark zitterte und weinte, fragte ich die Frage "Sie..." ich atmete tief durch und hielt Bucky fester "Ist...sie wirklich..."
Bucky lehnte sein Kinn auf meinen Kopf und ich spürte wie er zu den anderen um uns herum sah. Er antwortete mir nicht.
"Leute." Sam bekam unsere Aufmerksamkeit als er aus Sharons Raum kam und die Tür hinter sich schloss. Er hatte ebenfalls Tränen in den Augen und hielt einen Brief, welcher ebenfalls Blut auf sich hatte.
Ich löste mich leicht von Bucky, welcher trotzdem seinen Arm um meine Schulter ließ. Der Brief machte die Runde, und manche konnten ihn gar nicht lesen, da sie mittendrin zusammenbrachen.
Als ich ihn in meinen zittrigen Fingern hielt, strich Bucky wieder beruhigend über meinen Arm, obwohl er ebenfalls leicht zitterte und schwer schluckte.
"Freunde,
es tut mir leid, dass ihr mich so finden musstet. Ich habe lange darüber nachgedacht, wann und wie ich es tun soll. Ich kann hier niemandem von euch die Schuld darangeben. Ich kann aber einfach nicht mehr. Fuck, es ist einfach alles so schwer.Ich hatte mich auf die Fahrt gefreut, das hatte ich wirklich. Ich dachte, dass dadurch vielleicht alles wieder gut wird. Fuck wie falsch ich doch lag. Jetzt binde ich die Aufgabe mich zu finden nicht meiner Mutter auf, sondern euch, und ich hasse mich jetzt schon dafür.
Ihr seid besser ohne mich dran. Ich war immer die Spaßbremse und nur dafür gut, um sich darüber lustig zu machen oder dass der Witz um mich ging. Aber ich kann einfach nicht mehr.
Meine Zeit läuft ab und es tut mir leid. Falls ihr das hier lest, wisst bitte, dass ich euch alle geliebt habe. Ihr alle habt mir die Welt bedeutet. Besonders aber Steve. Ich weiß nicht ob du es merktest, aber du besaßt mein Herz seit Minute eins. Du bist einfach so ein gutherziger, intelligenter, gutaussehender Mann. Ich hatte nie eine Chance.
Besonders da ich sah das dein Herz bereits jemand anderem gehörte. Ich machte mir Hoffnung, nur um mich selbst noch mehr zu enttäuschen. Doch bitte, Steve, falls du das lesen solltest, mache dir keine Vorwürfe. Es ist nicht deine Schuld. Es ist niemandes Schuld außer meiner eigenen.
Ich hoffe doch ihr vergesst mich nicht allzu schnell und wisst das ich euch liebe.
In Liebe, Sharon"
Meine Hand zitterte stark. So stark, dass der Zettel aus dieser fiel. Viele gingen weinend auf ihre Zimmer, doch Bucky blieb an meiner Seite.
"Es war meine Schuld." flüsterte ich und presste meine Nägel in meine Handfläche "Fuck ich hätte...ich hätte die Zeichen stehen sollen." ich spürte neue Tränen in meinen Augen "Ich hätte zu ihr gehen sollen und direkt mit ihr reden sollen ich...verdammt ich wusste doch das etwas nicht stimmte und-" bevor ich mich weiter in meinen Redeschwall verfangen konnte umarmte mich Bucky erneut.
"Steve hey...Stevie hör mir zu...bitte." ich drückte mich fest an ihn. "Es ist nicht deine Schuld, ok? Verdammt es ist nicht deine Schuld."
"Aber-"
"Nichts aber. Wir alle hätten es sehen sollen. Es ist, wenn dann die Schuld von uns allen, dass wir so blind waren und alle Zeichen übersahen. Nimm nicht alle Schuld auf dich, denn es stimmt nicht." ich weinte wieder in sein Shirt, während wir weiter so zusammenstanden.
Danach trug mich Bucky ins Wohnzimmer und machte uns beiden Tee, bevor er sich neben mich aufs Sofa setzte und mir seine Schulter anbot, an welcher ich mich ausheulen durfte.
Sharon ist Tod. Verdammt Sharon ist Tod.
--
Ich verbrachte die nächsten Stunden damit sanft gegen Bucky zu weinen, welcher mich die ganze Zeit hielt und sanft über meinen Arm strich. Der Sturm draußen ist schlimmer geworden und ich beobachtete die Flocken vor dem Fenster. Ich versuchte es immer noch alles zu ignorieren, aber die Bilder gingen mir nicht aus dem Kopf.
Das Haus war ruhig. Zu ruhig. Alle waren in ihren Zimmern und trauerten. Oder das dachte ich zumindest.
Ich hörte Schritte oben, danach klopfen, danach wie eine Tür auf ging, und dann nach ein paar Minuten wieder zu. Und das wieder und wieder.
Als dann jemand die Treppe runterkam, drehten Bucky und ich uns um, um zu sehen wer es war. Es überraschte mich nicht als ich Brock sah. Ich sah jedoch ebenfalls eine Kamera.
Ich drehte mich schnell wieder um und wischte mir die Tränen mit dem Handrücken weg.
Brock lief zu uns, Kamera auf uns gerichtet und...lächelte. "Sorry Jungs, dass ich euren süßen Moment unterbrechen musste, aber ich versuche hier alles festzuhalten." er sah von der Kamera auf uns.
"Ist das dein scheiß ernst?" fragte Bucky und ich zog ebenfalls nur meine Brauen zusammen und musterte Brock.
"Ehm...ja? Ich verstehe nicht was dein Problem damit ist, Barnes. Wenn du Privatsphäre mit deinem Buddy da haben willst dann nehmt euch ein Zimmer."
"Brock." sagte ich bloß mahnend, woraufhin er mich mit hochgezogener Augenbraue ansah.
"Oh was? Gefällt es Stevie nicht das ich seinen Freund angehe? Keine Sorge Süßer, ich will nichts von ihm, er gehört ganz dir."
Ich musste Bucky zurückhalten, da er ansonsten auf Brock losgegangen wäre. Brock lachte bloß.
"Buck, er ist es nicht wert." Bucky sah mich an, und sein Blick wurde sanfter und ich spürte wie er sich entspannte.
"Brock, ich weiß nicht warum du dich hier jetzt so aufspielen willst, dass besonders nachdem..." ich schloss meine Augen "Nach allem was heute schon passiert ist. Kannst du dich nicht wenigstens heute zusammenreißen? Bitte, wenigstens heute."
Er sah wieder auf seinen Kamerabilschirm "Ich weiß das Sharon und du schlecht auseinander gegangen seid, aber es muss dir doch trotzdem nah gehen. Und wenn du jetzt so zickig zu mir bist, weil du den Brief ebenfalls gelesen hast, dann tut es mir leid, wenn du dich jetzt angegriffen fühlst. Aber reiß dich doch bitte einmal zusammen."
Brock schien ernsthaft beeindruckt davon sein von dem sonst so ruhigen Steve eine Ansage zu bekommen, lächelte dann jedoch schnell wieder und ich fühlte langsam ebenfalls Wut in mir hochkochen.
"Warum sollte es mir nah gehen? Die Schlampe hat schon lange nur noch über dich geredet und geschwärmt. Als ob ihre kleine Aktion, mit welcher sie bloß Aufmerksamkeit von euch allen wollte, mir nahe gehen sollte. Sie war mir schon lange egal und das einzige wofür sie gut war, war Sex. Und sogar der war nicht mal gut."
Jetzt reichte es mir und ich wand mich aus Buckys halt und ging auf Brock los. Er war zwar einen guten Kopf größer als ich, und doch schaffte ich es ihn zu Boden zu takeln, wo meine Faust immer und immer wieder mit seinem Kiefer und seiner Nase kollidierte.
Gerade als er uns umdrehen wollte, zog mich Bucky von Brock und trennte uns. Er stellte Brock ruhig bevor er auch nur einen Schlag tätigen konnte, und drückte mich mit der anderen Hand zurück aufs Sofa. "Wie kannst du so etwas bloß sagen?! Du elendes Arschloch!"
"Hey hey hey, bitte beruhigt euch beide." sagte Bucky ruhig, doch ich sah ihm an das er gerade ebenfalls nichts lieber tun würde als Brock eine reinzuhauen.
"Warum soll ich mich beruhigen, wenn dein Schatzi auf mich losgeht, hm?!"
Bucky sah ihn an und ich sah wie seine Spannung stärker wurde und er gerade gehörige Selbstbeherrschung brauchte.
"Aufhören!" sagte Nat irgendwann lauter vom oberen Ende der Treppe, wodurch wir alle hochsahen.
Brock schüttelte daraufhin bloß trocken lachend den Kopf, schnappte seine Kamera und ging hoch, zurück auf sein Zimmer.
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you belong to me// stucky
Horor[German/ Deutsche Story] Als meine Mutter die Post reinbrachte und darin ein Brief für mich dabei war, konnte ich nicht ahnen auf was ich mich einlassen würde. Es war eine Einladung für die Ferien. Eine Art 'Abschlussfeier', da wir alle bald unsere...