Ich hatte die ganze Nacht Alpträume gehabt und fast kein Auge zugemacht. Meine Handgelenke juckten, da die Wunden langsam anfingen zu heilen und ich hatte Angst vor dem heutigen Tag. Ich würde heute nach ganz sicher nicht nocheinmal alleine schlagen dürfen... Ich wollte gerade aufstehen, da klopfte es an der Tür. Ich zuckte kurz zusammen, da hörte ich auch schon jemanden fragen:"Bist du nackt? Bitte sag ja und lass mich rein kommen." Es war nicht Chris, die Stimme war nicht tief genug. Ich verollte die Augen und stand sauer auf. Was wollte Pi schon wieder hier. Ich riss dir Tür auf und sah ihn giftig an. Seine grünen Augen funkelten mich an, sie durchbohrten mich fast und er hatte wie üblich dieses schmierige Grinsen im Gesicht. "Das Chris dir erlaubt so viel Kleidung zu tragen... Bescheuert." meinte er keck und lief an mir vorbei ins Zimmer. "Was soll das? Was willst du hier?" fragte ich genervt. Er stellte ein Tablett mit Frühstück ab und legte sich gemütlich in mein Bett. "Mmhh das richt nach dir." "Boa du bist so ekelhaft. Verschwinde!" befahl ich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du bist echt niedlich wenn du dich aufregst." lachte Pi und zwinkerte mir zu. Was zum Teufel soll das?! Er hatte kein Recht so mit mir zu sprechen. Chris hatte es ihm ausdrücklich verboten. "Jetzt hau endlich ab!" rief ich wütend und versuchte ihn aus dem Bett zu ziehen, worauf er völlig in Gelächter ausbrach. "Ist ja schon gut. Ich höre auf. Wir haben unten ein Band Meeting wegen der Tour. Chris meinte ich soll dir das da hoch bringen." sprach Pi und musterte mich weiter von oben bis unten. Es war einfach widerlich wie er mich ansah. "Das hast du ja jetzt. Dann kannst du ja wieder gehen." Pi stütze sich auf den rechten Arm, nahm sich eine meiner Strähnen und grinste. "Ich mag deine Haare. Sie riechen nach..." "Du sollst ruhig sein!" unterbrach ich ihn, schubste ihn weg und stand auf. "Chris hat dich aber nicht gut erzogen. Du bist ziemlich widerspänstig. Gefällt mir." Ich würde ihm ja am liebsten damit drohen Chris zu holen wenn er nicht aufhört, aber ihn wollte ich genauso wenig bei mir haben und er war wahrscheinlich gerade auch nicht gut auf mich zu sprechen. "Hast du dich mit ihm gestritten? Er ist heute so launisch." wollte Pi wissen und sah mich neugierig an. Gott wie konnte man nur so eine verdammte Nervensäge sein?! Ich hasse es morgens direkt nach dem Aufstehen so zu gelabert zu werden. Und dann noch von Pi, diesem Idioten. "Pi, beweg deinen Arsch runter. Wir gehen!" rief Chris plötzlich nach oben. Pi grinste mich an, stand auf und lief zur Tür. "Man sieht sich, Süße." "Warte, wo geht ihr hin?" fragte ich und rannte ihm ein Stück nach. "Ich dachte du willst nicht mit mir reden. Ich soll dich doch in Ruhe lassen." rief er amüsiert und lief weiter. Ich seufzte und ging zurück in mein Zimmer. Wenigstens hatte ich jetzt meine Ruhe, wo auch Chris aus dem Haus war. Bei meinem Frühstück war noch ein Brief dabei. Ich wollte ihn ignorieren und aß mein Brötchen, da ich von Chris einfach genug hatte. Er konnte sich seine Worte sparen, aber irgendwie war meine Neugier mal Widder größer als meine Wut. Nach einer Weile hielt ich es nicht mehr aus und ich nham mir den Brief vor.
"Guten Morgen, meine Schöne,
Ich hoffe du hast gut geschlafen. Mir tut leid wie gestern alles gelaufen ist, such wenn ich der Meinung bin, dass es so laufen musste. Ich mag es wenn du rumm zickst, aber dabei kann ich mich nun mal nicht beherrschen. Du machst mich wahnsinnig, denn du erinnerst mich an Emma. Sie war auch so eine Zicke. Ihr würdet euch mögen. Es tut mir auch leid, dass du mich nicht als den Menschen kennen lernen durftest, der ich einmal war. Ziemlich schnulsig, was? Ich mag den anderen Chris lieber. Er ist stärker, aber wahrscheinlich kannst du ihn nicht leiden, da er es ist, der dir immer weh tut. Ganz schön krank, denkst du dir jetzt bestimmt... Ich bin auch krank, aber ich will es auch nicht anders. Was ich allerdings nicht will, ist das du Angst vor mir hast. Übrigens hasse ich dich gerade. Du bist seit Emma der erste Mensch bei dem ich etwas fühle. Du machst mich schwach und das kann ich nicht zu lassen. Das ist der Grund, warum ich manchmal die Beherrschung verliere. Wenn du dieses Stück Papier nicht verbrannt hast bis ich wieder da bin, gibt's übrigens Ärger, also verbrenn es sofort nach dem du fertig gelesen hast und ich will darüber auch nicht sprechen!
Ich liebe dich,
Chris."Wow! Was soll man dazu sagen. Dieser Brief ist wirklich ganz genau wie er. Irgendwie süß, aber einfach nur abartig krank. Ich würde jetzt echt gerne mit ihm darüber reden, aber das will er natürlich nicht. Ich ging dann mal ein Feuerzeug suchen um den Brief zu verbrennen, wobei ich das eigentlich ganz und gar nicht wollte. Er ist ein Beweis dafür, dass ich ihm anscheinend was bedeute. Deshalb muss er wohl auch vernichtet werden. Ich konnte im ganzen Haus kein Feuerzeug finden, weshalb ich in Chris' Büro nachsehen ging. Eigentlich war mir der Zutritt dieses Raumes strengstens verboten, aber was soll ich schon anstellen. Von seinen Geschäften, denen er nicht mehr nachging wusste ich und sobald er nicht mehr im Haus war, waren alle Netze zum Telefonieren lahm gelegt... Bei meiner Suche, viel mir ein abgesporrener Schrank auf. Vielleicht ist da ja was drin. Ich suchte nach dem Schlüssel, den ich letztendlich auch fand und schloss den Schrank auf. Darin stand nichts ausser einer großen Kiste. Okay Alice... Es geht dich absolut nichts an was da drin ist. Chris wird dich umbringen wenn er herausfindet das du rein gesehen hast und wahrscheinlich willst du auch gar nicht wissen was darin ist. "Okay doch ich wills wissen." sagte ich zu mir selbst und nahm die Kiste raus. Verflucht sei meine Neugier. Ich öffnete den Deckel und zu meiner Verwunderung befand sich weder eine Leiche noch sonst irgendwas illegales darin. Zumindest auf den ersten Blick. Darin war eine Videokamera, ein paar Akten, ein Fotoalbum und eine Kette. Ich nahm mir zuerst das Fotoalbum vor. Darin befanden sich Bilder von Chris und einer blonden Frau. Sie war wirklich unglaublich hübsch und auf jedem Foto war sie am lächeln. Das musste wohl Emma sein. Die beiden sahen so glücklich auf den Bildern aus. Sie hatten sich entweder im Arm, küssten sich oder alberten miteinander rumm. Er war wirklich einmal der Mensch gewesen, für den ich ihn damals gehalten hatte. Mir flog ein Lächeln über die Lippe, gkeichzeilief mir eine Träne die Wange hinunter. Es ist so traurig das sie ihm genommen wurde und er dadurch zu diesem schrecklichen Menschen wurde. Ich legte das Album weg und nahm mir den Fotostapel, aus dem plötzlich etwas raus rutschte und auf den Boden viel. Ich erstarrte einen Moment. Er, er wollte sie heiraten. Es war ein Verlobungsring. Er konnte ihr nicht einmal sagen, dass er sie heiraten wollte. Na toll, jetzt tut mir das Arschloch auch noch leid. Ich sah mir den Ring eine Weile an, legte die Sachen dann aber wieder in die Kiste. Alles his auf die Akten. Sie sahen aus wie von einem Arzt. Auf einer stand Christian Harms und auf der anderen Emma Clark. Ich nahm zuerst Emmas Akte. Es war wie sich herausstellte wirklich eine Arztamte gewesen. Was ich so las, war sie Suizid gefährdet und schon wegen mehreren schweren Verletzungen im Krankenhaus gewesen. Dies schien sich aber nach und nach zu bessern. Chris hatte ihr geholfen... Durch ihn ging es ihr besser. Ihre Depressionen schienen laut Arzt keine Gefahr mehr darzustellen. Sie hätte mit ihm glücklich werden können, wäre sie ihm nicht genommen worden. Weitere Tränen liefen mir übers Gesicht, als ich die Akte weg legge und mir die vornahm, in der es um Chris ging. Wie es aussah, war er nach ihrem Tod in psychiatrischer Behandlung, doch da stand nichts von Depressionen. Der Therapeut schrieb, dass Chris' Zustand immer schlimmer wurde, er eine Agressions-Therapie vorschlägt und.... Da steht irgendwas von einer Schädigung am Frontallappen und das hat irgendwie was damit zu tun, dass er so ein Psycho ist. "Untherapierbar... Kann ich mir vorstellen." "Ach kannst du das?" Ich riss die Augen auf und ließ die Mappe fallen. Jetzt bin ich tot. Ich traute mich weder aufzustehen, noch sonst mich irgendwie zu bewegen. Er wird mich umbringen... "Da du ja so neugierig bist, willst du auch bestimmt wissen, was mit dem Therapeuten passiert ist, oder? Nun, ich sage es dir. Ich hab ihm die Kehle raus gerissen und seine Leiche beim Mörder meiner Freundin verscharrt." sprach Chris amüsiert und näherte sich mir. Er ging in die Hocke und blieb still. Es war eine furchtbar unangenehme Stille. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. Er war ganz ruhig. Plötzlich packte er mich, zog mich an den Haaren nach oben und drückte mich mit Gewalt gegen die Wand. "Was fällt dir ein in meinen Sachen rumm zu wühlen?! Ich hab dir verboten hier rein zu gehen!" schrie er mich an und Chris war ja schon oft wütend auf mich gewesen, aber dieser Zorn in seinen Augen war unüberbietbar. "Es tut mir leid. Ich... Du redest ja nicht mit mir. Ich wollte dich nur verstehen und das tue ich jetzt auch." meinte ich und versuchte seinen Griff wenigstens etwas zu lockern, doch er drückte nur noch fester zu. "Sehr schön, Babygirl. Dann wirst du es ja jetzt auch verstehen wenn ich dir dein hübsches Gesicht entselle."
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You're mine, Babygirl!
FanficIdol oder große Liebe? Liebe oder Komplexe? Wer war Chris Harms wirklich? Wer verbarg sich hinter der Maske des sympathischen Hamburger Sängers? Was macht es mit einem in einen Psychopathen verliebt zu sein und was macht einen Menschen überhaupt...