Kapitel 7 ~Begegnung im Hinterhof

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Zum Glück war in der Nacht nichts passiert, Lumiel hatte in den frühen Morgenstunden die Wache übernommen, damit ihr Wolf auch schlafen konnte. Sie hatte an ihn gelehnt da gesessen und einfach in die Sterne geschaut, dabei ließ sie ihre Sinne Wache halten. Plötzlich fiel ihr ein, dass soe Silifion gesagt hatte er soll morgens beim Gasthaus vorbeischauen. Während sie ihre Sachen packte und frühstückte, indem Lumiel sich etwas in der Umgebung suchte und einen Apfel aus ihrem Vorrat aß, stand sie schnell auf und pfiff nach Revion, der sich irgendwo in der Nähe etwas zu essen gefangen hatte. Sie beeilte sich, möglichst schnell zurückzulaufen, schließlich wollte sie ihren treuen Hengst nicht warten lassen. Als Lumiel nach circa eineinhalb Stunden am kleinen Tor der letzten Nacht leicht außer Atem ankam, war sie froh, dass dort niemand anderes war. Als sie schließlich wieder am 'tänzelnden Pony' angekam, war Silifion zwar nicht zusehen, aber sie dachte sich schon, dass er nicht direkt vor der Tür steht. Als Lumiel in den Hinterhof ging, erkannte sie ihren Hengst, aber er war nicht allein. Dort stand ein weiteres Mearas: ein komplett schneeweißer Schimmel, der zugegeben sehr elegant und majestätisch aussah. Vielleicht war er sogar schöner als Silifion. Sofort fragte Lumiel sich, warum er hier in dem beengten Hinterhof eines kleinen Gasthauses, in einer dreckigen, stinkenden Stadt stand. Sie sah sich sofort näher um und ließ ihren Blick über das verdächtige Gerümpel und das herumliegende Mobiliar, sowie die Hauswände und Dächer schweifen, doch bemerkte sie nichts auffälliges, verwirrt entschuldigte sie sich bei Silifion, wegen ihrer Verspätung, doch er schien als hätte er mitbekommen, dass letzte Nacht viel passiert war. Lumiel sagte ihm, dass er, wenn wollte sich wieder frei bewegen konnte, und sie ihn auch hinaus aus der Stadt bringen würde. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie er hier hinein kam, aber er wollte scheinbar hierbleiben, was sie noch mehr verwirrte. Schlussendlich, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass er es auch wirklich überleben würde, ging sie ein weiteres mal durch das kleine Städtchen, aber nun um sich die etwas seltsame Handelsstadt genauer anzusehen. Als sie Nachmittags wiederkam, bemerkte sie, dass jemand hier gewesen war, aber wieder gegangen war. Sie hatte zwar keine Ahnung, woher sie das wusste, doch ein Gefühl sagte ihr, dass jemand hier gewesen war, wenn auch nicht allzu lange, bevor sie wieder hierherkam. Dadurch beunruhigt, begann sie sich einen Platz zu suchen, in dem sie sich verstecken konnte. Letztendlich bestand ihr Platz aus einer verborgenen Nische im ersten Stock eines schäbigen Hauses, das am Rand des Hinterhofes stand. Von hier konnte Lumiel alles sehen und war selbst so gut wie unsichtbar. So wartete sie hier ihren restlichen Nachmittag, bis sie auf einmal anfing eine alte Präsenz zu spüren, die sich ihr langsam näherte. Nun streckte auch Revion seine Nase aus einer Nische, wobei sie noch nicht beabsichtigte, sich zu erkennen zu geben.

Die Wolfsreiterin [dkH/HdR FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt