Kapitel 7

826 41 0
                                    

Ich schaue mich nochmal im Spiegel von oben bis unten an und streiche meinen Mantel glatt. Seit 13 Jahren und knapp 6 Monaten war ich jetzt nicht mehr im Ministerium. Eigentlich dachte ich damals, dass ich dort nie mehr hingehen werde, aber hier bin ich nun und soll Harry zu seiner Anhörung begleiten. Ein letzter Blick in den Spiegel und ich öffne meine Zimmertür, um mich nach unten zu begeben.

Mr Weasley und Harry stehen bereits fertig unten in der Küche und verabschieden sich von allen. Ich habe mit Harry immer noch nicht gesprochen und dass, obwohl er nun schon einige Tage hier ist. Irgendwie habe ich es geschafft, ihm aus dem Weg zu gehen. Auch jetzt fühle ich mich eigentlich noch nicht bereit, mit ihm zu sprechen, aber Dumbledore meinte, es ist besser, wenn zwei Leute Harry zur Anhörung begleiten. Außerdem muss Mr Weasley zur Arbeit und kann daher nicht die ganze Zeit bei Harry bleiben. Dafür bin ich dann zuständig.

Mrs Weasley ist die Erste, die mich bemerkt und kommt sofort zu mir gelaufen. "Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr", tadelt sie. "Ich habe gesagt, ich komme, also komme ich auch", erkläre ich kühl. "Harry, das ist Layla. Sie war die beste Freundin deiner Mutter und wird euch zur Anhörung begleiten", stellt Sirius mich vor und ich strecke Harry meine Hand hin. "Sehr erfreut", sagt Harry und ergreift höflich meine Hand. Es ist gar nicht so schlimm, ihn wirklich vor mir zu haben, wie ich anfänglich dachte. Er scheint ein netter Kerl zu sein. "Wir sollten gehen", erkläre ich dann mit Blick auf die Uhr. Besser zu früh als zu spät im Ministerium zu sein, war noch nie ein Fehler.

Ich drehe mich zum Gehen und laufe zur Tür. Wir werden zu Fuß gehen, weil es beim Ministerium einen besseren Eindruck macht. Vor allem bei Harrys derzeitiger Situation. Harry und Mr Weasley unterhalten sich auf dem Weg, doch ich halte mich da raus. Ich höre auch nicht wirklich zu. In der U-Bahn bezahlt Harry für uns die Tickets, weil Mr Weasley davon keine Ahnung hat und ich die Umgebung im Auge behalte. Mr Weasley ist fasziniert, von allem was er hier zu sehen bekommt. Es ist wirklich eine gute Idee gewesen, mich mit ihnen zu schicken. Dann passt wenigstens einer auf. So geht es den gesamten Weg über, bis wir schließlich zu dritt in der Telefonzelle stehen und Mr Weasley uns ins Ministerium bringt.

Nach der Durchsuchung gesellen wir uns zu Zauberern, die auf den Fahrstuhl warten. Mein Blick wandert die ganze Zeit durch die Halle auf der Suche nach etwas auffälligem. Zu unserem Glück finde ich nichts. Als der Fahrstuhl endlich mit Gerassel und Geklapper vor uns hält, steigen wir mit vielen weiteren Zauberern und Hexen ein. Die Gitter schließen und der Fahrstuhl beginnt langsam nach oben zu fahren.

Wir steigen aus, als die Frauenstimme: "Zweiter Stock, Abteilung für Magische Strafverfolgung, mit Büro gegen Missbrauch der Magie, der Aurorenzentrale und dem Zaubergamot-Verwaltungsdienst" ankündigt. Wir gehen in ein Büro und wenige Minuten nachdem wir angekommen sind, kommt ein alter Zauberer herein. Er redet kurz mit Mr Weasley, der sofort hektisch wird. Er kommt auf mich zu und erklärt: "Sie haben bei der Anhörung Zeit und Raum geändert." Ich stelle mich sofort gerade hin und frage: "Zu was?" "Beginn um acht im alten Gerichtsraum 10", erklärt Mr Weasley und dreht sich dann zu Harry: "Schnell Harry, Deine Anhörung hat vor fünf Minuten begonnen" Auch ich gucke auf die Uhr und sehe, dass es zu spät ist. "Beeilt Euch", sage ich und nicke Mr Weasley einmal zu.

Er läuft mit Harry im Schlepptau schnell zu den Fahrstühlen und ich hole Pergament und Feder heraus. Dann schreibe ich Dumbledore eine kurze Notiz und schicke sie ab. Ich hoffe inständig, dass er schon hier ist, sonst stehen die Chancen für Harry echt schlecht. Als der Brief abgeschickt ist und sich zu den anderen Mitteilungen des Ministeriums beinahe unsichtbar gesellt, begebe ich mich auch auf den Weg zum Gerichtsraum 10. Als ich in dem Gang zu den Gerichtsräumen ankomme, breitet sich ein komisches Gefühl in mir aus. Ich bin hier viel zu oft gewesen und enttäuscht worden. Das vergisst man nicht so schnell

Eine Piratin in HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt