"Layla?", ruft plötzlich jemand und kommt dabei immer näher. Ich lasse Lucius, der sich wieder gefangen hat, los und stehe auf. "Ja, was gibt's?", frage ich Sirius, der vor mir zum stehen kommt. "Wir haben dich gesucht", antwortet Sirius und sein Blick geht an mir vorbei. Lucius ist mittlerweile auch aufgestanden und zu uns gekommen. "Du solltest ins Schloss zurück gehen. Euch Todessern wird morgen allen der Prozess gemacht und da kommt ein Fluchtversuch nicht so gut an, denke ich", sagt Sirius ohne die Miene zu verziehen.
Man sieht ihm nicht an, ob er es herablassend, gemein oder einfach nur als guten Tipp meint. "Danke für den Ratschlag", bedankt sich Lucius mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, doch Sirius verengt nur die Augen. "Das war kein Ratschlag, Malfoy", bemerkt er und spuckt seinen Namen förmlich. "Sirius", mahne ich und sehe Sirius wütend an. "Ist schon gut, Layla", sagt Lucius und schlägt den Weg ins Schloss ein.
Kurz ist es still zwischen uns, doch dann ergreife ich wieder das Wort. "Das war nicht nett. Er ist eigentlich echt in Ordnung", erkläre ich und sehe Sirius mahnend an. "Ich weiß, du magst ihn. Ich verstehe zwar immer noch nicht genau warum, aber egal. Ist ja deine Sache, in wen du dich verliebst", entschuldigt sich Sirius. "Ja, ganz recht. Aber ich versteh dich. Du bist mein bester Freund und machst dir einfach nur Sorgen um mich", entgegne ich und lächle ihn an. "Jap, und als dein bester Freund, fühle ich mich auch dazu verpflichtet, dich darauf hinzuweisen, dass er höchst wahrscheinlich nach Askaban geschickt wird", bemerkt Sirius und sieht mich ernst an. Ich nicke ein wenig traurig. "Aber vielleicht können wir seine Haftstrafe auf einen kurzen Zeitraum verringern, wenn wir für ihn aussagen", versucht Sirius aufmunternd zu sagen und stupst mich kurz an. "Wir?", hake ich nach und Sirius legt einen Arm um meine Schultern. "Ja, ich bin gewillt dir dabei zu helfen, weil ich ein guter bester Freund bin", lacht Sirius und wir laufen wieder in Richtung Schloss. "Danke", lache ich und lege meinen Arm um seine Hüfte. "Aber ich kann dir nicht versprechen, dass wir es schaffen. Das weißt du, oder?", entgegnet Sirius und wird dabei wieder völlig Ernst. Ich nicke und wir betreten das Schloss.
"Ihr zwei könnt schon mal in der Bibliothek anfangen aufzuräumen und die Bücher, die nicht zerstört wurden zusammen suchen", sagt Professor McGonagall, kaum dass Sirius und ich die Große Halle betreten haben. Wir lösen uns voneinander und ich hebe eine Hand an meinen Hut. "Aye Aye Kapitain", sage ich und drehe mich wieder zum gehen. Sirius folgt mir und gemeinsam bahnen wir uns einen Weg in die Bibliothek von Hogwarts.
"Hier sieht es ja aus", lacht Sirius, als wir endlich die Bibliothek erreicht haben. "Professor McGonagall denkt wirklich, hier sind noch Bücher, die nicht komplett zerfleddert wurden?", lache ich, als ich neben Sirius in der Tür zur Bibliothek stehe. Der ganze Fußboden liegt voll mit Seiten aus irgendwelchen Büchern. Die Regale wurden umgestoßen und die Tür zur verbotenen Abteilung wurde aus ihren Angeln gerissen. "Scheinbar", antwortet Sirius und bahnt sich einen Weg zu einem der Regale. Dann bückt er sich und hebt etwas siegessicher in die Luft. "Ich habe das eine Buch gefunden, was nicht zerrissen wurde", ruft er und hält tatsächlich ein in rotes Leder gebundenes Taschenbuch hoch.
Vorsichtig klettere ich über den Papier Haufen zu ihm und nehme es ihm ab. "Na dann wollen wir doch mal sehen, welches Literarische Meisterwerk den Kampf überlebt hat", lache ich und wende das Buch einmal in meinen Händen. Das Buch ist nicht besonders dick, aber scheint wirklich noch Intakt zu sein. Allerdings steht kein Titel darauf. Auch auf dem Buchrücken ist kein Titel zu finden. "Literarisches Meisterwerk? Ich dachte, die haben hier nur Schulbücher", fragt Sirius und sieht mich irritiert an. Ich muss schmunzeln über seine Auffassung über den Inhalt der Bibliothek. "Du warst hier wirklich noch nie drin, oder? Hier gibt es alles. Von Krimi bis zu einem Thriller. Hier stehen nicht nur Schulbücher. Natürlich ist der größte Teil zum lernen, aber manche sind auch echt gut", erkläre ich und schlage das rote Taschenbuch auf. Ich blättere einmal durch die ersten paar Seiten, doch sie sind alle leer.
"Tja, das eine Buch, dass noch brauchbar ist, ist leider leer", verkünde ich dann und lasse es wieder achtlos auf den Boden fallen. "Also weitersuchen?", fragt Sirius und atmet einmal tief durch. "Ja. Fängst du hier an und ich da vorne?", frage ich und nicke einmal in Richtung verbotene Abteilung. "Warum darfst du den spaßigen Teil mit den ganzen verbotenen Büchern machen?", fragt Sirius und zieht beleidigt einen Schmollmund. "Von mir aus können wir auch tauschen. Dann fange ich hier an und du gehst da rüber", antworte ich lachend und Sirius nickt strahlend.
Manchmal ist er noch wie ein kleines Kind, aber das mag ich so an ihm. Wenn es darauf ankommt, kann er ernst sein, aber die meiste Zeit ist er wie ich und möchte einfach nur Spaß am Leben haben. "Die Bücher, die noch in Ordnung sind, können wir einfach auf den Schreibtisch hier legen, oder?", frage ich und stelle den Schreibtisch der Bibliothekarin wieder richtig hin. Er ist beim Kampf scheinbar nicht zu Bruch gegangen, sondern nur umgekippt worden. Sirius nickt und macht sich dann auf den Weg zur verbotenen Abteilung.
Belustigt beobachte ich, wie Sirius versucht über die umgekippten Regale und dass ganze Papier am Boden zukommen. Als er angekommen ist, dreht er sich nochmal zu mir um und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. "Schwerer als gedacht, hier rüber zu kommen", lacht er und wendet sich dann dem Boden zu. "Tja, du wolltest unbedingt darüber", lache ich und mache mich dann an die Arbeit.
Mein Blick fällt auf ein Buch, das in schwarzes Leder gehüllt ist. Vorsichtig hebe ich es hoch und drehe es einmal in meinen Händen. "Zauberergefängnis Askaban", steht in geschwungenen Buchstaben auf dem schwarzen Cover. Ich öffne es kurz, um mich zu vergewissern, dass es noch beschrieben ist. Das Buch könnte vielleicht noch hilfreich sein, wenn wir es nicht schaffen, Lucius Haft zu verkürzen, überlege ich und lasse das Buch kurzerhand in meine Manteltasche fallen.
"Ich hab eins. Und dieses mal wirklich", ruft Sirius glücklich und sein Kopf taucht hinter einem riesigen Berg aus Papier, festen Buchcover und Holz, von den Regalen, auf. "Ja, herzlichen Glückwunsch, aber dadurch sind wir noch lange nicht fertig", lache ich und hebe die Hände. Sirius wirft mir das Buch zu und ich lege es auf den Schreibtisch, der Bibliothekarin. Dann machen wir uns ans weitersuchen.
"Was denkst du, zu welchem Buch diese Seite gehört?", fragt Sirius plötzlich und hebt ein einzelnes Stück Papier in die Luft. "Woher soll ich das wissen? Wie kommst du darauf?", frage ich und sehe ihn irritiert an. "Naja, das ist wahrscheinlich das Ende von einem Kapitel oder dem ganzen Buch, weil hier nur ein halber Satz drauf stehen.", erklärt Sirius und mustert die Seite. "Was steht denn drauf?", frage ich nach, weil Sirius mich so langsam neugierig gemacht hat. "saß der Hexer triumphierend auf den Knien, ein Herz fest in jeder Hand; dann fiel er über den Leichnam des Mädchens und starb", liest Sirius vor.
"Keine Ahnung, aus welchem Buch das ist, aber ich bezweifele mal, dass es ein Schulbuch ist", antworte ich und Sirius nickt. Von da an, ist nicht mehr an aufräumen zu denken. Wir nehmen stattdessen immer abwechselnd irgendein Papier hoch und lesen einen Teil von dem Text, der darauf steht, vor. Dann überlegen wir, ob die Seite aus einem Schulbuch stammen könnte und zu welchem Fach das Buch gehört.
Das macht so viel Spaß, dass wir fast gar nicht mehr aufhören können zu lachen. Erst als Professor McGonagall in der Tür der Bibliothek auftaucht hören wir auf und sehen sie entschuldigend an. "Ich glaube, das war nicht die Aufgabe, die ich Ihnen beiden gegeben habe", mahnt sie und Sirius nickt. "Aber Professor, Sie verstehen doch bestimmt. Wir haben die ganze Nacht durchgekämpft und sind jetzt wirklich müde. Wir haben keine Konzentration mehr dafür, die Bibliothek aufzuräumen", bemerke ich und fühle mich plötzlich wieder in die Schulzeit zurück versetzt. Da haben Sirius und ich, und manchmal waren die anderen Rumtreiber auch dabei, irgendeinen Mist gemacht und mussten uns danach vor irgendwelchen Lehrern erklären. "Schon gut, Sie können sich ausruhen", seufzt die Professorin und ich lächle glücklich, wie ich es zu Schulzeiten auch schon immer getan habe. Dann verlassen Sirius und ich die Bibliothek.
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Eine Piratin in Hogwarts
Fanfiction**wird überarbeitet** Layla Ploret wuchs bei ihrem Vater unter Piraten auf und sollte passend zu ihrem elften Geburtstag die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei besuchen. Dort freundet sie sich schnell mit Lily Evans und Sirius Black an. Nach i...