The Christmas Room

15. Türchen

Es geht wieder auf Weihnachten zu. Nur dieses Jahr, ist es das erste Mal, dass Felix es ohne seine Familie feiert, denn diese lebt in Australien, während er nach Korea gezogen ist. Er liebt Weihnachten, schon allein dafür, dass man Weihnachtslieder singen kann, ohne dabei schräg von der Seite angeschaut zu werden. Er lebt in einer kleinen Wohnung, die er gerade beginnt zu schmücken. Hierfür verwendet er die Sachen, die seine Mutter aus Australien geschickt hat.

Er ist so gut wie fertig mit dem Schmücken und mit seinen Nerven. Das Einzige, das in seiner Wohnung noch fehlt, ist ein schön geschmückter Weihnachtsbaum. Also zieht er sich an und will sich auf den Weg machen. Aber was Felix nicht weiß, ist, dass sein Nachbar Changbin auch gerade dabei ist, seine Wohnung zu schmücken und gerade die letzte Packung Christbaumkugeln in seine Wohnung zu tragen. Felix, voller Enthusiasmus, reißt seine Tür auf, welche nach außen aufschwingt, und genau in das Gesicht von Changbin. Dieser fällt daraufhin auf den Boden und die Christbaumkugeln, die größtenteils durch den Aufprall der Tür kaputt gegangen sind, fliegen in hohem Bogen durch die Luft.

Felix bleibt abrupt stehen und schaut sich das Chaos, welches er angerichtet hat an. Changbin liegt weiterhin auf dem Boden und reibt sich seinen Arm, der die Tür volle Kanne abbekommen hat. Als Felix die Situation realisiert, entschuldigt er sich sofort: „Oh mein Gott. Das tut mir so unendlich leid. Wie soll ich das nur wiedergutmachen. Die ganzen schönen Christbaumkugeln. Tut mir echt wirklich leid!" „Schon okay, ist ja nichts schlimmes passiert", antwortet Changbin. Dieser steht auf und fängt an die Scherben der Kugeln aufzusammeln. Auch Felix will anfangen zu helfen, die Kugeln aufzusammeln, wird aber von Changbin unterbrochen: „Du brauchst mir nicht zu helfen. Du hattest es ja ziemlich eilig." „Ich wollte nur selbst einen kleinen Weihnachtsbaum und Kugeln kaufen, das kann auch noch warten bis hier sauber ist", erwidert Felix. „Aber umso früher man beim Laden ist, umso schönere Bäume bekommt man auch. Also auf, geh einkaufen", kontert Changbin. Felix gibt sich geschlagen: „Na gut, aber ich ersetze dir wenigstens die Kugeln, wenn ich sie dir schon kaputt mache." „Wenn es deinem Gewissen gut tut, nur zu aber unbedingt nötig ist das jetzt nicht, die waren eh uralt", willigt Changbin ein.

Also macht sich Felix auf den Weg zum Laden und bekommt tatsächlich noch den letzten schönen Baum, der in seine Wohnung passt. Da diese sehr klein ist, fällt auch der Weihnachtsbaum sehr klein aus. Er ist lediglich 50 Zentimeter hoch und kann problemlos auf einen kleinen Tisch gestellt werden. Danach geht er noch in ein Dekorationsgeschäft in welchem er gefühlt drei Millionen Packungen Christbaumkugeln einkauft. „Warum muss ich immer so tollpatschig sein. Und dann auch noch immer dann, wenn ich mit hübschen Menschen in Kontakt komme", murmelt Felix vor sich hin.

Währenddessen ist Changbin damit beschäftigt die Kugeln aufzuräumen. Dabei murmelt auch er die ganze Zeit vor sich hin: „Was für ein Tollpatsch das doch war. Ich habe ihn noch nie zuvor hier gesehen, scheint wohl noch nicht so lange hier zu wohnen. Aber warum habe ich zu ihm gesagt, dass er gehen soll, ich hätte seine Hilfe gut gebrauchen können. Diese Kugeln zerspringen aber auch echt in Trilliarden Teile. Wäre er hässlich gewesen, hätte ich ihn bestimmt schuften lassen, aber nein die tollpatschigen Menschen sind die, die am süßesten sind."