Kapitel 25

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*Kostas PoV*

Mein Handy klingelte wie verrückt und ich verdrehte die Augen, ehe ich die Aufnahme stoppte und ranging. „Kostas Notfall!", ertönte sogleich die Stimme meiner besten Freundin und ich zuckte zusammen, aufgrund der unerwarteten Lautstärke. Ich klappte den Laptop zu und lehnte mich zurück. „Lissy, Was ist denn los?", fragte ich also überrascht nach und sie zögerte keine Sekunde mir eine Antwort zu geben. „Ich habe Scheiße gebaut...", fing sie an und ich verdrehte die Augen, wohlwissend, dass sie leider Gottes sehr oft dazu in der Lage war, sich selbst in die größte Scheiße zu reiten. „Was hast du gemacht?", ich versuchte normal zu klingen, schaffte dies aber nicht und somit schwang dann doch ein sehr vorwurfsvoller Ton mit. „Naja...", sie zögerte. „Unter Umständen habe ich vor meinen Eltern gesagt ich hätte einen Freund...". „Was?", die Verwirrung bemächtigte sich meiner und mein ‚Was' klang wohl entsetzter als es sollte... „Naja, du weißt doch wie verzweifelt Mama immer versucht mich mit irgendwelchen Leuten zu verkuppeln, weil, Zitat: Ich ja in dem Alter bin, in dem man eine Familie aufbaut! und als wir uns dann letzten Mittwoch in so einem Café getroffen haben, hatte sie dann versucht irgend so einen Kellner auf mich aufmerksam zu machen und um der Peinlichkeit zu entrinnen habe ich dann gesagt, ich hätte bereits einen Freund... Einfach, damit sie damit aufhört, weißt du? Das Ding ist, dass sie dann vor Freude die ganze Familie zu einem Mittagessen eingeladen hat, um mir die Möglichkeit zu geben, dass ich ihn ihnen vorstelle. Heute! Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll, Kosta! Hilf mir! Bitte! Ich will nicht vor der ganzen Familie zugeben sie belogen zu haben!", die Panik in ihrer Stimme hatte mir das bereits verraten und ich musste zugeben, dass Melissa es ausnahmsweise mal geschafft hatte, wirklich den Bock abzuschießen.

Ein erfundener Freund war noch nie eine gute Idee gewesen, sämtliche Serien und Filme auf Netflix bewiesen das. Aber das ausgerechnet Melissa auf diese Idee kam, erschreckte mich. Doch auch, wenn diese Situation sonst vollkommen hoffnungslos war, so musste ich zugeben, sah ich dieses Mal eine Lösung, die sowohl für mich als auch für sie hilfreich wäre. Eher unfreiwillig stürzten sich meine Gedanken wieder in meine Benachrichtigungen in den Social Medias, bei welchen ich nebenbei gesagt die letzten drei Tage vollkommen inaktiv gewesen war, in der Hoffnung etwas Falsches zu sagen. „Okay, beruhige dich! Ich wüsste da was, um dieses Problem zu lösen.", fing ich dann also vorsichtig an, in der Hoffnung Melissa ein wenig zu beruhigen. „Wirklich? Oh, du bist der Beste!", rief sie dann aus und ich wurde unruhig, denn ich wusste nicht, in wie fern sie das gleich immer noch sagen würde. „Naja, freu dich bitte nicht zu früh!", versuchte ich sie dann also wieder runterzuholen. „Wie du ja weißt, bin auch ich gerade in einer Art... Einer Art Krise...".

Ich hatte sie an dem Donnerstag an dem Marik nach Hause gefahren war noch angerufen, weil ich irgendjemandem davon einfach hatte erzählen müssen. Also nicht von... ich merkte wie ich rot wurde. Nicht von dem, sondern von dem, was davor passiert war. Und Melissa war einfach meine erste Wahl gewesen. Ich wusste, dass sie bestens dazu in der Lage war, mich aufzuheitern und abzulenken und das war es, was ich derzeit gebraucht hatte. Ablenkung. Ich war an dem Donnerstagabend noch zu ihr gefahren und bis gestern dann bei ihr geblieben. Wir hatten bis Sonntag nichts weiter gemacht, als das wir zusammen gebacken haben, Filme geschaut haben und und und. Sie hatte mir auch von dem Treffen mit ihrer Mutter erzählt, nur hatte sie dann dieses ‚kleine' Detail ausgelassen. Das Video, welches Marik und ich gedreht hatten, hatte ich dadurch vollkommen vergessen und erst als ich heute Mariks Instastory gesehen hatte, war mir wieder eingefallen, dass wir ja heute Montag hatten und somit unser Video um zwei Uhr veröffentlicht werden musste. Bis gerade eben hatte ich mir die Aufnahme noch einmal angeschaut und einige Details verändert, die ich nicht wirklich angemessen fand, in Anbetracht der jüngsten Ereignisse.

Und dann hatte ich eben Melissas Anruf erhalten...

„Ja?", holte mich ihre fragende Stimme wieder zurück in die Realität und ich schüttelte den Kopf, ehe ich dann weiterredete. „Was wäre, wenn ich einfach so tun würde, als sei ich dein Freund und mit dir zu diesem Treffen fahre?". Meine Stimme klang plötzlich unsicherer, als gewollt und auch Melissa schien sich unsicher zu sein. „Was? Das würdest du für mich tun?". Ich senkte den Blick, ehe ich antwortete: „Ich denke nicht, dass ich es dir andererseits angeboten hätte, oder? Vielleicht könntest du dir ja sogar vorstellen, dass wir dann das ein oder andere Bild auf Insta oder so posten? Ich muss meine Fans wirklich runterbekommen von diesem scheiß Kostoryhype! Wenn ich noch einmal lesen muss, wie süß wir doch zusammen aussehen, dann bekomme ich Augenkrebs!". Mir war durchaus bewusst wie gemein das jetzt klingen musste, aber ich hatte wirklich die Schnauze voll von diesem Arsch. Nie hätte ich gedacht einen Menschen mal charakteristisch gesehen so unattraktiv zu finden. Vielleicht mochte er Recht haben, ich hatte ihn an diesem einen Morgen alleine gelassen, aber er war derjenige gewesen, der danach solche scheiß Macho Sprüche gebracht hatte und ich konnte mir beim besten Willen nicht länger vorstellen ihn einen Freund nennen zu können.

A competition and a bet (Kostory FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt