Kapitel 5

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>PoV Kostas<

Nachdem wir es eine halbe Stunde später tatsächlich geschafft hatten, einiger Maßen Ordnung in meine Wohnung zu bringen, ließen wir uns außer Atem auf das Sofa fallen. Begleitet von einem lauten Knistern einer uns allzu bekannten Chipstüte.... „Wie hat es die denn jetzt schon wieder auf das Sofa geschafft?", fragte sie grinsend und zog unseren Übeltäter wieder ans Tageslicht. Wieder lachte ich und zuckte mit den Schultern. „Ich denke er hat doch noch nicht genug bekommen! Wir sollten ihn stattdessen artgerecht entsorgen und dann, wo wir schon in der Küche sind, etwas zu essen machen! Ich habe nämlich einen Mordshunger!", und als hätte mein Magen mich verstanden, knurrte er augenblicklich laut auf, um meine Worte noch einmal zu unterstreichen. Melissa lachte auf: „Ja, da hast du wohl recht! Komm mit, Kosta! Ich mache uns ein paar leckere Pancakes alla Nussnougat de la Sirup!", den Namen ihrer Pancakes, sprach sie in einem italienischen Akzent aus und schon flitzte sie dann wieder voller Energie in die Küche.

Grinsend folgte ich ihr, die Chipstüte weiterhin in der Hand haltend, um sie dann in der Küche angekommen, mit den Worten: „Auf nimmer Wiedersehen, du böser Bandit!", in der Mülltonne zu versenken. „Na, dem hast du es ja gezeigt!", triumphierte Melissa, während sie Eier aus meinem Kühlschrank holte. „Das ist doch das Mindeste, was ich tun kann, nachdem du beschlossen hast uns deine Pancakes alla Nussnougat de la Sirup zu machen!", schlug ich ihren Dank ab und setzte mich an meinen hölzernen Küchentisch. „Iwo! Hast du eigentlich diese Einladung schon bekommen?", wechselte sie grinsend das Thema. Augenblicklich erinnerte ich mich wieder an den Wettbewerb und fing wieder an zu strahlen. „Nein, jetzt wo du es sagst? Aber die Nachricht kam ja auch erst gestern... Ich glaube nicht, dass die Einladung so schnell schon ankommen wird!", äußerte ich meine Zweifel und spielte gedankenverloren mit dem Zipfel meiner Tischdecke. Melissa stoppte ihren Mixer und schaute mich mit ihrem Dein-Ernst-Blick an. Ich schaute auf und entgegnete ihren Blick mindestens genauso ernsthaft. Sie seufzte: „Kosta, du weißt schon, dass die Party diesen Sonntag stattfindet, oder? Wir haben Mittwoch, wenn die Einladung also nicht innerhalb der nächsten paar Tage ankommen würde, dann wäre das schon ziemlich unsinnig, oder? Schau doch zumindest mal nach!".

Ich seufzte. Sie hatte ja recht. Würde die Einladung so lange auf sich warten lassen, dann wäre das schon recht doof geplant worden. Also stellte ich mich, mich streckend wieder hin. Laut gähnte ich, als ich ein: „Naaaaa schöööön!", seufzte und zur Haustür lief. Ich hörte sie noch lachen, doch ignorierte dies und konzentrierte mich stattdessen darauf, den richtigen Schlüssel vom Schlüsselbund zu greifen. Wann war ich denn auf die unsinnige Idee gekommen, die Schlüssel fürs Auto, für mein Haus, den Briefkasten, den für die Wohnung meiner Eltern, den Schlüssel für meine Nachbarn und den für das Haus von Melissa an einen Bund zu stecken? Ich meine, ich brauchte nur diesen Bund hier irgendwo verlieren und ich würde in sämtliche Häuser nicht mehr reinkommen... Von meinem Auto ganz zu schweigen!

Mit einem lauten Klimpern schloss ich dann schließlich die Tür auf und suchte dann den Schlüssel für den Briefkasten. Neugierde wühlte sich durch meinen Gefühlsteich und erblühte auf ihm, wie Seerosen, als ich aufgeregt den silbernen Kasten aufschloss. Würde die Einladung tatsächlich schon drinnen sein? Das wäre so verdammt cool! Mit einem lauten klacken, sprang die Vordertür meines Briefkastens auf und mir fielen augenblicklich bestimmt zehn Briefe entgegen. Überfordert schloss ich meine Augen und als sie dann raschelnd auf dem Boden landeten, konnte ich nicht anders, als vorsichtig erst eins und dann beide Augen zu öffnen, um mir das Blätterchaos auf dem steinernen Boden anzuschauen. Ergeben seufzte ich, ehe ich mich herunterbeugte, um die Briefe wieder aufzusammeln. „Es war so klar, dass die ausgerechnet mir runterfallen!", murmelte ich verdrossen und wollte gerade die letzte Zeitschrift mit den Angeboten der nächsten Woche aufsammeln, als eine Windböe mir dazwischenfunkte und sie die Straße hinunterwehte. „Ach komm schon!", maulte ich, ehe ich die aufgesammelten Briefe auf meine Türschwelle legte und einen Blumentopf mit einer vertrockneten Blume als Beschwerung draufstellte, um dann der verloren gegangenen Zeitschrift nachzurennen. Warum passierte sowas immer mir?!

A competition and a bet (Kostory FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt