Kapitel 48

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*PoV Kostas*

„MARIK! DU KANNST DICH NICHT IMMER VOR ALLEM DRÜCKEN! DU KANNST DIE REGELN NICHT MEHR ÄNDERN! HAST DU DIESE WETTE JETZT GEWONNEN ODER VERLOREN?", Lucas' Stimme klang in meinen Ohren und bei der Wut in seinen Augen bekam ich fast eine Gänsehaut. Doch die Worte, die er gesagt hatte, bewirkten in mir noch so viel mehr. Verwirrt schaute ich zu Marik. Wette? Er hatte nie eine erwähnt... Was hatten die beiden bitteschön gewettet? Neugierde kam auf und überrascht musste ich feststellen, dass Marik wohl gar nicht wollte, dass ich mehr darüber erfuhr, denn sein Blick schoss panisch zu mir, um dann wieder zu Lucas zu wandern. „Du verdammter Idiot!", rief er dann und schlug zu meinem Entsetzen seinem besten Freund ins Gesicht. Dieser taumelte augenblicklich nach hinten, um sich dann benommen die Nase zu halten, aus welcher plötzliches Blut tropfte.

Augenblicklich klingelten bei mir sämtliche Alarmglocken und ich hatte das Bedürfnis zu Lucas zu rennen, um ihm zu helfen. Was war denn jetzt bitte in Marik gefahren?! „Sag mal spinnst du?", schrie Lucas dann empört und ich begriff, dass meine Hilfe wohl vorerst nicht gebraucht war. Ihm schien es doch noch gut genug zu gehen, zu kontern. „Welche Wette?", trat ich dennoch ins Geschehen ein und lief auf meinen festen Freund zu, in der Erwartung eine Antwort zu bekommen. Ich versuchte Augenkontakt aufzubauen, wollte nicht, dass sich die beiden weiter anranzten. Und es funktionierte, er schaute mir in die Augen und mein Herz wurde schwer, als ich sah, wie sich plötzlich Tränen in seinen Augen bildeten. „Mik?", fragte ich dann mit kratziger Stimme nach und erschauderte, als er leise schluchzte. Die Verwirrung ließ meinen Gefühlsteich Wellen schlagen. Was zum Teufel hatte er denn?! Ich wollte ihn trösten, doch irgendwas in mir hinderte mich daran.

„Aha, ich versteh schon!", mischte sich Lucas dann wütend wieder ein und ich zuckte zusammen. Mein Blick löste sich nur ungerne von Mik, denn ich hatte die Angst, dass er gleich zusammenbrach. Seine Kiefermuskeln arbeiteten angestrengt und die Angst hatte sein Gesicht gelähmt. Er sah aus, wie ein Reh, welches mit derselben Panik in den Augen innehielt, den Tod auf sich zurasen sehend. Lucas dagegen hatte sich nun neben mir aufgebaut und musterte mich prüfend. „Du hast es ihm noch nicht erzählt, oder?", fragte er dann nach und schaute vorwurfsvoll zu Mik, der ihm allerdings auswich. Er schaute dann wieder zu mir und deutete meinen fragenden Blick wohl richtig, denn er legte eine Hand auf meine Schulter. Ich zuckte zusammen und musste ehrlich sagen, dass ich Angst vor dem hatte, was jetzt kommt. „Kosta, Marik und ich haben-" – „Sei gefälligst leise, Lucas!", die Wut in Mariks Stimme erschreckte mich und ich zuckte zusammen, als Lucas beherrscht seine Augen schloss, das Blut aus seiner Nase schniefend hochzog, und dann aufschaute, um Mik anzufunkeln. „Warum, Marik? Denkst du nicht er sollte wissen, dass du nur wegen der Wette mit ihm in die Kiste gesprungen bist?", fauchte er dann wütend und mein Herz machte einen Stopp.

Was?

Ungläubig weiteten sich meine Augen und fragend musterte ich erst Lucas und dann Mik. Tränen füllten meinen Blick, als er mit offenem Mund seinen Freund anstarrte, ehe er dann langsam zu mir blickte. „Mik?", flüsterte ich dann fassungslos und suchte in seinem Gesicht irgendetwas was mir sagte, dass Lucas gelogen hatte. „St-stimmt das?", fragte ich dann nach und ließ die salzigen Wassertropfen einfach laufen. Meine Zeit schien kurz stillzustehen. „Koschti, ich-", stammelte er dann und machte einen Schritt auf mich zu, in dem Versuch meine Hand zu nehmen. Doch ich trat vor ihm zurück und schluckte den aufkommenden Kloß runter. Seine Reaktion war die Antwort, nach der ich gesucht hatte...

Es war, als würde irgendwas in mir zerbrechen und der Schmerz in meiner Brust schrie nach Rache. Wütend kniff ich die Tränen aus meinen Augen und blickte dann weg. Ich konnte ihm nicht mehr in die Augen schauen, wissend, dass er mich die ganzen letzten Tage nur angelogen hatte. Mein Hirn ratterte und hilfesuchend schaute ich zu Myriam, in der Hoffnung in ihr eine mentale Stütze zu finden. Ich fühlte mich gerade so verdammt verlassen. Ich hatte meinen Fels in der Brandung untergehen sehen und versuchte nun verzweifelt an Luft zu kommen. Doch ich sollte wohl in den reißenden Wellen ertrinken, denn meine beste Freundin wich meinem Blick schuldbewusst aus, sich nervös auf die Lippe beißend. In dem Moment begriff ich. „Du wusstest das?", fragte ich sie dann mit zitternder Stimme und sie schluckte, ehe sie aufschaute. Auch in ihren Augen hatten sich nun Tränen gebildet.

A competition and a bet (Kostory FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt