11 - Er ist ein Jäger

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Belustigt sah ich Coffee dabei zu, wie sie Cameron im Wohnzimmer hinterher lief und er panisch versuchte, vor ihr davonzulaufen.

Ich sollte eigentlich Hausaufgaben machen, so wie es die anderen taten - mit Ausnahme von Cameron. Aber es war einfach viel zu lustig Cameron zu beobachten.

Mein kleiner Bruder und auch Cassian saßen mit am Tisch und machten bei uns die Hausaufgaben.

Leandra und Zack waren schon längst fertig, weshalb sie zu kochen begannen - obwohl sie Vampire waren und nur Blut tranken, hatten sie ein Händchen zum Kochen.

Und so ganz in Ruhe konnte man seine Hausaufgaben nun auch nicht machen.

Denn Toby gab die ganze Zeit verzweifelte Töne von sich und Fynn versuchte ihm zu helfen und verzweifelte dabei selbst. Sean hatte seinen Kopf auf sein Heft gelegt und schlief mehr, als zu arbeiten - so wie immer eigentlich, Hausaufgaben später bei einem von uns kopieren.

Nur die drei anderen Mädchen machten fleißig ihre Hausaufgaben, während Enzo in einem Magiebuch las und Chat am Handy saß - beide waren auch schon fertig.

Und natürlich kam von Genevieve immer wieder verzweifelte Seufzer, da sie einfach am schlechtesten von uns Deutsch konnte. Und dann musste ich immer als Übersetzer hinhalten, was mich zwar nicht störte, aber trotzdem von meinen eigenen Hausaufgaben ablenkte. Nun ja, Cameron tat es aber mehr als Genevieve.

Eigentlich saß er nämlich auch noch bis vor kurzem am Tisch und machte ruhig und anständig seine Hausaufgaben. Bis dann halt Coffee auf den Tisch gesprungen und auf ihn zu marschiert war. Dann war er aufgesprungen und weggerannt, Coffee auf der Jagd hinter ihm her.

Frustriert ließ ich meinen Kopf auf den Tisch fallen und stieß ein genervtes Stöhnen aus.

»Beschwer dich nicht! Wir sind die Ausländer und machen deutsche Hausaufgaben!«, feuerte Naika zurück, die weiterhin auf ihr Heft starrte und schrieb.

»Ich beschwer mich doch gar nicht«, brummte ich zurück und legte meinen Kopf auf die Seite. Jedenfalls nicht wegen der Hausaufgaben - die waren Kinderkram.

»Der rote Fleck an deiner Stirn sagt mir was anderes«, säuselte Lea aus der Küche und grinste mich breit an.

»Stänker weiter und ich lass dich mein Blut trinken.« Sofort verzog sie angewidert ihr Gesicht und widmete sich wieder dem Kochen. Kontern kann ich. 1:0 für Kyran.

Cassians Hand lag schon länger auf meinem Oberschenkel und richtig stören tat es mich nicht, doch in der Kombination von einem flüchtenden Cameron und zwei verzweifelten Jungen machte es mich doch nervös, weshalb ich unruhig mit meinem anderen Bein auf und ab wippte.

»Wenn du nicht verdammtnochmal mit deinem verfluchten Bein aufhörst zu wippen, schieße ich einen Pfeil und mache Jagd auf dich.« Empört sah ich zu Chat, der desinteressiert auf sein Handy starrte.

»Pfeile? Was hast du denn mit Pfeilen und Jagd zu tun? Kyran sagte doch, dass du nichts mit Kämpfen am Hut hast«, murmelte Caleb und sah dann von seinem Buch auf. Oh, scheiße.

»Naja...«, begann ich und bekam einen bösen Blick von Emi zugeworfen, der mir deutlich sagte, dass ich die Klappe halten sollte. Fettnäpfchen.

»Würdet ihr bitte aufhören zu streiten? Das stört meine innere Ruhe!«, sagte Zack dann und ließ mich genervt schnaufen.

»Dieses bisschen Streiten stört deine innere Ruhe, Streit-Hasser? Für mich ist es Cameron, der meine innere Ruhe stört!« Dabei betonte ich besonders Camerons Namen, der ruckartig inne hielt, so dass Coffee gegen sein Bein rannte und er verschreckt nach oben sprang und laut quietschte.

Ich sollte dein Beta sein, nicht dein MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt