Side-Story: 10

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Side-Story: 10 – Was wäre, wenn...? - Teil 3

Cassian

Wir wurden 17 und ich konnte nicht einmal beschreiben, wie glücklich ich war. Unsere Beziehung war wundervoll.

Wir hatten Regel Nummer zwei irgendwie abgeändert, nachdem wir ein paar Monate lang nur rumgemacht hatten und in Not nach Erlösung waren. Es war nicht so, als hätten wir Sex gehabt. Gar nicht. Wir zogen einfach unsere Oberteile aus und berührten unsere Haut.

Regel Nummer zwei: Kein Sex oder Interaktion unter der Gürtellinie.

Aber diese Regel hinderte uns nicht daran, uns aneinander zu reiben. So wie wir es vor einiger Zeit getan hatten.

Im Moment lagen wir in Kyrans Bett und kuschelten, nachdem wir rumgemacht hatten. Er döste vor sich hin und ich streichelte durch sein flauschiges Haar.

Unsere Eltern waren offensichtlich überrascht, als wir uns plötzlich wieder versöhnt hatten und Freunde waren. Trotzdem griffen sie nicht ein und ließen uns einfach in Ruhe. Sie waren glücklich und dachten wahrscheinlich, dass wir unsere kaputte Alpha-Beta-Beziehung endlich reparieren konnten.

Nun ja, wir hatten das Problem behoben, aber nicht auf die Art und Weise, wie sie es wohl gewollt hätten.

Ellinor unterstützte uns, wenn wir sie brauchten, und Caleb natürlich auch. Jetzt, da er wieder mehr Zeit mit seinem Bruder verbringen konnte, war er wie ein glücklicher Ball aus Sonnenlicht.

Er hätte es auch früher tun können, ich hatte ihm immer gesagt, er solle seinem Bruder Vorrang vor mir geben, aber er lehnte ab. Weigerte sich, obwohl ich immer sah, wie schwierig es für ihn war. Ich hatte deswegen immer noch ein schlechtes Gewissen.

Leise grummelte Kyran und rieb seine Nase an meiner Brust.

»Wach?«, fragte ich sanft und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Er rümpfte die Nase und blinzelte zu mir hoch.

Ich bemerkte sofort seine leicht verschwommenen Augen und runzelte die Stirn. »Alles okay?«

Warum war sein Gesicht so gerötet?

Es sollte nicht meine erste Reaktion sein, schließlich konnten wir aus den oberen Rängen nicht krank werden, aber ich berührte seine Stirn mit meiner Handfläche. Heiß.

Er brannte fast.

»Kyran?« Hatte er... Hatte er Fieber? Wie?

»Ja?«, murmelte er und runzelte die Stirn. »Mein Kopf tut weh...« Er zuckte zusammen und berührte die Seite seines Kopfes, bevor er seine Augen zusammen kniff.

Panik erfüllte mich. »Soll ich deinen Vater holen?«

Schnell schüttelte er den Kopf. »N-Nein. Es wird sicher vorübergehen.«

Würde es? Ich war mir nicht sicher. Und ich hatte Angst.

Minuten vergingen. Ich half ihm, etwas Wasser zu trinken, und wir warteten. Erst nach einer halben Stunde schienen die Kopfschmerzen nachzulassen und seine Temperatur sank auf ein normales Maß.

Wir schwiegen darüber, was passiert war.

Tage vergingen und wir waren in der Schule. Nun, die Schule war gerade zu Ende und jetzt würde ich mit Kyran zu seinem Schwimmtraining gehen. Ich durfte zuschauen, wenn wir danach noch etwas vor hatten und es gab mir viele Gelegenheiten, ihn halbnackt zu beobachten. Er zog mich damit immer auf.

Gerade heute war er seltsam still. Vorsichtig blickte ich ihn an, aber er starrte nur mit ausdruckslosem Gesichtsausdruck geradeaus.

»Alles okay bei dir? Du bist heute furchtbar ruhig.« Er blinzelte verwirrt und nickte. »Ja, nur ein bisschen zerstreut.«

Ich sollte dein Beta sein, nicht dein MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt