17 - Essen

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Die Tage verflogen und morgen Abend würden wir schon Fynns Geburtstag feiern. Dieser war zwar nicht besonders begeistert von allem und ziemlich mies drauf - so wie eigentlich immer. Dennoch hielt dies die Mädchen nicht ab, alles zu planen und zu schmücken. Sie leisteten wahre Arbeit.

Schmunzelnd lehnte ich im Türrahmen der Gartentür und trug bloß ein Handtuch um die Hüfte und eines lag einfach auf meinen Haaren, da meine Haare noch einige Tropfen verloren.

Vor mir baute Leandra in unglaublicher Geschwindigkeit ein kleines Lagerfeuer auf und stellte dann mehrere Fackeln am Rand des Garten auf. Genevieve und Emi standen in der Küche und bereiteten einige Salate und Gerichte zusammen mit Zack vor, die dann in den Kühlschrank kamen.

Sean lag schlafend auf der Wiese und Naika und Toby hockten neben ihm - faule Kinder. Die anderen drei Jungs waren im Dorf einkaufen, da wohl noch einige Sachen fehlten - nach der Meinung der Mädchen.

Ich hielt mich bei diesen Dingen lieber raus, vor allem da mich Lea bestimmt köpfen würde, wenn ich was falsch machte. Und der blonde Griesgram hatte sich in seinem Zimmer verbarrikadiert. Würde ich am liebsten auch, damit ich nicht mit Lea konfrontiert wurde, aber sie konnte mir auch nichts tun, schließlich musste ich bald schon los.

Im Laufe des nächsten Morgens, wenn der Flug pünktlich war, würden auch Fynns Eltern hier ankommen und auch meine Auslands-Eltern.

Still und heimlich war es mein Werk gewesen, dass die vier Erwachsenen nach Deutschland kommen würden. Soweit ich wusste, kam Fynns jüngere Schwester auch mit, die 13 oder 14 war.

Mister Thompson hatte ich schon einmal getroffen, doch nur ganz flüchtig Miss Thompson und die kleine Schwester von Fynn.

Zwar lebte ich zwei Jahre in Kanada, dennoch war das Wissen über Fynn wirklich beschränkt. Mir kam es auch so vor, als wären wir uns in Kanada noch nie so nahe gewesen, wie wir es hier waren.

Aber nun ja, was sollte man machen? Wahrscheinlich würden Fynn und ich uns irgendwann an die Kehle gehen und dann richtig. Innerlich freute ich mich schon irgendwie darauf.

»Kyran, steh da nicht nur halb nackt rum! Hilf oder geh!«, bellte mir Leandra zu, die mehr als gehetzt wirkte. Ergeben, hob ich meine Hände und verschwand die Treppe nach oben in mein Zimmer, indem ich mir eine Hose und ein Oberteil anzog.

Ein leises Pling ertönte und dann ging der Bildschirm meines Handys an.

[Mama May]: Kyran Schatz, dein Alpha hat aber auch wirklich keine Probleme damit, wenn wir kommen?

Natürlich machte sich May deshalb Sorgen. Meine Freunde durften schließlich nur hierher kommen, da sie meine psychische Stütze waren. Und die waren May und Maxim eben nicht - jedenfalls nicht in dem Sinne, denn sie waren mir mehr als wichtig.

Gesprochen hatte ich noch nicht mit Alpha Kenneth, aber vermutlich würde er nichts dagegen haben und es war ja nur für den Geburtstag und ein paar weitere Tage. Sie stellten schließlich keine Bedrohung dar.

Gleich ging ich die Alpha-Familie noch besuchen, da ich einmal zum Essen eingeladen war und zum anderen, um dann dieses Anliegen vorzutragen.

[Kyran]: Keine Sorge. Das geht klar, schließlich findet Toby nur einmal im Leben seinen Gefährten und das ist eben Fynn.

Mein Handy und eine Jacke steckte ich in meinem Rucksack, bevor ich dann wieder die Treppe hinunter lief.

»Zack?« Ich steckte meinen Kopf durch den Türrahmen und sah zur Küche, wo der dunkelblonde Riese gerade seine Hände abtrocknete.

»Ich weiß bescheid, du bist dann jetzt weg. Bis später«, murmelte er und winkte mir kurz hinterher, bevor ich aus dem großen Haus verschwand.

Ein Stück lief ich in den Wald und stellte den Rucksack auf den Boden. Mit Leichtigkeit kontrollierte ich meine Verwandlung und sank auf alle Viere. Ich streckte meine Pfoten vorne weg und drückte mein Hinterteil hoch - genauso wie die Yoga-Position 'Hund'.

Ich sollte dein Beta sein, nicht dein MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt