32 - Streit

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14. Februar.

Dieser typische Liebestag; es war auch schließlich Valentinstag.

Und in meinem Inneren freute sich schon alles darauf, was Cassian vorbereitet hatte. Er meinte schließlich, dass wir heute etwas zusammen unternehmen würden, nur was, hatte er mir nicht gesagt.

Ein Date! Ein tatsächliches Date!

Nervös saß ich bei uns im Wohnzimmer und sah Chat und Fynn dabei zu, wie sie einige Messer polierten und Bögen und Armbrüste spannten. Die beiden hatten einfach Langeweile und Chat meinte, das müsste mal wieder gemacht werden, da er seine Waffen lange nicht mehr benutzt hatte.

Woher er die auch immer hatte.

Mein Blick huschte zur Couch, auf der Cameron und Genevieve ausgestreckt lagen und mit irgendwem schrieben. Wahrscheinlich sogar miteinander, so wie ich die beiden kannte. Lieber übers Handy kommunizieren, als normal über die Stimme, obwohl sie sich gegenüber saßen.

Aber meistens taten sie das nur, wenn es niemand anderes hören sollte. Was ziemlich oft vorkam.

Aber da ich gerade wohl die einzige Person im Haus war, die ein übernatürliches Gehör besaß, hätten die beiden sich auch in einem der Zimmer unterhalten können. Okay, Fynn zählte mittlerweile auch dazu und Chat hatte auch bessere Sinne als ein normaler Mensch.

Die anderen waren nämlich beim Kampftraining, zu dem ich heute einfach keine Lust hatte - berechtigt, wenn man an das bevorstehende Date dachte!

Enzo warf zwar ziemlich gerne mit Sprüchen um sich und kämpfte dementsprechend gerne, aber in den letzten Tagen hatte er sich etwas verändert. Noch einige Male hatte er Visionen gehabt und sie hatten sich kaum verändert. Immer war dort die Schwärze, die er nicht beschreiben konnte und ein helles Licht, welches die Schwärze wohl verschwinden ließ.

Unter Enzos Augen waren mittlerweile auch ziemlich tiefe Schatten zu sehen, die Emily und uns allen ganz schöne Sorgen bereiteten. Deshalb hatte sie Enzo auch dazu gezwungen mit zum Training zu gehen, damit er sich etwas ablenkte.

»So ein Mist...«, murmelte Genevieve auf Englisch und bekam sofort die Aufmerksamkeit von uns Vieren.

»Was ist los?«, fragte ich besorgt und sah, wie sie sich aufsetzte und ihre blonden Haare aus ihrem Gesicht strich.

»Meine Mom möchte, dass ich zurück nach Kanada komme. Mein Deutsch kann mit eurem nicht mithalten und sie will, dass ich einen guten Abschluss mache«, sagte sie enttäuscht und schüttelte ihren Kopf.

»Deine also auch?«, brummte Cameron.

»Ihr sollt zurück?«, fragte Fynn und runzelte seine Stirn.

»Bei mir sind es meine beiden Eltern. Sie sind verunsichert, weil ich mich im Revier eines anderen Rudels aufhalte, ohne ein richtiger Teil davon zu sein. Außerdem glaubt sie, dass unser Alpha mich rauswirft, falls ich länger hier bleibe. Quasi so, als würde ich ihn hintergehen«, erklärte Cameron und fuhr sich genervt durch seine Haare.

»Dann müsst ihr wirklich zurück...«, murmelte ich nachdenklich. Seufzend nickten beide.

»So schnell wie möglich, nicht wahr?« Und wieder ein Nicken von beiden. »Dann lasst uns doch schon mal nach Tickets gucken«, meinte ich und stand auf, was sie mir gleich taten.

Zusammen gingen wir auf mein Zimmer, in dem Coffee auf meinem Bett lag und schlief. Cameron knurrte aus Reflex und lehnte sich an die Wand neben meine Tür, um so schnell wie möglich zu fliehen, falls Coffee aufwachen würde.

Genevieve setzte sich auf meinen Schreibtisch, während ich das Internet auf meinem Laptop öffnete.

»Der nächste Flug nach Kanada wäre in zwei Tagen, später Vormittag um 10:30 Uhr. Ihr hättet Plätze nebeneinander am Fenster«, sagte ich und beide stimmten zu, sie zu buchen, was ich für sie übernahm. Genevieve umarmte mich einmal missmutig - sie wollte nicht gehen -, bevor beide dankend mein Zimmer verließen.

Ich sollte dein Beta sein, nicht dein MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt