22 - Erkältung

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»Hatschi!«

Alle Köpfe schossen zu mir und nun starrten mich acht aufgerissene Augen an. Die einzigen, die mich bloß überrascht und nicht schockiert aussahen, waren Maxim und Naika.

Ich senkte meinen Arm, da ich in meinen Ellbogen genießt hatte, und sah sie ruhig an.

Und plötzlich ging alles ganz schnell.

Cassian stürmte auf mich zu und nahm mein Gesicht in seine großen Handflächen. Caleb hüpfte im Hintergrund nervös auf und ab. Dad kam ebenfalls auf mich zugestürmt und Doktor Taylor drückte Cas weg, um meinen Hals ab zu tasten und meinen Mund aufzudrücken, um dort irgendwas nach zu sehen.

»Dürfte ich diesen Zirkus kurz unterbrechen!?«, schrie Maxim über die aufgebrachten Leute hinweg.

Ich war in diesem Moment unglaublich froh, dass er sie unterbrach. Denn Doktor Taylor war dabei eine Krankenschwester zu holen, die mir ein Zimmer fertig machen sollte und wollte mich dann mit allen möglichen Untersuchungen auf den Kopf stellen. Bitte nicht.

»Ich finde es nun nicht angebracht, dass Sie hier etwas unterbrechen wollen, Doktor Ramsay«, sagte unser Rudel-Arzt harsch. Maxim wollte ihn empört irgendwas entgegen rufen, doch Naika kam ihm schon zuvor.

Genervt stöhnte sie und verdrehte ihre Augen. Alle sahen zu ihr. »Wenn sich dann alle beruhigen würden!«, knurrte sie genervt. »Vielen Dank«, bedankte sie sich dann bissig und verdrehte dabei ihre Augen.

»Kyran, ab ins Auto«, befahl sie mir und deutete den Flur entlang, der zum Ausgang führte.

»Ich brauche die Autoschlüssel oder jemand fährt uns. Und da wir nicht bei uns ins Haus können, müssen wir wohl zum Beta-Haus. Also dann, Mr. Crimson. Würden Sie bitte vorgehen? Und außerdem! Mein Vater hat Kyran sehr lange behandelt und kennt ihn wohl besser von seinem Zustand, als ein Arzt, der es nicht so lange getan hat!«

Perplex blinzelte mein Vater meine Auslands-Schwester an und bewegte sich nicht, genau wie die anderen nur erstarrt dastanden.

»Ich geh schon mal zum Auto«, sagte ich und drehte mich um, um zum Auto zu gehen. Und um dieser Situation so schnell wie möglich zu entkommen.

»Stehen geblieben, junger Mann!«, bellte mein Vater laut und ich zuckte kurz zusammen. Er machte mir jetzt schon Angst, Mom war aber noch schlimmer. »Du bleibst schön hier im Krankenhaus!«

»Aber das ist nur eine Erkältung.« Resigniert seufzte ich und fuhr mir durch meine blonden Haare.

»Und dein ganzer Zustand hat mit nur einer Erkältung angefangen«, knurrte Dad und schritt auf mich zu.

»Na und? Es ist nur eine Erkältung, die ich wohl oder übel erstmal nicht los werde. Also bitte, kann jetzt jeder runter kommen?«

Auffordernd sah ich durch die Runde und bemerkte Cassians unruhigen und besorgten Blick. Er sollte damit aufhören.

»So, und jetzt bitte die Autoschlüssel. Oder würdest du dich erbarmen uns zu fahren, Dad? Ich sehe Naikas funkelnde Augen schon und möchte lieber schnell ihren Befehlen folgen.«

Unzufrieden schnaufte mein Vater und lief dann an mir vorbei. Seine stampfenden Schritte hallten laut im Gang wieder.

Maxim blieb noch in der Klinik, da er sich gerne noch weiter mit Doktor Taylor austauschen wollte, vor allem wegen mir, wollte er Tipps geben oder wie er das sagte.

Und so passte auch Cas mit ins Auto. Keiner wagte etwas zu sagen und nur die leisen Stimmen aus dem Radio lockerten etwas die Stimmung.

Als wir dann endlich bei meinem Elternhaus ankamen, packte Naika meinen Arm und zerrte mich ins Hausinnere. Auf dem Weg hoch in mein Zimmer, nieste ich erneut und hörte Cassian hinter mir besorgt jauchzen, so wie Dads Fluchen, dass ich im Krankenhaus hätte bleiben sollen.

Ich sollte dein Beta sein, nicht dein MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt