Das Anwesen der Phantomhive's

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Sicht: Cilia

Es war ein regnerischer Tag und ich bereitete mich schon auf die Fahrt vor. Ich zog mir ein schwarzes, mit roten Rosen besticktes Kleid an und nahm mir einen dazu passenden Regenschirm. Vor der Tür stand schon die Kutsche die Ciel mir geschickt hatte und auf mich wartete. Mit einem Kuss verabschiedete ich mich von Undertaker, welcher ihn grinsend erwiderte. Ich winkte noch zum Schluss und ging nach draußen wo mir der Regen praktisch ins Gesicht pflatschte. Schön. Der Kutscher nahm meine Hand um mir in die Kutsche zu helfen und die Fahrt ging los. Erst jetzt fing ich an mir richtig Gedanken darüber zu machen ob es richtig war die Einladung anzunehmen. Es könnte eine Falle sein. Das wäre nicht sehr angenehm. Ich verzog das Gesicht. Wie das Personal wohl ist? Genauso schlecht gelaunt wie Ciel und elegant wie Sebastian nehme ich an. Ich schaute aus dem Fenster wo wegen dem schlechten Wetter fast nichts zu erkennen war und schlang meine Arme um mich. Es war kalt. Wäre doch jetzt Undertaker hier... Plötzlich ruckelte die Kutsche und blieb stehen. Sind wir schon da? Der Kutscher öffnete die Tür und half mir raus.

Langsam ging ich in Richtung des prachtvollen Anwesens. Es ist wirklich gigantisch! Als ich vor der massiven Holztür stand zögerte ich. Wenn ich erstmal drinnen bin wird es im Ernstfall schwer zu entkommen. Aber ich bin ja kein Angsthase! Kräftig schlug ich mit dem Türklopfer an die Tür. Das Geräusch hallte noch etwas bevor mir geöffnet wurde. Und natürlich musste mir jemand bestimmtes öffnen -Sebastian. Sofort setzte er sein typisches Lächeln auf bei dem bestimmt jede andere Frau dahingeschmolzen wäre. ,,Willkommen im Anwesen der Phantomhive's Miss Cilia. Konnte der Undertaker etwa nicht kommen?"  ,,Nein, zu meinem Bedauern hat er heute viel zu tun. Aber ich werde ihm die Nachricht überbringen." Ich sagte das mit einer gewissen Kälte in der Stimme was Sebastian aber nicht zu stören schien. Er bat mich einzutreten woraufhin ich die Eingangshalle betrachtete. Ich drehte mich einmal im Kreis um alles noch etwas mehr bestaunen zu können. ,,Wow...",flüsterte ich vor mich hin. ,,Wir sollten jetzt ins Spielzimmer des Earls. Madame Red und Grell sind auch schon eingetroffen." Ich gab einen erschrockenen Laut von mir als Sebastian plötzlich genau hinter mir stand. Unsere Körper berührten sich sogar. Sofort trat ich einen Schritt weg und schaute ihn genervt an, was er mit einem amüsierten Grinsen zitierte. Würde ich die Möglichkeit haben ihn zu töten würde ich es verdammt nochmal tun! Er führte mich durch viele verschiedene Gänge die alle gleich aussahen. Wie kann man sich hier nur zurechtfinden? Nach gefühlten zehn Stunden blieb Sebastian stehen und klopfte. ,,Herein!", erklang sofort die befehlshaberische Stimme von Ciel. Elegant trat ich ein und Strich mein Kleid glatt. ,,Oh hallo Cilia! Wie geht es dir? Konnte Undertaker etwa nicht kommen? Das ist ja schade!", hörte ich sofort Madame Red. Sie ist ziemlich aufdringlich was nervt. Auch wenn sie eigentlich freundlich ist mag ich sie nicht. Deshalb nickte ich nur gleichgültig in ihre und Grells Richtung und wand mich dem Earl zu. Gerade wollte ich anfangen zu sprechen als Ciel mir zuvorkam.  ,,Ich bedaure, dass Undertaker nicht kommen konnte, aber es betrifft ihn sowieso nicht. Da Jack the Ripper höchstwahrscheinlich ein Artzt ist sind wir auf Viscount von Druitt gestoßen. Morgen veranstaltet er einen Ball und wir wollten dich bitten ihn auszuspionieren. Dafür müsstest du ihn verführ-  ,,WAS?! Das meinen sie doch nicht ernst junger Earl! So etwas können sie doch nicht verlangen!" Ich soll diesen Viscount verführen? Natürlich würde es funktionieren aber Undertaker würde nicht viel von dieser Idee halten. Aber vielleicht gerate ich ja dadurch schlussendlich aus der Schussbahn...
,,Druitt mag schöne Frauen und Sie sind gewiss eine. Außerdem wird Sie mein junger Herr unterstützen Miss." Der Butler sagte das mit einem brennenden Blick der einen förmlich auszog. Igitt. ,,Aber wie soll er mich denn unterstützen?" Ciel wurde schlagartig rot und schaute zu Boden während Sebastian und die anderen vielsagend lächelten. Sie waren wohl schon eingeweiht.

,,Bist du dann einverstanden?'', hakte Ciel noch einmal nach. Ich überlegte nicht viel und antwortete mit einem knappen 'Ja'. Natürliche wusste ich da noch nicht in was für eine Scheiße ich mich reinreite. Irgendwie schien der Earl etwas erleichtert zu sein denn er sagte in einem ruhigen Ton:,,Perfekt. Du kannst heute hier übernachten und Sebastian wird dir ein Kleid für morgen besorgen. Maylene! Bereite für Miss Cilia ein Zimmer vor." ,,N-natürlich junger Herr!", erklang eine nervös hohe Frauenstimme. Vor mir stand jetzt eine junge Frau mit rot-violetten Haaren, einer kugelrunden Brille und einem Dienstmädchen-outfit. Sie verbeugte sich höflich und brachte mich auf mein Zimmer nachdem ich mich verabschiedet hatte. Maylene schien mit ihrem immerwährenden Lächeln ziemlich nett und ein Stolpern ihrerseits bezeugte, dass sie ziemlich tollpatschig war. Sagen wir mal, man kann über ihr Verhalten lachen! Sie brachte mich also zu meinem neuen Zimmer und sagte:,, Das ist ihr Zimmer Miss Cilia. Mein Herr verlangt, dass sie bitte um sechs Uhr zum Abendessen kommen." Natürlich würde ich zum Essen kommen. So etwas lasse ich mir doch nicht entgehen! Kann sein, dass ich ein bisschen gefräßig bin... Ich plumpste aufs Bett was ziemlich weich war und schaute aus dem Fenster. Hoffentlich geht es Undertaker gut. Ich glaube ich sorge ich mich zu viel um ihn, er ist doch ein Shinigami, als würde dem was passieren! ,,Hey du Hexe! Wo bist du verdammt? Ich bin hungrig!", hörte ich eine leise Stimme in meinem Kopf. Ankou. ,,Ich bin im Phantomhive Anwesen und werde hier übernachten. Morgen werde ich zu einem Ball gehen und den Earl unterstützen. Vielleicht gerate ich dann aus der Schussbahn."
,,Ein intelligenter Schachzug. Meinst du es wäre okay wenn ich in fünf Minuten vorbeikomme? Hol mich einfach unauffällig rein, das solltest du ja schaffen. Wo ist eigentlich dein Zimmer?" ,,Ehrlichgesagt weiß ich es nicht genau..." -,,Was?! Dumm wie eh und je. Dann geh in den Garten und bring mich unauffällig in dein Zimmer." ,,Von mir aus."  Diese Katze ist so fies! Ich hoffe Sebastian bemerkt mich nicht. Ich ging also wieder aus dem Zimmer und lief in Richtung Ausgang. Anschließend ging ich in den Garten in dem wunderschöne weiße Rosen wuchsen. Ich strich sanft mit dem Finger über eine und hörte auch schon bald Pfotengetrappel hinter mir. Eine schöne schwarze Katze mit leuchtend blauen Augen kam geschmeidig auf mich zu und streckte sich. Sie war kein Stückchen dreckig obwohl es eben noch geregnet hatte und alles schlammig war. Ich fing an sie zu kraulen woraufhin sie schnurrte und sich an mich schmiegte. ,,Was für eine Schönheit!" Wir beide drehten uns ruckartig um und Ankou fing an zu fauchen. Wir standen Sebastian gegenüber. Er sah Ankou schon fast liebevoll an und nahm sie in den Arm obwohl sie um sich kratzte und kraulte sie. Tatsächlich beruhigte sie sich und fing an laut zu schnurren. ,,Diese kristallklaren Augen, dieses seidige, schwarze Fell...", schwärmte Sebastian und drückte auf ihre Pfotenballen, sodass sie ihre Krallen ausfuhr. ,,Tut das guuut...",schnurrte sie in meinen Gedanken. Er schien Katzen wirklich sehr zu mögen. Seeeehr. ,,Ist das eure Katze?", fragte Sebastian, sah aber weiterhin auf Ankou. ,,Naja, gehören tut sie mir nicht aber ich kümmere mich um sie. Anscheinend ist sie mir gefolgt. Könnte sie vielleicht etwas zu essen haben?" Sebastian sah mich erst erstaunt an fing aber wieder an zu lächeln und nickte. Er ließ Ankou loß woraufhin sie unzufrieden miaute und verschwand wieder im Anwesen. Diese Chance nutze ich natürlich und zeigte auf mein Zimmerfenster was man von hier aus sehen konnte. Sie nickte unauffällig, weil Sebastian wieder zurückkam. Verrückter Katzenliebhaber! Ich machte mich wieder auf den Weg ins Zimmer, da Ankou ja jetzt versorgt war.

Als es fünf vor sechs war machte ich mich auf den Weg in den Speisesaal wo ich auch sofort von Ciel, Madame Red, Grell und Sebastian die etwas abseits vom Tisch standen. Ich setzte mich vom Earl gegenüber und grüßte ihn. Auf dem Tisch standen jede Menge Spezialitäten, wie Lachs, Fasan, Rindfleisch, Salate und noch vieles mehr. Der Koch hier war wohl ein Profi. Ich nahm mir ein Stückchen Lachs und leckte mir genüsslich über die Lippen. Dabei spürte ich Grells und Sebastian's Blicke auf mir ruhen. War es so besonders eine Frau essen zu sehen oder was? Ich warf den beiden einen kalten Blick zu worauf hin sie sich abwandten und auf Grells Gesicht ein leichter rotschimmer erschien ,,Nagut Cilia, lass mich dir meinen Plan erklären..."






How to love a killer (Black Butler ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt