[twelve.one]

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Yunho PoV:

Entnervt stöhnen ich auf und lasse meinen Kopf auf den Schreibtisch senken. Die Schule macht mich fertig. All die Prüfungen, Präsentationen und Abfragen. So langsam bin ich echt am Ende damit. Gerade zu dieser Zeit steht so viel an, dass ich mich am liebsten sofort vergraben gehen würde. Ich hoffe einfach, alles funktioniert und das Lernen zahlt sich aus.

"Yunho?", meine Mutter kommt mit einem Teller hinein, "Ich dachte du bräuchtest mal etwas für die Nerven." Sie lächelt und stellt ihn auf die Kommode, denn auf meinem Schreibtisch ist lange kein Platz dafür. "Dann noch viel Erfolg", verabschiedet sie sich, aus dem Raum gehend. Manchmal bin ich echt froh sie zu haben, dafür liebe ich meine Mutter auch.

Neugierig huscht mein Blick zu den Keksen, die sie anscheinend relativ frisch gebacken hat. Sie sehen echt unglaublich schmackhaft aus. Da meine Konzentration für den Moment sowieso aufgebraucht ist, greife ich mir ein Gebäck und lehne mich entspannt zurück. Es schmeckt einfach extrem lecker und ist gebau das, was ich gerade gebraucht habe. Mit neuer Energie setzte ich das Lernen fort.

Irgendwann mitten in der Nacht lege ich entkräftet meinen Stift zur Seite. Endlich bin ich fertig und kann schlafen gehen. So schnell wie nur möglich mache ich mich fertig, um mich dann direkt in mein Bett zu werfen. Kurz öffne ich noch mein Handy und schaue dort, ob mich noch irgendwelche Nachrichten erreicht haben. Tatsächlich gingen einige per WhatsApp und Instagram ein. Einige meine Freunde haben unter meinem neuen Bild kommentiert, aber Mingi leider nicht.

Ich schätze er kann immer noch nicht schreiben. Ist zwar schade, aber was soll's. Vertieft in mein Handy bemerke ich nicht, wie schnell die zeit vergeht und ehe ich mich versehe ist es halb sechs. "Du bist so inkompetent, Yunho", flüsternd lache ich mich aus. Jetzt hat es auch keine Sinn mehr zu schlafen. Die letzte Stunde, bis ich aufstehen müsste, verbringe ich Musik hörend und mit geschlossenen Augen.

Zwischendrin höre ich nicht, wie meine Mutter sich auf zur Arbeit macht. Ich glaube ich bekomme nichts richtig mit gerade. Plötzlich dröhnt mein Hörsturz erregender Klingelton durch meine Kopfhörer. Das viel zu laute Gedudel bereitet mir einen Halben Herzinfarkt, bis ich schließlich komplett aufgewühlt ran gehe.

"YUNHO, DU KLEINE BITCH! BEWEG DEINEN ARSCH HIER RAUS ODER WIR KOMMEN ZU SPÄT!", kreischt mir mein bester Freund ins Ohr.
"Ja.... Ja bin gleich so weit", antworte ich übermüdet und streiche mir über das Gesicht. Schnell ziehe ich mich wieder um, schmeiße meine Schulsachen in die Tasche, schnappe mir ein paar Münzen von meinem Schreibtisch und renne vor die Tür.

"Morgen", begrüße ich Wooyoung. Dieser klopft mir auf die Schulter und wir renne los. "Du siehst übrigens scheiße aus", schreit er mir beim Rennen entgegen, "hast du wieder nicht geschlafen?" "Ne, hab gelernt", brüllen ich zurück. Genau wegen solchen Dingen mag ich Wooyoung, er sagt mir genau, was er denkt. Das bringt mir mehr als so rumgehaspel von 'ist nicht schlimm' oder 'ach, das geht'. Jedenfalls sind wir jetzt auch endlich angekommen.

"Schönen Tag dir noch, du Insomnia-Opfer", verabschiedet sich der jüngere und biegt in sein Klassenzimmer ein. Währenddessen gehe ich mich in meinem eigenen Klassernzimmer in die hinterste Ecke verkrümel. Hoffen wir mal ich überlebe einen weiteren monotonen Schultag.

Drapetomania || Yungi ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt