[seventeen.one]

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Hongjoong PoV:

Mit schnellen Schritten ziehe ich am Park vorbei, auf dem Weg zu Yunhos Zuhause. Verdächtig viele Menschen sind heute unterwegs auf den breiten Straßen, sodass man fast meinen könnte, wir hätten Weihnachten. Nun, ein Glück ist es noch Frühling und der Wind weht einem mit einer angenehmen Briese um die Ohren. Ohne groß nachdenken zu müssen tragen mich meine Beine, wie von selbst, vor die richtige Haustür.

Dort angekommen überlege ich etwas, um mich schließlich dazu zu entscheiden, zu klingeln. Nervös warte ich bis eine Freundlichkeit ausstrahlende Frau öffnet. "Guten Mittag, Frau Jeong", begrüße ich Yunhos Mutter höflich, "Ich wollte einige Sachen von Yunho holen, da wir ihn gleich besuchen gehen und er mich darum gebeten hat." Verstehend lächelt sie und bittet mich hinein. "Yunho hat mir schon Bescheid gegeben. Wo sein Zimmer ist weißt du ja", erläutert sie mir ihre Unüberraschtheit.

Rasch bewege ich mich aufwärts in Richtung des besagten Zimmers. Aus dem Kleiderschrank nehme ich ein paar Pullover, eine Jogginghose und etwas frische Unterwäsche. Gleich darauf räume ich diese in die Sporttasche, die unter dem Bett steht, und schaue mich nach der Box um, die ich noch mitbringen soll. Schwer ist sie nicht zu finden, obwohl Yunhos Zimmer schon ziemlich durcheinander zu sein scheint.

Mit der Tasche über der Schulter mache ich mich auf den Weg ins Krankenhaus. An der Haustüre drehe ich mich noch einmal, um Frau Jeong zu winken: "Auf Wiedersehen!" Die junge Frau winkt lächelnd zurück: "Bis bald, Hongjoong!" Es macht mich glücklich, dass Yunho solch eine liebe und aufrichtige Mutter hat. Leider besitzt nicht jeder dieses Glück.

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Nachdem ich auch die anderen drei Jungen aufgegabelt habe, stehen wir nun vor der großen Drehtür des Klinikums. "Wie es ihm wohl geht?", höre ich Wooyoung neben mir vor sich hin murmeln. "Keine Sorge", beruhigt ihn Seonghwa, "Du brauchst keine Angst zu haben, die Ärzte wissen schon, wie sie Yunho helfen konnten." Wie ein Großer Bruder streicht er dem Jüngeren kurz über den Rücken.

Etwas unbeholfen laufen wie quer durch das Gebäude, doch schließlich kommen wir auf Umwegen an der richtigen Zimmertür an. Klopfenden bitte ich um Einlass. Nachdem ein freudiges 'Kommt rein' als Antwort zurück gekommen ist, öffne ich und wir betreten den Raum. In einem komplett weißen Krankenhausbett liegt ein vollverkabelter Yunho und lächelt und fröhlich an.

"Ich dachte schon ihr kommt gar nicht mehr", schmunzelt der Braunhaarige. "Wie hätten wir dich vergessen können?", antwortet Wooypung übertrieben vorwurfsvoll und fällt ihm um den Hals. Diese Aussage entlockt uns allen ein herzliches Lachen. Alle nacheinander begrüßen wir unseren Freund mit einer Umarmung, natürlich vorsichtig.

Während San und Wooyoung ihn mit dem neusten Tratsch überschütten, lege ich die mitgebrachten Sachen in den kleinen Schrank neben dem Bett und gehe danach weiter in den Raum hinein, um das große Fenster zu öffnen. Von hier aus hat Yunho eine perfekte Aussicht über den gesamten Hof, wenn er aufstehen darf. Eine Weile bleibe ich noch am Fenster stehen, bis mir einfällt, dass ich noch fragen wollte, was genau passiert war.

"Du Yunho?", fange ich an, "Was ist jetzt eigentlich genau passiert und welche Knochen sind noch heile?" Gespannt schauen jetzt alle den Riesen an. "Nun ja, das ist eine etwas peinliche Geschichte muss man sagen", beginnt er etwas peinlich berührt, "Vorgestern konnte ich nicht schlafen und hab dann mit Videos die Zeit tot geschlagen. Irgendwann war es dann spät genug um aufzustehen, weswegen ich mich anziehen wollte.

Allerdings sind dann auf einmal so schwarze Käfer", das 'Käfer' setzt er in Anführungszeichen, "über meinen Arm gekrabbelt und ich hab mich so erschrocken, dass ich gestolpert und mit voller Wucht auf meine Bettkannte gekracht bin. Dabei hab ich mir dann warscheinlich die Rippe geprellt und nacher beim Fechte wurde ich eben nochmal getroffen und sie ist gebrochen. Wow, das hat sich gereimt.

Jedenfalls bin ich dann irgendwann in der Umkleide einfach umgekippt, keine Ahnung wieso. Deshalb bin ich jetzt hier." Mit einer ausfallenden Geste mit den Armen beendet er seine Erzählung. Ich muss schon sagen, der Junge ist echt unglaublich. Ich merke wie Seonghwa neben mir kurz vor einem Anfall steht und lege ihm deshalb beruhigend die Hand auf die Schulter.

"UND DANN GEHST DU TROTZDEM FECHTEN?! SAG MAL, BIST DU NOCH BEI SINNEN?! ALLEIN SCHON, OHNE SCHLAF, ABER DANN AUCH NOCH MIT GEPRELLTEN RIPPEN?!", tobt der Älteste mit hochgerissenen Armen. Yunho macht sich darauf so klein wie möglich und sogar die anderen beiden scheinen ein schlechtes Gewissen zu bekommen. "Entschuldigung, Hwa", nuschelte Yunho kleinlaut in seine Decke.

Wieder einigermaßen ruhig nimmt Seonghwa die Entschuldigung gezwungenrmaßen an. Im Endeffekt ist es ja nicht wirklich seine Schuld, vielleicht etwas vielleicht. Den restlichen Nachmittag verbringen wir jedenfalls noch bei Yunho, bis uns eine ziemlich unhöflich Krankenschwester aus dem Zimmer wirft. Ich schätze trotzdem hat sich unser Riese gefreut und morgen will seine Mutter ja auch noch vorbeischauen.

Drapetomania || Yungi ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt