Tracy's Befragung

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Noch etwas verschlafen rieb Tracy sich die Augen. Es waren noch fast zwei Stunden bis zum Unterrichtsbeginn ihres ersten Schultages hier in Hogwarts, doch ihre Mission hatte schon längst begonnen und außerdem erwartete sie in Kürze eine Eule der Schulleiterin. Tracy war aufgeregt. Sie würde darauf achten müssen, was sie sagte, denn sie durfte sich nicht noch verdächtiger machen, als sie es ohnehin schon war, durfte aber auch nicht so unschuldig wirken, dass man nichts Ungewöhnliches von ihr erwarten konnte. Also, erwarten würde es eh keiner, aber, verdächtig wirkte sie durch Potters Traum schließlich schon.

Plötzlich flog eine Eule kreischend in den Schlafsaal der fünf Slytherins, dreht eine Runde und warf beim Herausfliegen einen Brief auf Tracys Nachttisch. Hoffend, dass niemand aufgewacht war, seufzte sie leise und zog sich, ohne den Brief zu öffnen, auf dem in schnörkeliger Schrift „Prof. M. McGonagall" stand, ihre Schuluniform an und machte sich mit ihren Büchern und ihrem Zauberstab unterm Arm, beziehungsweise in ihrer Robentasche auf dem Weg zum Büro der Schulleiterin. Als sie endlich ankam, stand sie plötzlich vor einer riesigen unbeweglichen Vogelstatue. Sie suchte eine gefühlte Ewigkeit lang nach einer Möglichkeit, die Statue zu öffnen und sich so Eintritt zu McGonagalls Büro zu verschaffen, doch nach einiger Zeit gab sie es auf und pfiff ihre kleine schwarze Eule herbei, doch schließlich bemerkte Tracy, dass das Passwort, dass man anscheinend benötigte, bestimmt auf dem Brief gestanden hatte und es sehr verdächtig wäre, wenn sie McGonagall nun ebenfalls einen Brief schicken würde um nach dem Passwort zu fragen. Also schloss Tracy wie so oft ihre Augen, hoffend, dass die Schulleiterin nichts bemerken würde, und hatte das Passwort Sekunden später herausgefunden. Sie öffnete ihre Augen wieder, stellte sich vor die riesige Statue und sagte laut: „Lakritzzauberstab!"

Augenblicklich legte die Statue eine goldene Wendeltreppe frei, die sich weiter nach oben drehte. Bald schon befand Tracy sich vor einem großen Tor. Sie klopfte einige Male, doch niemand antwortete auf der anderen Seite. Daraufhin öffnete sie die Tür vorsichtig einen Spalt breit und rief unsicher: „Professor McGonagall? Professor?" Als niemand antwortete ging sie vorsichtig durch die Tür und schloss sie leise, wonach sie das Büro betrat. Tracy sah viele Gemälde und hinter McGonagalls Schreibtisch stand eine Art goldener Thron, den sie auch schon bei der Einschulungszeremonie gesehen hatte. Obwohl alles sehr prunkvoll wirkte, konnte Tracy nicht wirklich darauf achten, denn sie war äußerst angespannt. Sie hoffte, dass McGonagall bald kommen würde, denn sonst würde sie es wohl nicht mehr rechtzeitig zum Unterricht schaffen, was sie wohl in eine ziemlich große Erklärungsnot bringen würde. Aber natürlich hatte Tracy auch vor der Befragung selbst Angst, doch plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Auf einem Regal sah sie den sprechenden Hut liegen und trat sofort näher heran. Der Hut erkannte sie und schnarrte: „Na, Dridle?" Was machst du denn hier? Schon was verbrochen, bevor der Unterricht überhaupt angefangen hat?" Tracy verlor für einen Augenblick die Sprache, fragte dann aber einfach etwas völlig anderes: „Wo hättest du mich eigentlich hingesteckt, wenn bei mir nicht d-das ,Schicksal entschieden hätte, Hut?" Sie schluckte. „Eine weise Frage." Tracy fuhr herum. Bevor der Hut ihr hätte antworten können, hatte es McGonagall getan. Sie war wohl durch eine Hintertür in ihr Büro gekommen- zusammen mit Potter und seiner Frau. Sie schluckte erneut. McGonagall sprach weiter: „Haben Sie denn irgendeine Idee, warum der sprechende Hut das gesagt hat, Miss Dridle?" Tracy schüttelte mit dem Kopf. „Oder welches Schicksal er meint?", fragte Potter. Tracy schaute auf: „Nein, Mr. Potter." McGonagall seufzte: „Setzen Sie sich.", und deutete dabei auf einige Stühle an ihrem Schreibtisch. Nachdem alle Platz genommen hatten fragte Potters Frau: „Also, Tracy, weißt du warum du jetzt hier bist?" Sie schüttelte den Kopf: „Nein, Mrs. Potter." „Also", fuhr diese Fort, „Harry hatte gestern Nachte einen Albtraum. Und seine Stirnnarbe hat wieder gebrannt." Potter unterbrach sie: „Und in diesem Traum habe ich etwas gesehen. Kannst du dir denken was, Dridle?" Sie schüttelte fragend den Kopf, woraufhin er weiter redete. „Ich habe jemanden gesehen, der fast alle bedroht, von dem wir aber erst seit kurzem wissen, dass es ihn, bzw. sie, gibt: Delphini Riddle, Voldemorts Tochter." Tracy schluckte, aber Potter beachtete es nicht, ,,und dann habe ich die Stimme ihres Vaters gehört, wie er durch einen Zauberspruch versucht, sich unsterblich zu machen.", er stockte kurz, „Aber dann habe ich plötzlich noch jemanden gesehen. Dich." Tray klappte der Mund auf. „Was? Mich?", hauchte sie, woraufhin sich Potters Frau wieder an dem Gespräch beteiligte: „Genau, und jetzt wollen wir von dir wissen, warum das so ist." Langsam wurde Tracy nervös: „I-ich weiß es nicht, Mrs. Potter. Wirklich nicht! Ich hab keine Idee.", fügte sie noch nachdringlicher hinzu. McGonagall stand auf und fragte: „Sind Sie sich sicher?" Tracy nickte nervös, woraufhin die Schulleiterin ihr erlaubte, nun zum Unterricht zu gehen. Die Fünftklässslerin nickte erneut und ging zu dem Eingangstor des Büros, als sie plötzlich abrubt stoppte und sich zu Potter umdrehte: „Mr.Potter, sir, was wenn der Traum eine Warnung sein sollte? Eine Warnung vor Voldemorts Tochter." Potter schaute sie an: „Das denke ich auch. Wir wissen nur nicht, vor was genau uns der Traum bei ihr warnen will. Delphini Riddle sitzt schließlich in Askaban.", er stoppte und schaute auf seine Uhr, bevor er das Thema wechselte: „Der Unterrricht beginnt gleich, Dridle." Tracy nickte und ging nun durch das Tor, das sie langsam hinter sich schloss, sodass sie noch hörte, wie McGonagall sagte: „Sie verheimlicht uns etwas das ist klar." Dach dann fiel auch schon die Tür hinter ihr ins Schloss.

Die Rache der Erbin: Eine Harry-Potter-FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt