Die Höhle

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Harry hatte sich an den Felsen gelehnt, an dem zuvor noch Dridle gesessen hatte, als er den Eingang zur Höhle gefunden hatte. Mit einem Mal hörte er Schritte hinter sich und drehte sich um, doch es war nur Ginny,  die sich schweigend neben ihn auf den kalten, felsigen Boden setzte, sich gegen seine Schulter lehnte und sie zusammen einen Augenblick in die nächtliche, dunkle Landschaft blickten.

Harry freute sich darüber, dass sie zu ihm gekommen war, denn er wusste, dass sie sich genauso fühlte wie er. Sie beide waren erfüllt von tiefer Trauer, versuchten aber beide, ihren Funken neu gewonnene Hoffnung diese Gefühle übertönen zu lassen. Plötzlich bemerkte er, wie Ginny neben ihm anfing zu zittern und dachte erst, ihr wäre kalt, doch sah plötzlich, wie ihr wieder dicke Tränen über die Wangen rollten. „Hey,", flüsterte er sanft, „Ginny, ich weiß, Albus war hier nie wirklich glücklich, aber jetzt ist er's. Jetzt geht es ihm richtig gut und jetzt ist er glücklich."

Sie gab ihm ein schwaches Lächeln und sagte nur leise: „Wir sollten schlafen gehen, morgen haben wir einen Horkrux zu zerstören."

Harry sah, wie angestrengt ihr Lächeln war, aber er versuchte, es zu erwidern und nickte nur, woraufhin sie beide aufstanden und zurück zum Zelt gingen.

Am nächsten Morgen wurde Harry schon sehr früh wach, er hatte wohl nicht viel länger als eine Stunde geschlafen, aber seine unglaubliche Anspannung machte ihn nun hellwach und als er in den großen Hauptraum des Zeltes ging sah er dort auch schon Hermione und Ron, die mit Dridle an dem großen Tisch saßen, als plötzlich auch Ginny hinter ihm erschien, die auch gerade aufgewacht sein musste.

Beim Frühstücken versuchte Harry, wenigstens einen Bissen herunterzubekommen , doch nach einigen Minuten gab er es wieder auf und ging seine kleine Pelztasche holen, die Hagrid ihm vor so vielen Jahren geschenkt hatte.

Er legte sie auf den Tisch vor sich ging erneut mit den anderen seine Packliste durch: „Okay, Hermione, ich packe einen Basiliskenzahn ein und du den Hut, okay?"

Sie nickte und steckte den sprechenden Hut in ihre in die Jahre gekommene kleine Perlentasche, woraufhin ihr ganzer Arm darin verschwand, woraufhin Dridle mit offenem Mund fragte: „Ähm, was-", aber Hermione, die sich fast auf die Frage gefreut haben schien, antwortete sofort: „Die Tasche ist mit einem unaufspürbaren Ausdehnungszauber belegt. Es passt fasst alles herein."

Dridle nickte nur erstaunt, und Harry hörte, wie Ron grinsend flüsterte: „Typisch.", doch als Hermione gerade ebenfalls grinsend etwas erwidern wollte fragte Dridle plötzlich noch:

„U- wozu brauchen Sie den sprechenden Hut? Also, die Basiliskenzähne ist ja klar, zum zerstören der Horkruxe, aber einen alten Hut, der Schüler in ihre Häuser einsortiert?"

Harry meinte kurz, einen merkwürdig abfälligen Ton über den Hut in ihrer Stimme zu hören, meinte dann aber, dass es ihm einfach nur so vorgekommen sein musste und antwortete Dridle: „ Falls wir die Zähne durch irgendetwas verlieren sollten, haben wir dann immer noch den Hut. Er kann jedem würdigen Gryffindor, wenn dieser es wirklich benötigt, Godric Gryffindors Schwert zu Verfügung stellen."

Leicht beeindruckt nickte Dridle, wenn auch mit einem etwas enttäuschten Ausdruck, den Harry nicht wirklich deuten konnte, bis sie plötzlich sagte: „Also mir nicht, schätze ich."

Kurz war Harry überrascht, dass sie sich wohl gewünscht hatte, nach Gryffindor zu kommen, und nicht nach Slytherin, denn das hatte er nicht gewusst und irgendwie, er wusste nicht, warum, auch nicht von ihr erwartet, und so meinte er nur: „Hoffen wir mal, dass du es nie brauchen wirst.", woraufhin er Hagrids Pelztasche nahm, aufstand und den anderen, die es ihm nun gleichtaten, sagte: „Dann wollen wir mal, desto schneller haben wir es geschafft-hoffentlich."

Die Rache der Erbin: Eine Harry-Potter-FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt