Das Buch über Animagi

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Als erstes Fach überhaupt in Hogwarts hatte Tracy Zaubertränke, was von Professor Slughorn unterrichtet wurde; dem walrossartigen Lehrer, der die Erstklässler an den sprechenden Hut übergeben hatte. Doch die Slytherin konnte sich kaum auf den Unterricht konzentrieren, denn in Gedanken schweifte sie immer wieder zu ihrer Mission ab, und zu ihren Ängsten.

Die Stunden waren schon an ihrem ersten Schultag prall gefüllt, doch auf den Stoff konnte sie nicht achten, wozu auch.

Also beschloss Tracy ihre freie Zeit am späten Nachmittag damit zu verbringen, sich in den ersten Teil ihrer Mission hineinzulesen,  und ging deshalb nach einigen Schulstunden, die ihr wie Tage vorgekommen waren, erneut in die Schulbibliothek, wo sie auch schon bald das gesuchte Buch fand. Sofort begann sie aufmerksam zu lesen und sich über den Inhalt Gedanken zu machen, als sie aus ihren Gedanken gerissen wurde. „Was liest du denn da, Dridle? Animagi? Und was machst du die ganze Zeit für einen Scheiß mit deinen Augen?" Tracy schreckte hoch. Jessica hatte sie gefunden und gesehen, wie sie in regelmäßigen Abständen ihre Augen geschlossen und wieder geöffnet hatte und ihre neue „Freundin" wusste nun auch, dass sie sich für Animagi interessierte. „Ähm", antwortete Tracy, „wenn ich die Augen zu habe, dann kann ich mich besser konzentrieren, Jess. Ach und denkst du, dass man die Bücher mitnehmen darf?" Jess kicherte fies: „Hä, was ist dass für 'ne Frage. Bist du doch keine Slytherin?" Doch sie konnte nicht weiter reden, denn Tracy war plötzlich aufgesprungen und drückte nun ihren Zauberstab in Jessicas Bauch und flüsterte: „Sag das nicht noch einmal, oder es wirde dir leid tun." Sie ließ ihren Zauberstab langssam wieder sinken, woraufhin Jessica wieder anfing zu grinsen, sie dachte wohl, Tracy würde scherzen und sagte grinsend: „Ja, du bist in Slytherin. Und du bist eine Schande für uns und-'', doch weiter kam sie nicht, denn Tracy hatte in sekundenschnelle mit ihrem Zauberstab ausgeholt und Jessica komplett ohne ausgesprochenen Zauberspruch, aber mit einer kräftigen Zauberstabbewegung bis quer an die andere Seite der Bibliothek geschleudert, wo sie feste gegen die Wand schlug und dort kurze Zeit liegen blieb. Tracy wurde auf einen Schlag zurück in die Realität geholt und erkannte sofort, dass gerade für einen Moment das in ihr geherrscht hatte, weshalb sie der sprechende Hut nach Slytherin geschickt hatte. Sofort übermannte sie eine Welle der Panik. Was sollte sie denn jetzt machen? Rannte dann aber schnell zu Jessica, die sich gerade wieder aufrappelte: „W-woher kannst du das? Warum? Wer bist du überhaupt?"; aber Tracy antworte ihr nicht, sondern legte ihren Arm um ihre Schultern, als gerade aus der Menge aufgeregter Schüle, die nun um sie herumstanden, die Bibliothekarin Madam Pince hergelaufen kam und sofort fragte, was der ganze Trubel den sllte: „Was haben Sie beide denn gemacht?" Tracy überlegte sich schnell eine Notlüge und sagte leise: „Verzeihen Sie, Madam Pince. Ich und Jessica haben nur Duellierzauber geübt und naja, das hat noch nicht so gut geklappt. Verzeihen Sie, es wird nicht wieder vorkommen." Pice schien sehr verärgert und verordnete nur: „Üben Sie ihre kleinen Zaubertricks nächstens gefälligst woanders. Und jetzt herrscht hier wieder Ruhe. Sie beiden können jetzt auch gerne die Bibliothek verlassen. Zwanzig Punkte Abzug für Slytherin!" Tracy starrte auf den Boden und murmelte leise: „Ja, Madam Pince."; bevor sie die leicht benommene Jessica aus der Bibliothek hinaus führte und durch den Slytherin-Gemeinschaftsraum nach einer gefühlten Ewigkeit endlich in ihrem Schlafsaal ankamen. Dort ließ sie sie auf eines der Betten fallen. Dridle, woher kannst du das? Du hast doch erst seit zwei Jahren Unterricht. Das geht doch garnicht!" Tracy aber konnte nichts riskieren. Sie musste Jessica irgendwie dazu bringen, niemandem etwas davon zu erzählen: "Wage es bloß nicht, irgend jemandem zu erzählen, dass dieser kleine ,Unfall' hier vielleicht nicht so ganz ausversehen war, klar? Wehe, es hört jemand etwas anderes, als das das hier gerade nur war, weil wir zum Spaß etwas duellieren geübt haben. Sonst werde ich noch andere Flüche an dir ausprobieren. Merk dir das, Zabini!" Jess nickte etwas eingeschüchtert: „O-okay." Aber Tracy ließ noch nicht locker: „Dann hau doch endlich ab!" Das ließ Jessica sich nicht zweimal sagen und sprang von dem Bett auf und ging so schnell sie konnte aus dem kleinen Raum hinaus.

Sofort machte Tracy den Tränen, die schon die ganze Zeit in ihren Augen freie Bahn und ließ sie ihre Wangen hinunterströmen. Langsam legte sie sich auf ihr Bett und starrte die Decke an. Was war das denn gerade passiert? Wie hatte sie sich das nur leisten können?

Plötzlich hörte Tracy Fußgetrampel im Gemeinschaftsraum. Anscheinend kamen die anderen auch langsam zurück, aber sie wollte gerade wirklich nicht mit ihnen reden, da Jess bestimmt unter ihnen war. Also deckte sie sich hastig zu und legte ihren Zauberstab auf ihren Nachttisch, als sie der Schlag traf: McGonagalls Brief war weg.

Tracy hatte ihn ja nie geöffnet, da sie das Anliegen ja schon vorher gekannt hatte, hatte ihn aber deswegen total vergessen und nicht weggeräumt. Was, wenn ihn jemand gelesen hatte? Dann wusste diese Person jetzt, dass Tracy bereits etwas verbrochen haben musste, oder noch schlimmer wäre es, wenn McGonagall direckt in den Brief geschrieben hätte, dass sie wegen ihres Auftretens in Potters Traum in Verbindung mit Delphi in ihr Büro kommen sollte. Falls die wirklich der Fall war, musste sie sich nun noch mehr beeilen: „Legilimens."

Die Rache der Erbin: Eine Harry-Potter-FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt