Aufbruch

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Langsam ging Tracy in ihren Schlafsaal zurück, während sie in ihren Gedanken immer noch Potter und den anderen zuhörte. Und dann entschieden sie sich endlich: Sie würde mitdürfen, würde mit die Horkruxe jagen können!

Tief in ihrem Innern musste sie grinsen: Keine von ihnen, nicht einmal Weasley-Granger hatte gemerkt, dass diese Entscheidung ihnen nur von Tracy selber eingeredet wurde. Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr, die Hauptsache war doch jetzt nur, dass sie wirklich mitdurfte. Das einzige, was ihr jetzt noch im Weg Stan, war der Brief an das Weisenhaus, aber das würde sie schon schaffen. Sie würde es tatsächlich schaffen, etwas zu verändern, und niemand würde es mehr ändern können.

Nach einiger Zeit erreichte Tracy endlich die Wand voller Totenköpfe, welche sie wenig später durchschritt und durch den Gemeinschaftsraum endlich wieder in ihren Schlafsaal gelangte. Bedacht darauf, niemanden zu wecken, zog sie sich leise ihre Schuluniform und ihre Schuhe wieder leise aus, bevor sie wieder unter die Bettdecke sprang.

Doch sie konnte lange Zeit nicht wieder einschlafen und hörte noch bis früh am Morgen Potter und seinen Freunden beim Planen zu, und wartete darauf, dass sie endlich den Brief an das Waisenhaus abschicken würden, damit sie ihn endlich abfangen konnte.

Am nächsten Morgen wurde sie schon vor allen anderen wach und erblickte auf ihrem Nachttisch sofort den gelblichen Briefumschlag mit der schnörkeligen Handschrift und steckte ihn schnell ein, damit niemand anders ihn lesen konnte. Als die anderen auch endlich wach wurden, zog Tracy sich mit ihnen ihre Schuluniform an, um kein Aufsehen zu erregen, packte aber weitere Kleidung anstatt Schulbücher und Pergament in ihre Tasche und wollte sich gerade herausschleichen, als ihr plötzlich eine bessere Idee in den Sinn kam und sie rief: „Hey, Jess, kannst du mich vielleicht im Unterricht entschuldigen?"

Zabini drehte sich um: „Was is' denn?"

Tracy hatte mit einer solchen Frage gerechnet und hatte deshalb sofort eine Antwort parat: „Ähm, ich muss noch mit der Potter abrechnen. Weißt du noch? Die, die mich verpetzt hat."

Jessica grinste: „Klar. Ich entschuldige dich."

Tracy bedankte sich ebenfalls grinsend und machte sich auf den Weg zu McGonagalls Büro. Vor dem Eingang blieb sie stehen und sagte wie gewohnt das Passwort auf, woraufhin sich die goldene Treppe zur Bürotür offenbarte, an welcher Tracy aufgeregt klopfte.

Sie konnte ihre Aufregung kaum noch in Schach halten. Bald würde sie mit Potter und seinen Freunden Horkruxe zerstören, oder es zumindest versuchen. Damit würde ihr wohl der erste große Schritt zum Erfüllen ihrer Mission gelingen, vor allem, da Potter ihr nun vollends vertraute.

Plötzlich öffnete sich die Tür und die Schulleiterin stand mit angespanntem Gesicht vor ihr: „Kommen Sie herein."

Tracy tat wie ihr geheißen und stand bald in McGonagalls großem, aus kreisförmigen Räumen aufgebautem Büro.

Sie sah auch die Potters und Weasley-Grangers, wie sie an McGonagalls Schreibtsisch sitzend aufgeregt miteinander redeten, bis Potter plötzlich aufstand und zu ihr ging.

„Dridle,", sagte er ernst, „wir haben gestern entschieden, dass du mitkommen solltest und haben einen Brief an dein Waisenhaus geschickt, ob wir die Erlaubnis dafür bekommen, und vor wenigen Minuten ist eine Zustimmung per Eule angekommen. Du kannst also mit."

Tracy versuchte, möglichst überrascht und erfreut zu schauen und sagte nur: >>"Wirklich? Danke, sir.", damit sie sich nicht noch verriet. Es durfte nur niemand bemerken, dass sie sich Anziehsachen in ihre Tasche gepackt hatte, weil sonst wieder alle wüssten, dass sie sie belauscht hatte.

Plötzlich riss er sie wieder aus ihren Gedanken: „Dridle, weißt du, was apparieren ist?"

Als sie unsicher, was nun kommen würde nickte, fuhr Potter fort: „Man kann eigentlich nicht nach oder aus Hogwarts apparieren beziehungsweise disapparieren, aber Professor McGonagall hat diesen Schutz in ihrem Büro für uns kurz aufgehoben."

Während er das sagte, ging er langsam zu den anderen, die bereits alle in einem Kreis standen und legten die Hände übereinander, als Poter fortfuhr: „Du musst jetzt Hermione den Ort, wo der Horkrux versteckt ist, per Legilimentik vermitteln, sonst kommen wir da nicht hin. Das kannst du doch, oder?"

Tracy stand vor Aufregung immer noch wie angewurzelt in der Mitte des Büros. Erst nach einigen Sekunden kam sie langsam auf die anderen zu und blieb kurz vor ihnen stehen.

Die Ministerin streckte ihr ihren Arm hin: „Dann mal los.", aber Tracy zögerte immer noch. Sie durfte sich jetzt nicht merkwürdig verhalten, niemand durfte etwas merken.

„Tracy, nehmen Sie meinen Arm und zeigen Sie mir den Ort.", sagte Weasley- Granger noch einmal und schaute sie an: „Los!"

Tracy atmete tief ein und wieder aus, bis sie schließlich nach zupackte und die Augen schloss und feste an das dachte, was sie in Delphis Gedanken gesehen hatte, um es nun auch Weasley-Granger zeigen zu können und als sie sich gerade sicher war, dass die Ministerin in ihren Gedanken den gleichen Ort sah wie sie, wurde Tracy plötzlich von ihren Füßen gerissen und immer wieder um ihre eigene Achse geschleudert, bis es so extrem wurde, dass sie das Gefühl hatte, zu zerreißen, doch mit einem Schlag hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen und sie sich einige Schritte nach hinten schleudern ließ und sich schließlich schwer atmend auf ihre Beine stütze.

Lächelnd blickte sie auf den Boden: Sie waren in dem Wald, doch sie wurde schnell wieder ernst, als ihr wieder einfiel, was sie hier tun werden müssten: Delphi's Horkruxe jagen. Und sie mussten sich beeilen. Jetzt, wo  Delphi wieder auf freiem Fuß war, lief ihnen wirklich die Zeit davon.

„Okay,", sagte Weasley-Grangers Mann plötzlich, „lass tuns zur Küste gehen und das Zelt aufschlagen."

Und dann gingen sie los, um den Horkrux von Voldemorts Tochter zu zerstören.

Die Rache der Erbin: Eine Harry-Potter-FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt