Die ganze Geschichte

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Tracy musste sich bemühen, nicht loszugrinsen: Jetzt würde es erst richtig lustig werden. Als sie sich gerade überlegte, wo sie anfangen konnte, übernahm Potter, der nun auch seinen Zauberstab wieder auf sie gerichtet hatte, dies für sie: „Sie ist deine Schwester, du bist auch Voldemorts Tochter." Es war mehr eine Frage, als eine Feststellung, aber Tracy antwortete ihm trotzdem ruhig: „Ja, ich bin Tracy Dridle, Delphis kleine Schwester.", sie spuckte die letzten Worte eher aus, als das sie sie sagte und machte eine kurze Pause, bevor sie fortfuhr: „Ich bin ein Jahr jünger als sie."

Harry unterbrach sie: „und was war das hier alles? Du hast dich in eine 15-jährige verwandelt um mit uns die Horkruxe deiner Schwester zu zerstören?"

Erneut musste Tracy sich bemühen, nicht loszugrinsen: Wenn er nur wüsste, doch schließlich erzählte sie weiter: „Sie war immer die Erstgeborene. Immer musste ich ihr folgen, immer,  aber als Delphi mir dann den Auftrag gab, Sie irgendwie zu ihr zu bringen, habe ich das einfach nutzen müssen.", einen Moment stockte sie und atmete tief durch, „Delphi meinte nie, ich hätte irgendetwas von der Macht unserer Eltern geerbt, das habe ich ausgenutzt: Unter dem Vorwand, dass sie mir erst vertrauen müssten, weil Sie sonst zu mächtig wären, um Sie gegen ihren Willen hier her zu bringen, hab' ich Ihnen von den Horkruxen erzählt. Delphi hatte nicht einmal 'was dagegen, denn sie hatte ja noch ihren Zauberstab als Horkrux und fühlte sich damit sicher genug. Das war übrigens auch ihr erster Horkrux, und die beiden anderen hat sie nur erschaffen, damit ich Ihnen davon erzählen konnte und sie die mit mir zerstören könnten, bis Sie mir vertrauten. Also erfand ich die Geschichte von dem Mädchen, dass, als sie jünger war, schwer an Drachenpocken erkrankt war und deshalb nicht früher eingeschult werden konnte. Und ab da kennen Sie ja alles."

Potter war die ganze Zeit über mit immer noch leicht erhobenen Zauberstab auf sie zugekommen und stand nun schon wieder einige Meter von seinen Freunden entfernt. Tracy musste grinsen: Perfekt. Jetzt würde es erst richtig lustig werden.

Sie fuhr fort: „Ich konnte nicht einfach weiter zusehen, wie all diese Sachen wegen ihr passieren, hätte ich es einfach zulassen sollen, wie sie mit all dem nach ihrem Ausbruch aus Askaban damit fortfährt? Es tut mir leid, dass ich nicht schon viel früher etwas getan habe. Ich hätte vieles verhindern können.", sie machte eine Pause und sah Potter an. Es wirkte. „Wäre Delphi schon früher gestoppt worden, dann hätte das alles mit dem Zeitreisen und ihrem Sohn nicht passieren können- und er wäre jetzt noch am Leben, genau wie sein bester Freund. Aber Delphi hat sie ermordet.", erneut stockte sie und sah ihn an. Er hatte seinen Zauberstab nun schon nicht mehr gegen Tracy, sondern gegen Delphi gerichtet, die immer noch schweigend und gefesselt auf den Boden vor sich starrte, und ging immer weiter auf sie zu. Langsam wurde sein Blick leerer. Nun musste Tracy wirklich grinsen: Es funktionierte wirklich.

Leise fuhr sie fort: „ohne sie wären die beiden noch am Leben, aber Delphi hat sie brutal ermordet, und das alles einfach nur aus Rache und aus Stolz. Wegen ihr sind sie für immer fort.", wieder legte sie eine Pause ein und sah noch einmal in Potters Gesicht: Sein Blick war glasig auf Delphi gerichtet. Es war soweit.

Grinsend hob Tracy ihre Hand und schnipste erneut mit ihren Fingern, woraufhin sich sofort erneut die Feuerwand um sie , die gefesselte Delphi und Potter bildete, doch dieser bemerkte es schon garnicht mehr, er war viel zu tief in seiner Trance. Tracy konnte nicht mehr aufhören zu grinsen: Gleich ist es vollbracht. Sie erzählte weiter, dieses Mal in Parsel. Sie sah genau, wie sein Zauberstab immer heftiger in seiner Hand zuckte. Jetzt war es soweit.

„Sie hat sie getötet.", sagte Tracy kalt, „Sie hat es verdient."

Und dann passierte es: Aus Potters Zauberstab schoss ein gleißend grüner Lichtblitz hervor, und Millisekunden später schrie Delphi laut und schrill auf.

Lachend ließ Tracy ihn wieder aus seiner Trance erwachen, woraufhin er zunächst etwas verwirrt und erschrocken um sich schaute, bis er einige Meter vor sich Delphi leblos auf dem Boden liegen sah und seinen immer noch erhobenen Zauberstab in seiner Hand erblickte, bis ihm endlich klar wurde, was passiert war und was Tracy ihn hatte tun lassen.

Fassungslos drehte er sich ruckartig zu ihr um, doch sie hatte nur lachend ihren Zauberstab auf ihn gerichtet.

„Wir wollen doch, das alle zusehen können.", flüsterte sie und ließ den abschirmenden Feuerwall erneut verschwinden, denn schließlich sollten Potter und seine Freunde noch die ganze Geschichte erfahren, bis Tracy seinem Leben ein Ende bereiten würde. Als die anderen sahen, wie sie Harry bedrohte hoben auch sie ihre Zauberstäbe, doch Tracy hatte davor keine Angst. Sie wusste, dass sie mächtiger als sie alle zusammen waren und sie wusste auch, dass Potter das wusste, doch trotzdem richtete er nun seinen Zauberstab schützend vor sich, aber Tracy sagte nur abfällig lachen: „Glauben Sie wirklich immer noch, dass sie etwas gegen mich ausrichten könnten?", doch dann stockte sie und wurde plötzlich wieder ernst: „Nein, ich bin mächtiger, und das war ich auch immer, auch im Vergleich zu meiner Schwester! Aber sie war schließlich die Erstgeborene und ich hatte ihr immer zu folgen, aber das wollte ich nicht mehr. Nein, ich bin diejenige, die alles von Vater geerbt hat: Okklumentik, Legilimentik und Parsel. Dagegen ist das, was sie kann, nichts. Aber was hätte ich denn all die Zeit tun sollen? Ich musste schon als ich klein war, einen unbrauchbaren Schwur leisten, dass ich sie niemals töten würde.", wieder machte sie eine Pause und genoss einen Augenblick lang die fassungslosen Gesichter, „Als sie dann nach Askaban gekommen ist, hatte ich natürlich den Auftrag, sie zu befreien. Erst dachte ich, dass das ja alle Probleme lösen würde, aber dann wurde mir klar, dass sie es sowieso irgendwann schaffen würde. Das war dann der Zeitpunkt, an dem sie mir auch befahl, Sie nach ihrem Ausbruch zu ihr zu bringen und an dem ich beschloss, als angebliche Schülerin nach Hogwarts zu gehen, um hier dann alles über Verwandlungen in Animagi herauszufinden, und das Wissen habe ich ihr dann per Legilimentik vermittelt und tatsächlich schaffte sie es schon nach wenigen Tagen, sich in eine Schlange zu verwandeln und unbemerkt auszubrechen und jetzt habe ich Sie zu ihr gebracht und Sie haben sie für mich aus dem Weg geräumt, weil ich das selber ja leider nicht konnte.", grinsend beendete sie ihre Geschichte, „Oh ja, ich bin mächtiger als ein wenig Veritaserum."

„Du hast mich nur benutzt, um sie zu töten. Dafür war das alles hier.", flüsterte Harry.

„Genau, Potter.", flüsterte sie zurück, „Und jetzt werde ich Sie töten."

Sie sah in seinem Gesicht, wie ihn die Panik überfiel, Sie alle, und Tracy genoss den Anblick, denn auch sie wusste, dass sie nichts mehr gegen sie tun konnten. Sie hatte ihr Ziel erreicht.

Die Rache der Erbin: Eine Harry-Potter-FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt