ikea

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juweigl
Ikea?

mina.schmidt
Das war jetzt irgendwie ohne
Zusammenhang?

juweigl
Ja, ähm kann sein?

Trotzdem, kommst du mit
mir in den Ikea?

mina.schmidt
Ähm klar, wieso nicht?

juweigl
Weißt du noch das eine
Video, das wir mal
gesehen haben?

mina.schmidt
Das mit dem Verstecken im
Ikea? Klar erinnere ich mich

juweigl
Ja, genau das

mina.schmidt
Das wollten wir schon immer
mal machen. Seit wir das
Video gesehen haben

juweigl
Okay

Also, ein letztes Mal Ikea?

mina.schmidt
Ja klar, ein letztes Mal

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Mit Julians neuem Auto fuhren wir zu dem Ikea, der etwas Außerhalb von Dortmund lag.
Nachdem wir endlich eine freie Stelle auf dem riesigen Parkplatz gefubden hatten, betraten wir das große Gebäude.

In der Eingangshalle war ziemlich viel los, sodass ich entschlossen nach Julians Hand griff, um ihn nicht zu verlieren. Natürlich nur deswegen.
Es fühlte sich so gut an, seine Hand zu halten. Als wären sie dazu bestimmt miteinander verflochten zu sein.

Julian sah mich grinsend an und legte einen Arm um meine Hüfte. So zog er mich noch näher zu sich und lenkte mich in die ausgestellten Zimmer. 

"Okay, ich fange an zu zählen, bis 30. Und du darfst dich nur in den Räumen verstecken, durch die wir schon gegangen sind. 

"Gut", stimmte ich ihm zu und wartete, bis er seine Augen schloss. Danach lief ich los und sah mich nach einem geeignetem Versteck um. 
Ich setzte mich unter ein Hochbett, bei dem die untere Etage komplett mit einem Vorhang verdeckt war. Über mir war so das eigentliche Bett. Ich zog den Vorhang auf allen vier Seiten zu und hoffte, dass man mich von außen nicht sehen konnte. 

Einige Minuten später wurde der Vorhang vor mir zur Seite gezogen und Julian sah grinsend auf mich herab. 
"Gefunden", flüsterte er und reichte mir seine Hand, um mir beim Aufstehen zu helfen. "Deine Verstecke haben sich immer noch nicht verbessert. Dir muss doch über die Jahre mal etwas besseres eingefallen sein, als ein Hochbett."

Ich schmollte. Schon früher hatte er mich beim Verstecken immer sehr schnell gefunden, da er irgendwie immer wusste, wo ich mich gerade befand. 
Er küsste mich auf die Stirn und mein Schmollen war auf der Stelle verschwunden. Stattdessen legte sich ein roter Schimmer auf meine Wangen und mir wurde ziemlich warm. 

"Dann zähle ich mal", stellte ich fest, um von meiner roten Gesichtsfarbe abzulenken. Er ging auf meinen Vorschlag ein und nickte. "Versteck dich gut, damit ich doch nicht zu schnell finde."

"Eins, zwei, drei...", begann ich laut zu zählen, machte dann aber still in meinem Kopf weiter, damit mich niemand für verrückt erklärte. Nachdem ich bis 30 gezählt hatte, öffnete ich meine Augen und ich begab mich auf die Suche nach Julian. 

Ich sah unter jedem Hochbett und hinter jedem Sofa nach, doch ich konnte ich einfach nicht finden. Schon seit über zehn Minuten suchte ich ihn und ich war kurz davor ihn einfach anzurufen und ihm mittzuteilen, dass er gewonnen hatte und sein Versteck verlassen konnte. 

Gerade, als ich mein Handy aus meiner Hosentasche zog, bemerkte ich, wie neben mir die Tür eines Kleiderschrankes geöffnet wurde. Dem schenkte ich allerdings keinerlei weitere Aufmerksamkeit, da ich davon ausging, dass sich einfach jemand für den Schrank interessierte und überlegte, ihn zu kaufen. 

"BUH!", rief eine laute Stimme neben mit und ich fuhr zusammen, sodass ich fast mein Handy fallen ließ. Geschockt drehte ich mich zu der Person neben mir und musste feststellen, dass es sich um Julian handelte. 

"Du Arschloch", fuhr ich ihn an. Ich wollte wirklich nicht so unfreundlich zu ihm sein, aber wenn ich erschrocken wurde, kannte ich einfach keinen Spaß. Ich konnte ja nichts dafür, dass ich so unfassbar schreckhaft war. 

"Mina, es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du immer noch so schreckhaft bist", entschuldigte Julian sich sofort, als er merkte, dass ich keinen Spaß machte. 
Wir sahen uns eine Zeitlang einfach nur still an, bis ich zu Lachen begann. Die Situation war einfach zu absurd.

 Auch Julians Miene verwandelte sich in ein Lächeln. 

"Komm, nach diesem Schock gehen wir erstmal etwas essen."

One Last Time - J. WeiglWo Geschichten leben. Entdecke jetzt