music

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juweigl
Mina, ich habe noch
eine Idee, was wir
machen könnten

mina.schmidt
Das da wäre?

juweigl
Ich habe dich doch
immer damit genervt,
dass ich gerne eine CD
im Auto hätte, auf der
alle unsere Lieblings-
lieder sind

mina.schmidt
Ja, das stimmt

Aber die meisten neueren
Autos können doch eh keine
CD mehr abspielen

juweigl
Nun ja... Wir könnten
einfach einen USB Stick
nehmen. Ich hätte echt
gerne soetwas

mina.schmidt
Och, Jule. Das ist doch jetzt
nicht dein Ernst. Das hättest
du doch schon die ganze Zeit
selbst machen können

juweigl
Das ist ja der Punkt

mina.schmidt
?

juweigl
Ich wollte, dass das eine
Sache zwischen uns
wird, was ganz beson-
deres

mina.schmidt
Aww, das ist süß von dir

juweigl
🙄

Also, was sagst du?

mina.schmidt
Klaro

◾◾◾◾◾◾◾◾◾◾◾◾◾◾◾

Nebeneinander saßen wir auf dem Sofa in Julians Wohnung. Ein Laptop stand vor uns auf dem Tisch und ich hatte eine Decke über meine Beine gelegt, da es ziemlich kalt war.

Bis jetzt hatten wir noch nicht damit angefangen, Lieder für unsere Playlist rauszusuchen. Stattdessen lief auf dem Fernseher eine Folge Hawaii Five-0 und der Laptop war noch nicht einmal hochgefahren. Zwar hatte ich die Serie schon mehrmals komplett gesehen, allerdings wurde sie auch nie langweilig.

"Okay, fangen wir an?", fragte ich Julian und pausierte die Folge.
Es machte mich etwas nervös, dass ich in der Wohnung war, die er sich mit seiner Verlobten teilte. Schließlich könnte sie jeden Moment nach Hause kommen.
Zwar hatte Julian mir gesagt, dass sie quasi schon Schluss gemacht haben, aber eben doch nicht so ganz offiziell.

Er nickte mir zu und legte sich den Laptop auf den Schoß. Er tippte sein Passwort ein, dass ich mir sowieso nicht merken konnte, und öffnete YouTube.

"Irgendwelche Vorschläge?", fragte er und ich griff nach dem Computer, um ihn auf meinen Schoß zu stellen.
Ich wusste schon, dass Julian nach 10 Minuten sowieso keine Lust mehr haben würde, alles einzutippen.

Ich tippte Katy Perry und Hot N Cold in die Suchleiste ein. Ich klickte das erste Video an und sah fragend zu ihm. Er nickte und zeigte mir, wie ich die Musik auf den Stick bekam.
"Dann habe ich wenigstens etwas, wozu ich auch den Text kenne."

"Füg mal bitte noch Party in the USA hinzu. Das hast du früher immer gesungen, um mich zu nerven, aber es hat nie geklappt, weil ich es einfach zu süß fand", sagte er und ich fügte auch dieses Lied zu unserer gemeinsamen Playlist hinzu.

"Ich will auf jeden Fall noch etwas von The Fray, wenn das okay für dich ist", schlug ich vor.
"Wir hätten How to save a life, Never say never und Look after you im Angebot."

"Also, Look after you will ich auf jeden Fall dabei haben, aber die anderen Songs sind auch nicht schlecht."

"Lass uns doch einfach alle drei nehmen", sagte ich dann und zog alle Lieder auf den Stick.

Wir suchten noch einige Zeit weiter nach Liedern, die unsere Kindheit und unsere Beziehung geprägt hatten. Bei jedem Song kamen verschiedene Erinnerungen und Momente hoch, die mir ein Lächeln auf die Lippen zauberten.
Früher waren Julian und ich so glücklich gewesen.

Nachdem wir die Lieder auch noch sortiert und in eine für uns angemessene Reihenfolge gebracht hatten, klappte ich den Laptop zu und zog den Stick heraus.
"Du bekommst diesen Stick ins Auto, ich habe ja eh keins. Aber ich will ihn immer hören, wenn ich bei dir mitfahre, damit es sich wenigstens lohnt."

"Natürlich", sagte Julian und und zog mich näher an sich. Er legte seinen Kopf von hinten auf meine Schulter und küsste dort immer wieder meine freiliegende Haut.

"Jule, stopp", stieß ich atemlos aus. Eigentlich wollte ich zwar nicht wirklich, dass er aufhörte, aber es war falsch, was wir hier taten.
"Nicht, solange du noch mit ihr zusammen bist. Sowas mache ich nicht."

Lesenacht?

One Last Time - J. WeiglWo Geschichten leben. Entdecke jetzt