One Last Time - J. Weigl

books

mina.schmidt
Hey Jule

Heute melde ich mich mal bei
dir, obwohl es ja sonst immer andersherum war😂

juweigl
Hi, was gibt's?

mina.schmidt
Also, vielleicht hast du es dir
es ja schon gedacht, aber ich
studiere noch

juweigl
Aber du musstest dir doch
extra frei nehmen, als wir
nach Hause gefahren sind

mina.schmidt
Ja, ich arbeite bei einem kleinen
Architekturbüro und studiere
nebenbei, manchmal online und
manchmal richtig in der Uni

Ich brauche mal ne Auszeit von meinem Studium und eigentlich
kann ich am besten abschalten,
wenn ich lese

juweigl
Und du hast da an unsere
Tradition gedacht?

mina.schmidt
Ja, genau

juweigl
Klar, gerne

Soll ich heute Abend
vorbeikommen?

mina.schmidt
Danke, Jule

juweigl
Ich würde alles für dich
machen, dass weißt du,
oder?

mina.schmidt
😊

◾◾◾◾◾◾◾◾◾◾◾◾◾◾◾

Wenige Stunden später stand Julian außer Atem vor meiner Tür.
"Hi, was hast du denn gemacht, dass du so außer Puste bist?", begrüßte ich ihn und wollte ihn in meine Arme ziehen.
Julian wich allerdings zurück und hielt seine Hände vor seinen Körper, was mich meine Stirn runzeln ließ.

"Hey, ich bin her gejoggt. Kann ich vielleicht duschen, bevor wir anfangen zu lesen?", fragte er mich und trat in die Wohnung.
"Sorry übrigens, dass ich dich nicht umarme, aber ich rieche nicht sonderlich toll. Das holen wir später nach!"

Ich zeigte ihm den Weg in mein Badezimmer. Er nahm seinen Rucksack mit und auf meine Frage, warum er das tat, antwortete er nur, dass er seine Wechselsachen in dem Rucksack hätte.

Einige Minuten später, die ich damit verbracht hatte, nochmal mein Zimmer aufräumen, kam Julian aus dem Badezimmer.
Er hatte eine Jogginghose und ein lockeres T-Shirt an und sah trotzdem atemberaubend aus.

Stopp Mina, er ist verlobt, erinnerte ich mich selbst.

"Wollen wir dann anfangen?", fragte er mich, um die peinliche Stille zu unterbrechen, die sich zwischen uns ausgebreitet hatte, weil ich in Gedanken war.

"Klar", begann ich und stand auf, bevor ich in meiner Bewegung stoppte. "Ist doch okay, wenn wir zusammen in mein Bett gehen, oder?"

"Natürlich", versicherte er mir und kam hinter mir her in mein Schlafzimmer.

Nebeneinander legten wir uns in mein Doppelbett und ich nahm das Buch von meinem Nachttisch, dass ich für uns ausgewählt hatte.

"Fängst du an?", fragte ich ihn und reichte ihm das Buch, als er nickte. Ich machte mir es in meinem Bett gemütlich und schloss meine Augen, als er laut zu lesen begann.

Nach etwa zehn Seiten gab er mir das Buch und ich las dort weiter, wo er aufgehört hatte.

Seine Hand wanderte zu meinem Oberschenkel und ich legte meinen Kopf auf seine Brust, als ich ihm das Buch wieder übergab, weil ich mit meinem Teil fertig war.

Nachdem auch Julian wieder mit seinem Part fertig war, nahm ich das Buch in meine Hände.
"Soll ich ünerhaupt noch weiter lesen?", fragte ich ihn, als er ein Gähnen unterdrücken musste.

"Ja, gerne. Aber ich kann nichts versprechen. Wahrscheinlich schlafe ich ein", antwortete er mir.
Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen und Julian küsste das Grübchen, das auf meiner Wange erschienen war, bevor er sich wieder hinlegte.
Schon früher fand er es süß, dass ich nur auf einer Seite ein Grübchen hatte und hatte es immer geküsst, wenn ich gelächelt hatte und man es eehen konnte.
Ich platzierte meinen Kopf wieder auf seiner Brust und las einige weitere Seiten.

Als ich fast fertig mit meinen zehn Seiten war, merkte ich, dass Julians Atmung immer regelmäßiger wurde. Mit einem Blick in sein Gesicht stellte ich fest, dass er eingeschlafen war.

Ich legte das Buch auf meinen Nachttisch, machte die kleine Lampe aus und kuschelte mich wieder an ihn.
In diesem Moment war ich selbat zu müde, um darüber nachzudenken, wie falsch das war, was wir gerade taten. Julian hatte schließlich immer nich eine Verlobte, von der ich nicht wusste, wo sie im Moment war.
Aber eigentlich war es mir gerade auch herzlich egal.

Julians Arm legte sich beschützend um mich un dmit srinem Geruch in der Nase und meinem Kopf auf seiner muskulösen Brust, schlief ich ein.