Rot, wie das Feuer

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Als Lytha mitten in der Nacht aufwachte, konnte sie Bens Präsenz nicht mehr spüren. Von einer Sekunde auf die andere war sie hellwach. Ihre Augen brauchten einen Moment, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.
Als die Twi’lek einigermaßen sehen konnte stieg sie aus ihrem Bett. Die kalte Nachtluft kroch ihre nackten, roten Beine hoch. Während sie sich im Zimmer umsah, stellte Lytha fest, dass neben Ben auch seine Kleidung und sein Lichtschwert verschwunden waren. Auf eine gewisse Weise beruhigte sie dies, wäre Ben wirklich im Schlaf entführt wurden, so hätten die Entführer sicher nicht seine Waffe mitgenommen. Trotzdem beantwortete das nicht die Frage, wo Ben hin war.

„Peg?“
Der angesprochene Astromech hob den Kopf.
„Weißt du, wo Ben hin ist?“
Peg piepte verneinend, bis gerade ebend hatte sie sich im Stand- by befunden, um schneller aufgeladen zu werden.
Lytha seufzte und trat auf den Balkon, der sich unmittelbar an das Zimmer anschloss.

Der Wind umspielte das einfache, weiße Nachthemd welches sie trug und verpasste ihr am ganzen Körper eine Gänsehaut. Die Lethan Twi’lek lehnte sich auf die Brüstung und ließ ihren Blick über die grünen Urwald schweifen, der jetzt vollkommen schwarz war. Peg rollte neben sie, im silbernen Licht der Monde schillerde die blaue Lackierung des Droiden eindrucksvoll.
„Was ist, wenn diese Typen aus dem Urwald Ben entführt haben? In meiner Panik habe ich heute Nachmittag vollkommen vergessen, die anderen zu warnen.“
Peg versuchte das beunruhigte Mädchen zu beschwichtigen, was sich allerdings als recht schwierig herausstellte, immerhin war sie ein Astromech.
„Hast du wenigstens meine Aufnahmen an Senatorin Organa- Solo weitergeleitet?“
Peg ließ eine Reihe von Piepsern verlauten.
„Wie blockierte Signale?“
Geschockt riss Lytha die Augen auf, das war nicht gut. Erst tauchten diese komischen Spinner auf und dann das.
„Ich muss sie suchen und ihnen zuvorkommen.“, beschloss Lytha und ballte ihre Faust.

Vollständig bekleidet und bewaffnet trat Lytha erneut auf den Balkon, Peg folgte ihr.
„Du bleibst hier. Sobald das Signal nicht mehr gestört wird, sendest du die Aufnahmen raus.“
Peg stimmte zu.
Eigentlich wäre es Lytha lieber gewesen, sie hätte nicht nachts allein in den Urwald gehen müssen, aber Peg wäre einfach zu laut auf dem unwegsamen Gelände.
„Wünsch mir Glück.“, mit diesen Worten verabschiedete sie sich von dem Astromech, nahm so gut es ging Anlauf und sprang über das Balkongeländer auf den Ast eines knapp zehn Meter entfernt.

Lytha hoffte, dass sie keinen der anderen Bewohner geweckt hatte. Sie schloss die Augen und vertraute auf die Macht, in der Hoffnung sie würde ihr zeigen, wo sich die Feinde aufhielten.
Sie konnte sie fühlen, dort in der Ferne. Wenn Lytha sich nicht irrte waren es etwa fünfzehn Mann.
Die Padawan sah sich im finsteren Urwald um, überall hatte sie das Gefühl, dass tausend glühende Augen sie anstarrten.
Mit einem Machtsprung gelangte Lytha auf den nächsten massiven Ast, in Richtung ihres Zieles. Und von diesem Ast zum nächsten und zum nächsten.

Endlich war sie am Ziel angekommen. Unter ihr war das Lager der Sturmtruppen, die sie heute Mittag schon beobachtet hatte. Acht Mann saßen um das Lagerfeuer herum. Keiner von ihnen trug einen Helm, während sie alle stumm etwas aus Metallschüsseln aßen. Keiner von ihnen schien von Lytha Notiz genommen zu haben.
Etwas raschelte unter Lytha im Gebüsch. Die Lethan Twi’lek dachte erst es seie ein wildes Tier, aber es war nur ein weiterer Truppeler, in standardmäßiger, weißer Rüstung.
Er salutierte vor dem Truppler in der Rüstung mit dem Camouflage- Muster, welcher sich noch nicht einmal die Mühe machte von seinem Platz am Feuer aufzustehen.
„Die gesamte Kolonie schläft Sir.“, berichtete der gerade Angekommene.
„Sehr gut, dann beginnt unser Einsatz zur Arbeitskräftegewinnung um Null Dreihundert imperialer Coruscant- Standardzeit.
„Ja Sir!“, antworteten alle Anwesenden augenblicklich später fast synchron.

Eine andere Truppe kam aus dem Tarnzelt, welches unweit der Feuerstelle stand.
„Der Verletzte ist versorgt Sir. Momentan schläft er, aber er ist stabil genug für den Transport.“, berichtete dieser seinem Vorgesetzten, während er seinen weißen Helm wieder aufzog.
Sein Vorgesetzter speiste ihn mit einem einfach Nicken ab.

Star Wars: Eine neue Generation - Der AufstiegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt