Kapitel 30✅

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~Erwin's Sicht~

Ich musste es ihr einfach sagen. Ich wusste es schon seit dem sie hier war. Schon am ersten Tag war es mir klar gewesen. Es war nur einfach nie der richtige Zeitpunkt. Erst war es ihr psychischer Zustand wegen dem ich mich nicht getraut hatte es ihr zu sagen. Ich wollte sie einfach nicht noch mehr belasten. Dann kam die Mission auf die sie sich hatte konzentrieren müssen. Aber jetzt, nach der längeren Pause die sie hatte schien es gut zu gehen. So wie ich beobachten konnte hatte sie keine weiteren Zusammenbrüche und auch stand in nächster Zeit nichts weiter wichtiges an, weshalb ich mich dazu entschieden hatte, dass jetzt der richtige Zeitpunkt war.

Nervös folgte sie mir in Richtung mein Büro. Ihr ging es nicht anders wie mir. Ich war mindestens genauso nervös wie, wenn nicht sogar noch nervöser. Immerhin war mir diese Sache sehr wichtig. Wichtiger als alles andere, könnte man fast sagen.

Langsam öffnete ich die Tür zu meinem Büro und ließ sie vor mir eintreten. Mit gesengten Blick ging sie an mir vorbei. Leise zog ich die Tür wieder zu, nachdem auch ich eingetreten war. Wortlos zeigte ich auf einen freien Stuhl auf dem sie sich still fallen ließ. Auch ich setzte mich auf meinen Stuhl. Eine Weile blieb es still. Keiner von uns sagte etwas. Sie hielt dem Blick gesengt während ich sie einfach nur anstarrte.

Nach all der Zeit konnte ich es immer noch nicht glauben sie endlich wiedergefunden zu haben. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, auch wenn ich es nie wahrhaben wollte. Sie war noch so jung gewesen und jetzt...

Sie räusperte sich, was mich wieder in die Realität holte. Schnell schüttelte ich meinen Kopf. "Also der Grund warum ich mit dir reden möchte ist...", ich verstummte. Es war echt nicht einfach, so wie sie das saß...

"Ja, also ich möchte dir gerne etwas sehr wichtiges sagen. Ich hoffe du nimmst es gut auf...", den letzten Teil murmelte ich mehr zu mir selbst. Ich atmete noch einmal tief durch und entschied mich dann dazu einfach mit der Wahrheit rauszurücken. Anders würde ich es nicht hinbekommen.

"Es ist so, dass ich dein großer Bruder!", ich redete so schnell das ich glaubte sie hätte mich nicht verstanden, ihr Gesichtsausdruck zeigte jedoch das sie mich sehr wohl verstanden hatte. Sie war geschockt, kein Wunder bei dieser Nachricht.

Auch nach 5 Minuten saß sie noch so geschockt da wie zuvor. Ich wurde zunehmend nervöser, da sie immer noch kein Wort gesagt hatte.

"W-wie...?", gab sie nun doch leise von sich. Sie schien es noch immer nicht realisiert zu haben.

"Ich weiß, dass kam jetzt sehr plötzlich aber ich konnte einfach nicht mehr länger warten. Ich wollte es dir schon die ganze Zeit sagen aber es war nie der richtige Moment und ich dachte jetzt oder nie...", platze es plötzlich aus mir heraus. Ich wusste auch nicht warum aber ich musste einfach irgendwas sagen.

"Warum...?", ihre stimme zitterte aber sie schaute mir direkt in die Augen. Tränen bildeten sich in ihren, sie fing an leicht zu Zittern und legte ihre Hände an ihren Mund. Sie schien erst jetzt richtig zu begreifen.

"D-das kann d-doch nicht sein..."

"Du warst noch so jung...", auch mein Stimme zitterte leicht. Es war so schwer gewesen. Zu wissen das sie hier war, es ihr aber nicht sagen zu können. Sie endlich wieder in meiner Nähe zu wissen, aber nicht in meine Arme schließen zu können, sie so verzweifelt und voller Angst zu sehen ihr aber nicht helfen zu können. All die Wochen... Langsam stand ich auf und ging auf sie zu. Vorsichtig legte ich meine Hand auf ihre Schulter. Sie schaute zu mir hoch, schien ein Moment zu überlegen ehe sie mir in die Arme sprang. Fest schlang ich meine Arme um sie, unglaublich glücklich meine kleine Schwester wieder in den Armen halten zu können. Ihr endlich wieder Trost und Sicherheit schenken zu können. Sie einfach wieder bei mir zu haben. Nach all der Zeit.

"I-ich bin so froh...", schniefte sie an meiner Schulter. Ich zog sie, wenn überhaupt möglich, noch näher zu mir.

"Ich auch..."

Wir bemerkten das Klopfen gar nicht und auch nicht wie die Tür geöffnte wurde und jemand hereintrat. Erst als sich ein sichtlich angepisster Levi laut räusperte lösten wir uns voneinander und schauten ihn an.

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(721 Wörter)

Ich hab's endlich mal wieder geschafft etwas zu schreiben! :)

Und wer hätte das mit Erwin gedacht?

Vergangenheit und Zukunft(Levi x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt