Yugbam

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Den Kopf leicht schräg legend sah ich die Schulwand an und las den neusten Spruch.

'Erst am Abgrund weißt du wer dich runter schubst und wer dich zurück reißt'

Wer auch immer diese Sprüche schreibt muss ziemlich am Ende sein.  Aber sie inspirierten mich nur meine Zeichnungen.
Ich stellte meinen Rucksack auf die Bank neben mir und holte meine Spray Dose raus und fing an zu sprühen. Zu diesem Spruch, wurde es ein Abgrund mit drei Menschen, der eine stand na dran und der eine hatte ein Seil und will es werfen um ihm zu helfen, der andere schubst die Person am Abgrund.
Als ich fertig war, sah ich das Bild lächelnd an.
Ich weiß zwar nicht, wer diese Sprüche schrieb, aber diese Person wusste auch nicht, wer ich war. Das ist unsere Art zu kommunizieren.
Ich nahm alle meine Sachen und verschwand wieder in die Dunkelheit.

(...)
"Wow. Der Künstler hat sich diesmal mehr als übertroffen" sagt Mark und sah mein Kunstwerk lächelnd an.
"Ich finde die Sprüche ja besser." sagt sein Freund Jackson und Mark sah zu ihm. "Das sind depressive Sprüche" "Und das ein Bild, auf diesen depressiven Spruch." Ich schüttelte den Kopf und schmunzelte. Ich weiß echt nicht, wie sie schon drei Jahre zusammen sein konnten, sie waren nie einer Meinung, wirklich nie. Das einzige was sie gleich hatten war die liebe, zu dem jeweils anderen.
Ich ging aus der Menschenmenge und lief in die Aula, wo ein Klavier stand. Ich liebte das Klavier, seid ich auf diese Schule kam, jedoch konnte ich nicht sonderlich gut spielen, bis auf ein Song und ich weiß nicht mal wie dieser hieß, aber trotzdem spielte ich ihn jeden Tag.

Nach neun Stunden Unterricht, wollte ich grade das Schulgebäude verlassen, als ich den neuen Spruch sah.
Zum Glück, machte die Schule die Wände nicht sauber, was wohl daran lag, dass diese Schule schon deswegen in den letzten Wochen, mehr neue Schüler bekommen hat.
Ich ging zur Wand, wo schon ein paar Menschen standen.

'wir gehen kaputt dadurch, dass wir Menschen festhalten, die einen schon längst vergessen haben'

Ich runzelte die Stirn und biss mir auf die Lippe. Dazu was zu Sprayen, war es dann doch schwerer. Aber mir fällt schon irgendwie was ein was dazu könnte.
"Ob er den Künstler meinen könnte? Was meinst du Bambam?"
Noch verwirrter sah ich zu Mark. "Was?" "Also meine Theorie ist ja, dass der Schriftsteller und der Künstler sich kennen. Jedoch hat der eine, den anderen vergessen, und so kommunizieren sie jetzt miteinander." "Dir ist bewusst das, dass total lächerlich klingt?" "In der Kunst des Malens und Schreibens ist alles erlaubt und jede Theorie richtig." "Sagt der, der kein Strichmännchen zu stande bekommt."
"Ach sei doch ruhig! Ich meine... Es kann doch sein..Sprechen dich diese Sprüche nicht an?" "Du weißt doch was Mark."
"Ja, ich weiß das du das malst" "Was?" Mark verdreht die Augen und ging zu eines der bereits acht Bildern.
"Du Sprayst oder malst immer von unten nach oben, was das einzigartige deiner Kunstwerke ist. Und du bist der einzige der immer erst schwarz und darüber blau sprühst, damit es in der Sonne schimmert. Die Frage ist jetzt, wer ist dieser Schriftsteller!" "Ich weiß es nicht. Seine Sprüche inspirieren mich immer wieder was zu Sprayen und malen. Irgendwas was zu diesen Sprüchen passt und ihnen Kraft und Verständnis verleiht."
Mark nickt nachdenklich. "Diese Schrift ist auch einzigartig. Sie ist wirklich atemberaubend schön." "Und wie sie das ist, obwohl dies auch gesprayt wurde."
"Was willst du dazu malen?" "Wenn ich das wüsste.. Obwohl doch, ich habe eine Idee. Bis morgen"

(...)
"Ich kann es nicht fassen. Es ist atemberaubend schön-" hörte ich immer wieder und sah zur Schulwand und lächelte. Ich habe bloß ein Mensch, vor einem Sonnenuntergang gemalt, der eine Handschelle am Handgelenk hatte und weinte und dann eine halbe Figur, die weg rannte mit dem anderen Ende der Handschelle, die jedoch in der Mitte zerrissen war..
Aber ja... Ich war auch verdammt stolz darauf.
Yugyeom der neben mir auf der Tischplatte saß, sah das Bild verträumt an. "Ich wünschte ich hätte auch so viel Talent" "Dafür kannst du tanzen, Klavier und Gitarre spielen und singen, was der Künstler wahrscheinlich nicht kann."
"Kann sein, jedoch... Ich weiß nicht. Er ist so talentiert..."
Ich strich durch seine Haare. "Du doch auch. Ich muss jetzt in den Unterricht, wir sehen uns nachher." "Keine Umarmung?" "Später, bin schon zu spät" schnell nahm ich meine Jacke und ging in meine Klasse.

Nach sechs Stunden verließ ich das Gebäude und sah jemanden vor der Wand. Ich lief langsam dorthin und runzelte die Stirn.
"Bist du der Schriftsteller?" fragte ich und die Person bekam Panik, und wollte weg Rennen, jedoch hielt ich sie fest und drehte sie zu mir um. "Yugyeom?" Er sah mich erschrocken an. "I-Ich..." "Bist du der Schriftsteller?" "N-Nein... Ja... Also... Ja bin ich..." "Du bist doch ein kleiner Sonnenschein..." "Nicht alles was glänzt ist gleich Gold Bambam." "Aber warum?" "Warum nicht? Schließlich bist du derjenige, der zu den Sprüchen sprayt. Nicht wahr?" "Woher...?" "Wusste ich eigentlich nicht, aber jetzt hab ich meine Bestätigung" "Wieso machst du das?" "Du hast mich anders doch nicht wahr genommen Bambam."
Ich biss mir auf die Lippe und sah auf dem Boden. Wo er recht hat, hat er recht...Aber trotzdem...
"Es tut mir leid Yugyeom." "Was kannst du aus den Sprüchen herausnehmen?" "Das du depressiv bist?" "Bambam!" "Keine Ahnung. Was wolltest du eben schreiben?"
Yugyeom verdreht die Augen und sah zur Wand.
"Entweder: 'Es gibt Menschen deren Taten mehr sagen, als es ihre Worte je getan hätten' oder 'Warum ich so bin? Ich habe meine Wärme und Gefühle für jemanden gegeben, der dann einfach abgehauen ist und den es nie interessiert hat'.."
"Du hast immer wieder mich damit ansprechen wollen, stimmts?" "Ja... Aber es ist schon egal. Wir sehen uns"
Er nahm seinen Rucksack und verschwand.

(...)
"Was... Es gab keinen neuen Spruch seid zwei Wochen. Was ist dann das?!" fragt Jackson und Mark sah zu mir.
Ich lächelte leicht und sah auf mein Bild.
Es war doch nur ein Mensch mit vielen Gedanken um sich herum und eine Rose in der Hand, wo viele Dornen dran waren und die Hände bluteten und im Hintergrund eine weitere Person, die traurig in den Himmel saß und darüber eine denk Blase mit: 'Why him?'

Yugyeom kam zu uns und sah auf die Wand und dann zu mir.
"Was...?" "Also meine Theorie ist ja, dass jemand total in einen verliebt ist und die Person mit der Rose in der Hand, dessen Hände schon bluten, es wieder gut machen will, es aber nicht weiß wie.." murmelte ich und Yugyeom kicherte. "Wer die Rose mit Dornen lieben kann, kann auch den Menschen mit seinen Macken lieben..." "Liebe tut weh' sagt der Hase und umarmt den Igel." sagt Jackson und wir sahen zu ihm. "Was denn... Würde zu dem Bild passen.." "Oder...Ich liebe dich Yugyeom und es tut mir leid, dass ich dich in letzter Zeit ignoriert habe... Und das ich erst jetzt bemerkt habe, dass ich dich liebe.." Yugyeom lächelte und strich über meine Wange und schlug mich dann erstmal, küsste mich jedoch kurz danach.

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