„Ahhhh!“ Ich schreie auf und bin kurz davor mein Laptop an die Wand zu schmeißen. Wieso kann ich das nicht? Ich versuche schon seit stunden was brauchbares zu machen. Zuerst habe ich versucht etwas zu schreiben. Aber nein. Ich bekomme absolut nichts auf Papier. Es ist wie wenn mein Gehirn blockiert wäre. Dann habe ich versucht irgendeine Melodie zu mixen. Okay ich habe keine Erfahrungen damit, aber ich würde es so gerne können. Aber woher soll ich das bitte lernen? Es gibt zwei Dinge die ich unbedingt können möchte. Zum einen wäre es Klavier spielen zu können und zum anderen schreiben. Danke Stimmen in meinem Kopf die mir immer meinen Mut nehmen und ich noch weniger Motivation habe als eh schon. Ich werde es doch eh nicht hin bekommen, also wieso Geld und Zeit dafür verschwenden? Ich habe es nicht verdient, dass man etwas für mich macht. Ich habe seit ich klein bin Klavierunterricht und kann immer noch nichts. Wie kann ich das meinen Eltern nur antun? Sie geben so viel Geld für mich aus und ich verschwende es. Können die Stimmen in meinem Kopf nicht endlich mal aufhören? Ich schlage meine Hände gegen den Kopf und versuche so die Stimmen zu vertreiben, auch wenn ich weiss, dass es nichts bringt. Ich starre auf die geöffnete Datei auf meinem PC. Eine neue Idee für einen Song. Ich habe gerade mal das Intro und nicht mal das ist gut. Eigentlich habe ich vor ein Song für meinen besten Freund zu schreiben, da er bald Geburtstag hat. Ich möchte ihm so zeigen wie viel er mir bedeutet und dass ich ihn liebe. Aber wie soll ich das bitte seriös rüberbringen, wenn ich keinen guten Song hinbekomme? Ich sitze verzweifelt vor meinem Notizbuch, welches er mir mal zu Weihnachten geschenkt hat. Es ist schon bald voll von meinen Gedanken und Ideen. Ich spiele mit meinem Stift und beisse auf meiner Lippe rum. Ich kann meine Gefühle gerade nicht aufschreiben. Ich fühle so viel, dass es sich nicht in Worten fassen lässt. Du kannst es nicht. Du bist zu schlecht dafür. Er wird dich nie so mögen, wie du ihn. Du hast ihn nicht verdient. Er braucht dich nicht. Wer braucht dich schon? Du bist Zeitverschwendung. Er gibt sich nur aus Mitleid mit dir ab. „Ahhhhh!“ Ich presse meine Hände gegen meinen Kopf. Es soll aufhören. Ich weiss es doch, ich muss es nicht all zwei Sekunden gesagt bekommen. Ich schreibe immer wieder Lines auf und radiere sie wieder aus. Was ist mein Problem? Ich liebe ihn von ganzem Herzen. Seine Augen, wie er sie zusammenkneift wenn er lacht. Wenn bei seinen Geschichten die er erzählt sich ein Grinsen auf sein Gesicht schleicht. Seine weichen Haare, die ihm immer leicht in die Stirn fallen und die ich am liebsten ihm immer hinter die Ohren schieben würde. Sein glucksendes Lachen. Wie er mich geborgen in die Arme nimmt. Seine leichten Grübchen. Sein Dauerlächeln. Seine positive Energie, die er nie verliert. Sein Style. Seine verschlafenen Augen, wenn er aufwacht. Die Art wie er sich bewegt. Ich liebe alles an ihm. Bei ihm habe ich das Gefühl, dass wir gemeinsam alles Schafen können.
Ich schließe meine Augen und denke an sein Lachen. Mir schleicht ein Lächeln ins Gesicht und ich fange an zu schreiben. Ich kann nich mehr aufhören.
Müde reibe ich meine Augen und sehe auf den Text, der sich geformt hat. Es ist mitten in der Nacht, wie ich mit einem Blick auf mein Handy festgestellt habe. Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück und nehme mein Handy in die Hand. Ich entsperre es und stelle den Flugzeugmodus aus. Kurz darauf plingen Nachrichten auf. Ich ignoriere alle und gehe auf den Chat von Hoseok und mir.
Sunshine:
Alles ok bei dir? Du hast dein Handy selten aus
Grummy: Ja habe nur an einem neuen Song gearbeitet. Da stelle ich es ja immer aus.
Sunshine:
Uhh darf ich es hören?
Sunshine:
Okay. Ich freue mich darauf. Ich liebe deine Songs.
Sunshine:
Kommst du morgen vorbei? Geburtstag und so.
Sunshine:
Sag nicht du hast den Geburtstag deines Besten Freundes vergessen?
Grummy: Wenn es fertig ist.
Grummy: Geburtstag?
Sunshine:
Okay bis dann. Ich gehe jetzt schlafen. Hab dich lieb Grummelbär.
Grummy: Sicher nicht. Das war ein Witz. Ich komme morgen gegen Nachmittag.
Grummy: Ich dich auch HappyVirus.
Ich seufze auf. Morgen ist der Tag der Wahrheit. Ich habe so angst. Ich drehe mich zu meinem PC und arbeite weiter an der Melodie. Morgens um acht bin ich endlich fertig ohne auch nur ne Minute geschlafen zu haben. Mir fallen fast die Augen zu, aber ich speichere den Song auf einem neuen Stick und zeihe mich für die Arbeit an. Zum Glück muss ich heute nur von neun bis um vierzehn Uhr arbeiten. Ich stecke den Stick ein und verlasse die Wohnung. Abgehetzt komme ich gerade noch pünktlich bei dem kleinen Musikladen an, in dem ich arbeite. Die Zeit vergeht wie im Flug. Ich mache mich langsam auf den Weg zu Hobie. Mein Herz schlägt so schnell, dass ich angst habe es explodiert gleich. Aufgeregt klingle ich bei Hoseok. Ein breitgrinsender Hobie öffnet mit Schwung die Tür und zieht mich in eine Umarmung. Als er die Umarmung gelöst hat, folge ich ihm in die unordentliche Wohnung. Wir pflanzen uns auf die Couch und ich wünsche ihm alles Gute. Wir reden den ganzen Nachmittag, ich muss aber die ganze Zeit daran denken wie er wohl reagieren wird, wenn er den Song erhält. „Alles okay bei dir? Du bist schon die ganze Zeit so nervös und abwesend.“ Ich nicke leicht und drehe mich zu ihm.
„Hobie?“ „Ja?“ „Ich habe noch was für dich.“ Zitternd überreiche ich ihm den USB-Stick. Gespannt steckt er ihn in seinen PC und öffnet die Datei. „Du hast mir einen Song geschrieben?“ Ungläubig und glücklich schaut er mich an. Ich nicke. „Hör ihn dir an.“
Er steckt sich den einten Kopfhörer in sein Ohr und hört gespannt den Klängen. Ich spiele an meinen Fingern und beisse, wie immer wenn ich nervös bin, auf meinen Lippen rum. Als das Lied fertig ist, dreht er sich wieder um. Ich sehe Tränen in seinen Augen. Hilfe. Das kann nur eines heissen. Ich will gerade aufstehen und gehen, als er mich zu sich zieht und seine Lippen auf meine drückt. „Ich liebe dich auch, du Grummelbär."
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Sagt der dummen Pute mal, dass sie schreiben kann!
