✨Timothy(5)✨

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"Woher weißt du das Felicity Ben heißt?" fragt mich Mercy erschrocken. "Nur eine Handvoll Leute wissen wie er wirklich heißt." Ich zucke mit den Schultern und schaue wieder Joe an. 

"Meinst du, du hattest mit denen zu tun?" fragt er mich und wieder kann ich nur mit den Schultern zucken. 

"Hast du auch ein Bild von diesem Glenn? Oder Grace?" frage ich Mercy, doch sie schüttelt den Kopf. "Felicity wollte letztes Jahr eigentlich mit ihm vorbei kommen, doch dann passierte ja dieser schreckliche Unfall. Geknickt gehe ich ein Stück von der Wand zurück und setze mich auf einen der Barhocker. Mercy verabschiedet sich kurz und geht dann hinter die Bühne. 

Joe und ich sitzen an der Bar und trinken einen Cocktail. Ich liebe Cocktails, vor allem mit Sahne, Kokoslikör, weißer Rum, Erdbeerlikör und Ananassaft. Meine Gedanken schweifen immer wieder an die Tafel und dieser Felicity. Irgendetwas löst sie in mir aus, ich bin immer noch ganz traurig. 

"Timothy, denkst du.....also...ich meine.....könnte das nicht vielleicht sein, dass...." "Dass ich dieser Glenn bin? Aber was bitte ist dann passiert dass ich hier bin. Dann dürfte ja niemand mit mir im Krankenhaus gewesen sein um mich zu identifizieren oder so. Ach, ich weiß es auch nicht. Aber Joe, ich möchte da weiter nachforschen."

"Und was kann ich da jetzt tun?" fragt er mich mitleidig.

"Ich möchte nach Miami in diesen Club fahren, aber ich habe weder Geld noch Urlaubszeit, in den nächsten Monaten." 

"Also wenn das dein größtes Problem ist, da kann ich dir doch helfen. Ich gebe dir Urlaub und einen Vorschuss." schlägt er mir vor, doch davon bin ich nicht so sehr begeistert. "Das mit dem Urlaub, ok das wäre prima. Aber der Vorschuss. Ich muss fast mein ganzes Geld Sadie für die Miete abdrücken. Dafür geht sie ja einkaufen." erkläre ich ihm. 

"Oh nein, das ist doof. Mhm, wie wäre es, ich geb dir einen Kredit und du zahlst ihn in ganz kleinen Raten ab?" 

"Das würdest du tun?" frage ich überwältigt.

"Ja natürlich, he, ich möchte auch wissen wer du wirklich bist und es tut mir auch leid das du nichts mehr weißt. Ich könnte mir ein Leben ohne Erinnerungen nicht einmal vorstellen und du lebst so. Willst du Sadie mitnehmen?"  fragt er, doch ich schüttel mit dem Kopf: "Eigentlich nicht, vielleicht mach ich auch vorher mit ihr Schluss. Weißt du als ich ihr heute sagte, dass ich auf der Suche nach Erinnerungen hier bin. Wurde sie sauer und meinte sie würde nicht wollen das ich meine Erinnerungen zurück bekomme, denn sonst würde ich zurück in mein altes Leben gehen und sie vergessen. Das ich in mein altes Leben zurück gehe, wird wohl auch so sein, aber das heißt ja nicht das ich sie vergesse. Aber ich will wirklich wissen wie ich so war, ob ich eine Freundin habe, oder vielleicht bin ich ja auch schwul."

"Wie kommst du denn jetzt da drauf? Und was Sadie da macht ist wirklich egoistisch." 

"Naja, wenn ich wirklich dieser Glenn bin, dann bin ich eine Drag Queen und 90% der Drag Queens sind schwul und außerdem, wenn Sadie und ich uns küssen habe ich keine Gefühle, also keine.....also....ich habe auch noch nicht mit ihr geschlafen....sie....macht mich einfach nicht an." erkläre ich ihm ehrlich. "Oh man, was ich nicht alles meinem Chef erzähle." meine ich lachend und trinke einen Schluck meines Cocktails.

"Sag mal Joe. Woher kennst du Mercy eigentlich? Ich meine ihr seid so unterschiedlich."

"Mercy ist meine Schwester beziehungsweise mein Bruder und ich finde es toll was er tut und unterstütze das auch voll und ganz. Vieles was hier an Geld drin steckt ist von mir, also eigentlich kann man sagen, dass ich ein stiller Teilhaber dieses Clubs bin." erklärt er mir und ich nicke anerkennend. 

"Ich mag es hier. Ich fühl mich hier wohl." sage ich und trinke meinen Cocktail leer: "Aber ich sollte langsam nach Hause, ich muss morgen wieder Arbeiten. Ich weiß nicht ob es mein Chef gerne sieht wenn ich zu spät komme." lache ich und zwinker Joe frech zu. Dieser lacht mit und meint dann: "Ich glaube einmal hat dein Chef da nichts dagegen auch er kann ein Auge zudrücken. Aber du hast schon recht. Es ist spät, also lass uns gehen. Ich denke du hast heute mehr Fortschritte gemacht als das letzte Jahr."

"Da hast du recht. Und du glaubst gar nicht wie toll das ist wenn man sich an etwas erinnert."  

Er grinst und wir stehen beide auf, verabschieden uns noch von Mercy und gehen dann nach Hause. 

Zu Hause angekommen schließe ich die Türe auf und sehe sofort in der kleinen Wohnung dass Sadie noch wach ist. Sie kommt auf mich zu und sieht mich böse an. 

"Hast du schon mal auf die Uhr geschaut? Du musst morgen arbeiten." faucht sie mich an.

"Ja Sadie ich weiß, stell dir vor ich war sogar mit meinem Chef unterwegs."

"Aha dann kommt wohl der Chef gleich morgen auch zu spät." wettert sie weiter und ich verschwinde ins Bad ohne sie noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Ich schließe die Türe zu und stütze mich am Waschbecken ab. Kleine Tränen kullern mir die Wange hinunter, als es an der Türe klopft. "Timothy mach die Türe auf." Ich atme einmal stark durch und öffne dann die Türe. "Joe gibt mir Urlaub und etwas Geld, dann fahre ich nach Miami, denn da komme ich vielleicht her. Und es ist mir egal was du dazu sagst."

"Gut, wenn du das so willst bitte, aber ich komme mit." schreit sie bestimmt.

"Sadie ich möchte alleine gehen."

"Nein ich komme mit. Entweder das oder du bleibst hier, ganz einfach." mit diesen letzten Worten dampft sie ab in unser Schlafzimmer und schließt die Türe zu. 

Super, jetzt weiß ich ja wo ich heute Nacht schlafen darf.

Burning Love - MemoriesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt