Kapitel 1

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„Hey du...Wie sieht's aus? Was hast du an neuen Geschichten für mich?"
Grinsend steckte Henry den Kopf durch die Tür und ich sah von meinem Laptop auf, grinste zurück.
„Einiges...Hier zum Beispiel: Die Wahrheit hinter dem Heiligenschein", meinte ich und reichte ihm die ausgedruckten Seiten.
„Für die Cartoonsammlung", fügte ich an und er nickte, las sich den Text durch.
„Wird vielleicht etwas schwer zu zeichnen, aber ich denke, wir kriegen das schon hin. Was hast du noch?"
Ich öffnete auf meinem Bildschirm meinen Hauptordner und scrollte mich durch die Anzeige.
„Ich hab hier eine kleine Geschichte für unseren Hauptcharakter Freddy Fuchs...sind sogar zwei", murmelte ich und Henry stützte sich an meiner Stuhllehne ab, während er mir über die Schulter sah.
„All Hallows Eve - Eine Erzählung über eine junge Frau die an Halloween mit einem sprechenden Kürbis und einem Vampir in einer anderen Welt landet...und das hier..."
„Was ist das?", murmelte Henry und versuchte den Titel zu entziffern, aber solange mein Mauszeiger ihm die Sicht versperrte war ihm das nicht möglich.
Ich lehnte mich zurück und grinste.
„Komm schon, was ist es?", quengelte er und hatte dabei ziemliche Ähnlichkeit mit Alexei, wenn er wieder Süßkram wollte.
Ich verkniff mir ein Lachen und starrte an die Decke.
„Miss Smith, muss ich Sie daran erinnern, dass ich Ihr Vorgesetzter bin?", drohte er mir, konnte sich jedoch nicht dazu zwingen eine ernste Miene aufzusetzen.
„Und muss ich Sie daran erinnern, Mr Thompson, dass Sie ohne mich niemanden hätten, der Ihnen Ihre Geschichten schreibt?", hielt ich dagegen und er verschränkte die Arme vor der Brust.
„Jetzt raus mit der Sprache! Was ist das für ein Dokument?"
Ich gab mich nicht geschlagen, doch als ich gerade zu sprechen ansetzte, huschte Alex in mein Büro und sprang Henry von hinten auf den Rücken, drückte dem Zeichner die Luft ab.
„Kommst du jetzt endlich? Mary wartet schon auf dich", grinste der Dämon und Henry schnappte nach Luft.
„Ich komm gleich...", keuchte er und Alex ließ ihn wieder los, hüpfte stattdessen auf meinen Schoß.
„Und was ist mir dir, Cass? Du lässt doch hoffentlich über die Feiertage den Laptop zu, oder?"
„Versprochen", lachte ich und wuschelte ihm durch die Haare.
„Das will ich auch hoffen! Du schaust doch auch wieder an Weihnachten vorbei, stimmt's?"
„Wie jedes Jahr", bekräftigte ich und der kleine Dämon nahm mich fest in den Arm.
„Alex, kannst du zu Mary gehen und ihr sagen, dass wir gleich kommen?"
Der Junge, welcher noch immer aussah wie dreizehn, nickte und hüpfte dann davon.
„Du weißt, ich werde erst gehen, wenn du mir gesagt hast, was du da hast", meinte Henry und stemmte die Hände in die Hüfte.
„Dann wünsche ich dir viel Spaß dabei, Weihnachten hier drin zu feiern."
Wie ich es erwartet hatte gab er nach, wusste, dass er sich nicht gegen meinen Dickkopf durchsetzten konnte.
„Ach, vergiss es, ich kann warten", meinte er und diesmal musste ich wirklich lachen.
„Das will ich sehen!"
„Glaubst du mir nicht?"
Ich grinste nur weiter, speicherte mein aktuelles Dokument und fuhr den Laptop herunter.
Als ich mich anschickte ihn in meine Tasche zu packen, hielt Henry mich zurück und nahm mir den tragbaren Computer aus der Hand.
„Den nehm ich, sonst hängst du doch nur wieder die ganze Zeit davor", meinte er und schob ihn selbst in seine Umhängetasche.
„Das würde ich nicht", protestierte ich und er grinste mich noch immer an, fuhr sich mit einer Hand durch die braunen Haare.
„Das will ich sehen!"
Wir mussten beide lachen.

Gravity Falls - AlptraumlabyrinthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt