Kapitel 20

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Der Eingang der Höhle war größer als erwartet, ein gewaltiges schwarzes Loch, das alles Licht in seiner Nähe aufzusaugen schien.
Bill war die gesamte Zeit über Still geblieben, hing seinen eigenen Gedanken nach.
Wer machte ihm die Macht streitig? Was genau ging hier vor sich? Und was wollten alle von Cassandra?
Nur der Gedanke daran, was ihr hier alles zustoße konnte, brachte ihn vor unterdrücktem Zorn zum Beben.
Er musste dringend herausfinden, wer dahinter steckte!
Und der Pines war dabei nicht gerade Hilfreich.
„Leg mal einen Zahn zu, Gummibaum", knurrte er und wartete vor dem Eingang mit verschränkten Armen auf den Menschen.
Warum hatte er auch ausgerechnet diesen verdammten Rucksack mitgenommen? Hier würden sie ihn nicht brauchen, er hielt nur auf...aber nein, auf ihn hörte man ja nie!
Gut, er gab sich sonst auch immer die größte Mühe falsche Ratschläge zu erteilen, die bei Befolgung zu wunderbarem Chaos führten.
Chaos....
Konzentrier dich Bill, mahnte er sich selbst, sammelte sich kurz.
Ob er es sich eingestehen wollte oder nicht – es war ungewohnt die menschliche Hülle abgelegt zu haben. Doch er konnte sie in dieser Dimension nicht aufrecht erhalten.
Eine Schande...
„Ich brauch...eine Pause", keuchte Dipper, stützte sich auf seine Oberschenkel, als er endlich zu Bill aufschloss.
„Schnickschnack! Wir dürfen keine Zeit verlieren", forderte Bill, doch ein amüsiertes Kichern brachte ihn davon ab, weitere Forderungen zu stellen.
„Du solltest auf ihn hören, Mensch. Die Zeit rinnt euch durch die Finger..."
Eine kleine, beiden bekannte, Gestalt trat aus der Dunkelheit des Einganges, die Augen glühend vor Schadenfreude.
Es ähnelte entfernt einem Baby mit dunkelgrauer Haut und gewaltigen schwarzen Hörner. Sein oberes Gesicht bestand aus einer stierähnlichen Nase und den feurigen Augen, sowie seinen dicken Lippen. Das zweite Gesicht funkelte sie hämisch von seinem Bauch heraus an, nuckelte dabei genüsslich an einem gewaltigen roten Schnuller.
Sein schwarzer Schwanz zuckte erwartungsvoll, während das goldene Kreuz auf seiner Stirn heller zu funkeln schien, als sonst.
„Pacifier! Du auch noch?", brummte Bill und Angesprochener hob eine Augenbraue.
„Wer nicht, Cipher? Du hast uns liegengelassen wie Müll, nur weil wir dir nicht mehr interessant genug waren. Die Niederlage wäre nicht so schlimm gewesen, dein Verrat jedoch mehr..."
„Jajaja...Sehr interessant. Wenn du dann fertig bist, würde ich gerne Cassandra wieder mitnehmen!", schnaubte er desinteressiert, versteckte seine Unsicherheit geschickt.
„Du willst sie also wirklich retten – ich hatte nicht geglaubt, dass du so tief sinkst", knurrte Pacifier, schüttelte gleichzeitig den Kopf.
„Nun gut, ich erkläre euch die Spielregeln. Im Labyrinth befinden sich drei Portale, hinter einem befindet sich die Menschenfrau. Ihr habt vier Tage den richtigen Weg zu finden und die Fallen zu umgehen oder..."
„Oder was?", keuchte Dipper, Angst stand in seinen Augen.
Ein hinterlistiges Grinsen zeichnete das graue Gesicht, die roten Augen flammten in morbider Vorfreude auf.
„Sie befindet sich im Moment in einem tiefen Schlaf, in welchem sie ihr ganzes Leben noch einmal durchlebt. Solltet ihr es nicht rechtzeitig schaffen, wird sie jedoch am Ende ebendieses Leben verlieren..."
Er brach in ein dunkles Lachen aus, hielt sich die kleinen Hände dabei auf die Augen des Bauches.
„Amüsant, nicht wahr?"
„Gummibaum, wir gehen", zischte Bill, die Hände zu Fäusten geballt.
„Hey, Cipher – nies nerolrev hcid rüf eis driw esieW eredna redo nie eid fuA. nennök netter thcin eis tsriw ud", rief der Interdimensionale Kriminelle ihm noch zu, doch als sich der Dämon wutschnaubend zu ihm umwenden wollte, war dieser bereits verschwunden.
„Was hat er gesagt?", wollte Dipper wissen, Bill konnte die Sorge in seiner Stimme hören, ebenso die Angst.
„Nichts wichtiges", log er, richtete seinen Blick in den dunklen Eingang des Labyrinthes.
Vier Tage...
Niemand nahm ihm sein Eigentum weg!

Gravity Falls - AlptraumlabyrinthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt