Kapitel 17

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„Reichst du mir bitte den Schraubenzieher, Stan", brummte es unter einem gewaltigen mikrowellenähnlichen Gebilde, als die Aufzugtüren aufgingen und er seine beiden Insassen in das neu ausgebaute Labor entließ.
Es war nun größer und der einstige rohe Höhlenkomplex – welches das Portal enthalten hatte – war mit abwischbarem Venylboden ausgelegt, die Wände geglättet und mit großen Lampen versehen. Schränke, Regale und Schreibtische, Werkbänke und ein paar Käfige zierten die Wände, schräg neben dem Eingang stand eine gewaltige schwenkbare Tafel, überdeckt mit Gleichungen und Formeln.
In der Mitte des Labors stand nun dieses Gerät unter welchem die Füße von Stanford Pines hervorragten, während Stanley Pines an einem der Schränke stand und fluchend in diesem herumwühlte.
„Stanley!"
„Wo ist das Mistding?", rief dieser zurück und mit einem genervten Schnauben robbte Ford unter seiner Erfindung hervor, das Gesicht zu einer missbilligenden Grimmasse verzogen, die sich jedoch sofort legte, als sein Blick Dipper streifte.
„Dipper! Welch freudige Überraschung", lachte er, stand auf und schloss seinen grinsenden Großneffen in die Arme.
„Hallo, Ford."
„Was hat dich hier her verschlagen, Bürschchen?", grinste Stanley, umarmte den jungen Mann ebenfalls.
Dessen Grinsen schwand und er atmete tief durch.
„Er hier..."
Nervös deutete er über seine Schulter auf den Traumdämon, welcher mit verschränkten Armen an einem der Schränke lehnte, Eiseskälte im Blick.
„Du! Was hast du angestellt?", fuhr Standford ihn an, stapfte auf den Traumdämon zu.
Dipper wollte ihn noch warnen, doch es war bereits zu spät.
Ford fand sich auf dem Boden wieder, die Hände um den Hals gelegt, als wolle er eine unsichtbare Macht davon abhalten, ihm die Luft abzudrücken. Dass dem der Fall war, konnte man nicht nur an seinem rot anlaufenden Gesicht erkennen, sondern auch an dem wahnsinnigen Funkeln im Blick des Traumdämons.
„Lass ihn sofort in Ruhe, du Dreiecksmonster", knurrte Stan, doch Dipper stellte sich ihm in den Weg, wandte sich dann selbst dem Dämon zu.
„Bill! Denk daran, weshalb wir hier sind!", rief er und tatsächlich ließ er seinen Würgegriff los.
Keuchend rappelte sich Ford wieder auf die Beine, hielt sich noch immer den Hals, Zorn stand in seinem Blick.
„Warum hast du ihn her gebracht? Hat er etwas mit deiner Nachricht zu tun?", fuhr er seinen Großneffen an, welcher nicht zurückwich.
Es war jedoch Cipher, der antwortete.
„Ich will euch einen Deal vorschlagen", presste der Dämon hervor und alle Blicke richteten sich verwirrt und misstrauisch auf ihn.
„Du musst uns wohl für sehr dumm halten. Wir werden niemals einen Deal mit dir eingehen, den Fehler begehen wir nicht noch einmal", fauchte Ford, begann unauffällig in seiner Tasche zu kramen.
Bill kannte den Wissenschaftler zu gut um diese Bewegungen nicht zu übersehen, heftete seinen Blick auf Dipper.
Ein Fingerschnippen später hing der junge Mann bewusstlos und gefesselt neben ihm in der Luft.
„Dipper! Lass ihn sofort wieder frei oder du kannst dich von ein paar deiner Zähne verabschieden", drohte Stan, rannte auf Bill los, doch dieser ließ ihn mit einer einfachen wegwerfenden Handbewegung gegen die Wand schlagen, worauf der alte Pines benommen zusammen brach.
„Sieh mal, Sechser...Ich will dem Jungen nichts. Er ist nur meine Garantie, dass du deine Waffe stecken lässt und mir erst einmal zuhörst", seufzte Bill, fühlte sich plötzlich unglaublich erschöpft.
„Außerdem will ich nicht unbedingt, dass er ein paar Details unserer Unterhaltung mitbekommt."
„Spuck schon aus, was du zu sagen hast", brummte Ford, nahm die Hände wieder aus der Tasche.
„So ist's brav...Nun, ich denke ich halte mich an die Kurzfassung. Jemand hat mir den Krieg erklärt, jemand aus der Alptraumwelt..."
„Das steckt also hinter Cassandras Entführung..."
„Woher...? Der Junge, stimmt's? Ich hätte sein Handy nicht einfach nur wegwerfen sollen...", knurrte der Dämon, fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, atmete tief durch.
Auf den Wissenschaftler wirkte er wie ein eingesperrtes Tier, das verzweifelt nach einem Ausweg suchte und keinen fand.
„Es stimmt. Wer auch immer dahinter steckt, hat Cassandra entführt – nach unzähligen Zwischenfällen, die sie das Leben hätte kosten können..."
„Und da kommst du zu uns. Warum?", wollte Ford wissen, funkelte den Dämon feindselig an.
Dieser verzog das Gesicht zu einer angeekelten Grimasse, hatte sichtlich Probleme, weiterzusprechen.
„Normalerweise würde ich diesen Frevler alleine stellen und bezahlen lassen, jedoch gibt es da ein kleines Problem – meine...Fähigkeiten...waren schon einmal zuverlässiger", presste er hervor und Ford blinzelte ein paar Mal verwirrt, dann begann er schallend zu Lachen.
„Du verlierst deine Kräfte? Der große Bill Cipher machtlos..."
Da Standford keine Anstalten machte, sich wieder zu beruhigen und diese gewaltige Schadenfreude Bills Laune noch mehr zum abstürzen brachte, zog der Dämon ein silbernes Messer aus seinem schwarzen Mantel mit dem goldenen Innenfutter und den ebenfalls dreieckigen goldenen Knöpfen.
Die kalte Klinge legte er ohne zu zögern seiner Geisel an die Kehle, ritzte die Haut so weit an, dass es zu Bluten anfing.
„Nein!"
Er legte den Kopf schief und richtete seinen Blick wieder auf Ford.
Das diese Methode immer wieder aufs Neue funktionierte...
„Haben wir uns wieder beruhigt?"
„Ja, aber bitte tu ihm nichts!", bettelte Ford und ein gehässiges Lächeln stahl sich auf Bills Gesicht.
Wenn er mehr Zeit gehabt hätte...ein bisschen mehr Rache hätte Spaß gemacht.
Verziehen hatte er den Pines nämlich noch lange nicht.
Langsam nahm er die Klinge wieder weg, betrachtete das rote Blut auf dem schimmernden Metall.
„Wie zuvor schon gesagt, ich würde dir einen Deal anbieten. Um den törichten Herausforderer in seine Schranken zu weisen muss ich wieder in die Alptraumwelt. In meinem jetzigen Zustand ist dies für mich jedoch nicht möglich – ich kann auch nicht sagen, dass es mich reizt, dort wieder hinzukommen. Also...du bringst mich in diese verfluchte Dimension und ich werde dafür sorgen, dass Cassandra lebendig diesen Ort verlässt", erklärte er nüchtern und Stanford fuhr sich nachdenklich über den Nacken.
„Woher weißt du, dass ich dich dort hinbringen kann?"
„Spiel nicht mit meiner Geduld, Sechser", drohte der Dämon und der Wissenschaftler seufzte.
„Nun gut. Ich werde euch da rein bringen und du sorgst dafür, dass Cassandra und Dipper da wieder lebendig und gesund rauskommen", wandelte Ford den Deal um.
„Ich werde den Gummibaum garantiert nicht mitnehmen!"
„Dann werde ich dir nicht helfen! Er soll nur darauf aufpassen, dass du deinen Teil der Abmachung auch einhältst", entgegnete Ford ruhig und Cipher knurrte genervt.
Ihm gefiel es überhaupt nicht, dass er gezwungen war, nach Sechsers Regeln zu spielen.
Aber ihm blieb nichts anderes übrig.
Mit einem Gesicht, als hätte er in etwas unglaublich saures gebissen, hielt er Ford seine mit blauen Flammen umrahmte Hand hin.
„Deal", knurrte er und emotionslos nahm Ford die Hand an.
„Deal."

Gravity Falls - AlptraumlabyrinthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt