𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 𝑂𝑆 𝑆𝑎𝑚𝑚𝑙𝑢𝑛𝑔 | 𝘼𝙙𝙫𝙚𝙣𝙩𝙨𝙠𝙖𝙡𝙚𝙣𝙙𝙚𝙧 𝟮𝟬𝟭𝟵

21 - Epiloque: Young forever

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"Ach komm, du willst mich doch verarschen grade oder du hast wieder gekifft. Eins von beidem.", schallte lachend Namjoon Stimme durch das kleine Cafe, in dem er sich nochmal mit seinem Bruder getroffen hatte, als er ihn völlig aufgelöst angerufen hatte und um ein Gespräch gebeten hatte. Namjoon hatte seinen kleinen Bruder nur äußert selten so aufgewühlt erlebt und hatte sich im ersten Moment furchtbare Sorgen gemacht, doch als Jungkook ihm erzählte, dass er Taehyung erneut getroffen hatte und nun sich nun zu fragen schien, ob an der Sache mit den Weihnachtelfen doch was dran war, konnte er das ganze nicht mehr mit der richtigen Ernsthaftigkeit angehen. 

"Aber wenn ich es dir doch sage!", schnaufte Jungkook in gleicher Lautstärke beleidigt. Nein, er wollte seinen Bruder nicht verarschen und nein, er war auch nicht berauscht, sondern im Vollbesitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte. "Außerdem weißt du, dass ich das schon lange nicht mehr mache mit dem Kiffen."

"Also glaubst du, dass er wirklich ein... Weihnachtself ist? Weil er deine Blumen geküsst hat?", fasste Namjoon mit nachdenklichen Gesichtsausdruck zusammen. "Dass ich das noch erleben darf!", platzte es wenige Sekunden später lautstark lachend aus ihm heraus, als er sich diesen Gedanken noch so durch den Kopf gehen ließ.

"Manchmal bist du echt zum kotzen, weißt du das?", schmollte Jungkook trotzig, da er sich von seinem Bruder mehr Zuspruch erhofft hatte, oder zu mindestens, dass er ihm eine plausible Erklärung für alles hätte liefern können. Aber zu mehr als Spott war Namjoon nicht fähig und das lag vor allem daran, dass Jungkook zu den rationalsten, analytischsten und fantasielosesten Menschen zählte, dem er in seinem Leben begegnet war. 
"Ich hab dich auch lieb, Brüderchen. Tut mir Leid, aber das ist einfach eine zu witzige Vorstellung! Mein rationaler Bruder, der schon als Kind nicht mehr an Fabelwesen geglaubt hat, glaubt plötzlich an Feen...!"

"Elfen, Namjoon. Nicht Feen.", korrigierte Jungkook grummelnd, der es gar nicht amüsant fand, wie sein Bruder ihn damit aufzog, selbst wenn er es irgendwie nachvollziehen konnte. Immerhin hatte er Recht, was seine Einstellung zu Fantasiewesen anging und eigentlich wollte er es auch immer noch nicht glauben, aber es war nun mal das, was er gesehen hatte. 
"So interessant ich das grade auch finde, ich muss langsam echt mal los. Denk bitte dran, dass du morgen pünktlich bist. Und Denk dran, was wir ausgemacht haben. Versau es mir nicht, ja?"
"Ja doch, ich hab das schon verstanden."
"Gut, ansonsten kann ich ja auch deinen Elfenfreund fragen...", neckte er seinen kleinen Bruder ein letztes Mal, dessen Gesichtszüge für einen Sekundenbruchteil aus ihrer eigentmichen Form glitten. "E-er ist nicht... mein F-freund... und außerdem... ach vergiss es!"

Namjoon entschuldigte sich, während er versuchte das Lachen zu unterdrücken, für die Stichelei und verabschiedete sich von seinem Bruder, um zu Hause die letzten  Vorbereitungen für Heiligabend zu treffen.
Jin war zwar so lieb, dass er sich um das gesamte Essen kümmerte, was ganz gut war, weil er in der Küche wesentlich mehr Geschick besaß als er, aber mit einem kleinen Kind war das eben nicht das einzige, was man vorzubereiten hatte. Und wenn er Jin nicht dabei unterstützen würde, dann würde er von dem sonst so gutherzigen Menschen wohl eine ganz andere Seite kennen lernen und darauf legte er nicht unbedingt wert. 

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Seit einer guten Stunde saß Jungkook nun schon vor der Fensterbank seiner Wohnung und starrte die Pflanzen an, die tatsächlich wieder in voller Pracht erblühten. Doch so lange er auch dort saß, er konnte einfach nichts finden, was diese plötzliche Genesung erklären konnte.

Außer, dass Taehyung wirklich ein Weihnachtself war.

Es war völlig absurd, vor allem, da Jungkook schon im Kindesalter nicht mehr an sowas geglaubt hatte und doch fragte er sich mittlerweile, ob Taehyung nicht doch Kräfte besaß, die nicht menschlicher Natur waren, so albern er selbst das auch fand. Und so sehr sein Bruder ihn damit auch aufzog. 
Immerhin waren diese Topfpflanzen der lebende Beweis dafür. Und kaum, dass Jungkook sich wieder in Erinnerung rief, wie liebevoll und zärtlich Taehyung wirkte, während er den Blumen den lebensrettenden Kuss gab, tauchten die Worte samt des abwertenden Blickes wieder in seinem Gedächtnis auf.