#15

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Erwin POV:

Es sind zwar keine Ferien, aber dafür verlängertes Wochenende in Bayern. Was also hieß, ich fuhr zu Levi nach Berlin, um ihn zu überraschen.

Mit Mike hatte ich mich neulich ziemlich in die Wolle bekommen, weswegen er jetzt den Kontakt zu mir erst einmal meidet. Klar tat es weh, aber angesichts der Lage und den Gefühlen von Mike zu mir, war mir das gerade recht. Ja er und ich sind in den letzten Wochen vermehrt in der Kiste gewesen und hatten geilen Hemmungslosen Sex, aber ich liebte Levi immer noch.

Wie dem auch sei, ich saß gerade im Zug auf dem Weg nach Berlin und werde dort mein Freund überraschen.

Die Vorfreude, ihn wieder zu sehen. Ich ließ, mir die knappe sechs Stunden über mich ergehen. Er wird bestimmt Augen machen, wenn ich vor ihm stehe. Das ich diesen Besuch aber bereuen würde, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Wie bei meinem Ersten Besuch, kam ich auch nachmittags an. Nur diesmal pünktlich.

Zu Levi nach Hause war es recht einfach, weshalb mir der Weg noch sehr gut in Erinnerung war.

Bei ihm Zuhause angekommen, überraschte ich erst seine Mutter, die mir dann sagten, dass Levi auf dem Basketballplatz wäre. Voller Vorfreude ging ich zu diesem, nachdem mir sie mir den Weg noch einmal erklärte.

Von weitem konnte man schon Schreie hören und manchmal Jubelrufe.

Ich stellte mich einfach zu den anderen und sah ihnen zu. Sie schienen ein kleines Turnier zu spielen. Zwei gegen Zwei.

"Wie steht es denn?" fragte ich einen Blonden neben mir. Dieser sah mich mit großen Augen an.

"31:12 für Riren." antwortete er und sah wieder zum Spielfeld.

Riren? Was soll das sein?! Ich starrte ihn verwirrt an, als plötzlich die Jubelrufe lauter werden.

"Yeah ihr seid die besten, Riren!" schrie eine Braunhaarige und wedelte mit Pompons um sich. Warte, ist das nicht Eren's Freundin? Ich sah wieder auf den Platz und stockte.

Auf einmal verlor meine Welt jegliche Bedeutung.

Mein Freund sprang dem Braunhaarigen in die Arme. An sich nichts Schlimmes, aber das seine Lippen auf dessen lagen, das war das Übel.

Er sah ihn mit einem so liebevollen Blick an, den ich nicht von ihm kannte. Es breitete sich Schmerz in mir aus. Ich bekam keine Luft mehr. Ich sollte von hier weg. Aber ich konnte nicht. Ich war wie festgewachsen.

Er sagte etwas zu ihm, dann küssten sie sich erneut.

Dann brannte bei mir eine Sicherung durch. Ich rannte einfach drauf los. Keine Ahnung wo ich war oder hinwollte. Ich rannte blindlinks los. Ich fühlte nichts mehr.

Irgendwann griff mich die Polizei auf und brachte mich zu Levi's Eltern.

Dort bekam ich den nächsten Dämpfer. Ich saß ihn deren Wohnzimmer und man konnte die beiden bis hier herhören. Oder es kam mir nur so vor.

"Seit wann?" fragte ich leise und sah Kuchel traurig an. "Was meinst du?" fragte sie.

"Seit wann sind die zwei zusammen?" fragte ich erneut. Aber sie schüttelte den Kopf "Das sind sie nicht." antwortete sie mir.

Das war mein Zeichen ich sprang auf und lief in sein Zimmer. Davor hielt ich noch einmal inne.

Ich konnte sie tuscheln hören, verstand es aber nicht genau. Dann fiel etwas auf den Boden, das sich nach einer Gürtelschnalle anhörte. In diesem Moment öffnete ich die Tür und sah wie sich mein Freund auf den Schoß des Braunhaarigen setzte.

Das brachte das Fass zum Überlaufen.

"Bist du eigentlich noch zu retten?" fauchte ich und als ich ihn von dem anderen reißen wollte, ging es nicht, Eren hielt ihn an der Hüfte fest.

"Ja!" kommentierte er trocken und sah mich nicht einmal an. Er küsste den Braunhaarigen zärtlich, so als wäre ich gar nicht da.

"Wollt ihr nicht einmal damit aufhören? Reicht es nicht, dass du mir das Herz in tausend Stücke gesprengt hast?!" fauchte ich weiter.

"Dann werden es jetzt zweitausend Stücke." antwortete er, wieder beugte er sich vor und küsste den Braunhaarigen.

"Macht es Spaß?" fragte ich und nun sah er mich an, löste sich von ihm, erhob sich und stellte sich vor mich hin wie Gott ihn schuf. Zum Glück trug er eine Boxershorts.

"Du machst mir hier eine Szene? Ich hatte vorgestern ein Interessantes Telefonat mit Mike. Sagt dir der Name etwas? Ja! Schön. Er hat mir einiges über Dich erzählt. Du hast dich sogar von ihm ficken lassen, um mich zu vergessen! Dann frage ich mich, was du hier zu suchen hast?" begann er. Als er fertig war setzte er sich wieder auf den Schoß des Braunhaarigen und dieser zog die Bettdecke über sie.

Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Ich starrte beide nur an. Unfähig mich zu bewegen.

"Also stimmt das alles, was er mir erzählt hat. Tch. In den Taschen dort ist alles was dir gehört. Du wirst es wieder mit nach München nehmen!" sprach er weiter und ich sah zur Tür, daneben standen zwei Plastiktüten.

"Eine Frage Levi, waren deine Gefühle echt mir gegenüber?" fragte ich, ging auf die Tür zu und griff nach den Taschen.

"Ja, aber diese verloren schnell an Farbe." antwortete er mir. Eigentlich wollte ich mich nicht umdrehen, aber tat es trotzdem.

Er lag entspannt in den Armen des anderen, sah ihm in die Augen und küsste ihn sanft. Ein schmerzliches Erlebnis. Er war so liebevoll und sanft, wie gerne wäre ich es der dort mit ihm lag und dieses Gefühl erleben konnte. Aber er hat sich gegen mich entschieden.

"Lebe wohl" hauchte ich traurig und verließ das Zimmer, hinter mir schloß ich die Tür. Mit schweren Gliedern lief ich die Treppen hinab. Ich stellte alles an meine kleine Reisetasche und fragte Levi's Eltern, ob sie mich zum Bahnhof fahren könnten.

Sein Vater fuhr mich schnell zum Bahnhof und verabschiedete mich.

„Es ist womöglich besser so" sagte er und drückte meine Schulter.

„Ja" hauchte ich und stieg in den Zug.

Als ich ihm Zug saß, schrieb ich meiner Mutter, dass ich wieder zurück komme.

Sie rief mehrmals an, aber ich ignorierte es. Die Sechs Stunden kamen mir ewig vor. Kurz vor zwei in der Nacht kam ich am Hauptbahnhof an. Meine Eltern warteten schon sehnsüchtig am Bahnsteig. Als sie mich sahen, nahmen sie mich sofort in ihre Arme und erst dort begann ich zu weinen und zu schluchzen.

Ick liebe Dir ❤️ (kein Rechtschreibfehler!!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt