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Levi POV:

Vor zwei Tagen habe ich mich mit Eren ausgesprochen. Dass er sich wegen einer, in meinen Augen, kleinen Lappalie so den Kopf zerbrach hätte ich nie gedacht.

Gerade war ich auf dem Weg zu ihm, dass wir zusammen zur Schule gehen konnten.

Nächste Woche beginnen die ersten Vorprüfungen. Eine Art Testlauf. Das ist eigentlich nichts anderes als eine eineinhalb Stündige Klassenarbeit, so sagte uns das zumindest unser Klassenlehrer.

Vor dem Haus angekommen hörte ich lautes Stöhnen und wenige Sekunden später rannte Eren aus dem Haus.

„Lasst euch nicht stören, bin in der Schule" schrie er und schlug die Tür hinter sich zu, griff nach meiner Hand und rannte mit mir weiter. Ich stolperte eher hinter ihm her. An der ersten Kreuzung hielt er an und holte erst einmal tief Luft.

„Die machen mir fertig." Keuchte er und sah mich von unten an, da er sich auf seinen Knien abgestützt hatte.

Ich grinste nur. „Tja. Wie die Karnickel" grinste ich, dann lagen weiche Lippen auf meinen und ich wurde an seine Brust gezogen.

„Los sonst verpassen wir die Bahn" sagte ich als wir uns lösten.

~~~

„Scheiße alter will der uns verarschen?" hörte ich einen Klassenkameraden vor sich leise hin fluchen. Sie hatten gerade eine große Klassenarbeit, ein Vorläufer auf die bevorstehenden Prüfungen.

„Stimmt etwas nicht, Schmidt?" fragte Herr Pixis. Angesprochener schüttelte eingeschüchtert den Kopf.

Diese Aufgaben waren zum Teil ein Witz, aber dennoch hatten sie es in sich.

Meine Gedanken konnte ich allerdings nicht auf die Aufgaben vor mir richten. Ich wurde immer wieder abgelenkt, denn das Eren mich gerade mit seinen Blicken aufspießte spürte ich ganz genau. Unauffällig neige ich leicht meinen Kopf zu ihm und stockte. Eren lächelte mich verliebt an und warf mir einen Luftkuss zu. Denn ich mit meinen Lippen auffing. Glücklich das ich ihn entgegen nahm sah er wieder auf sein Blatt vor sich. Kopfschüttelnd drehte ich mich wieder vor und beendete meine Aufgaben.

„Was hast du vor Eren?" fragte ich ihn als er mich durch die halbe Stadt zog.

„Wirst du gleichsehen" antwortete er und zog mich in ein kleines altes Haus.

„Was willst du hier?" fragte ich und sah mich Skeptisch um.

Plötzlich drehte er sich zu mir um und hielt mir eine kleine Schatulle hin.

„Was ist das?" wollte ich wissen und streckte vorsichtig eine Hand danach aus.

„Mach et auf" antwortete er und grinste über das ganze Gesicht. Ich ließ mich davon anstecken und lächelte ebenfalls.

Darin war ein Schlüssel. Fragen und irritierend sah ich ihn an.

„Ein Schlüssel?" hauchte ich und wie wild nickte er.

„Zu deinem Herzen? Denn habe ich doch schon lange" sagte ich und legte meine Hand auf seine Brust.

„Dit meene ick nit. Dit ist dee Schlüssel zu unserem neuen Zuhause, Levi" verkündete er stolz. Etwas fassungslos sah ich mich hier um. Bis er schnallt was ich denke.

„Levi, ne. Nit hier. Willste sehen?" fragte er mich. „Natürlich" antwortete ich und er griff nach meiner Hand.

Wir fuhren etwa eine halbe Stunde mit der Bahn. Als wir in Spandau ankamen.

Händchenhaltend liefen wir durch einige kleinen Sträßchen. Bis wir vor einem etwas in die Jahre gekommenes Haus standen. Zusammen betraten wir es und liefen die alten Stufen hoch bis in den vierten Stock.

„Mach auf." Verlangte er als wir vor einer weißen Holztür standen.

Ich nahm den Schlüssel und steckte ihn ins Schlüsselloch nach zweimaligen klackern öffnete sie sich und eine helle weiße Wohnung erstreckte sich vor uns.

Erführtig ging ich die Wohnung und sah mich erstaunt um.

Es war eine schöne 3 Zimmer Wohnung mit Balkon und einer wirklich schönen großen Küche die einen Landhausstil hatte. Die Wände waren vorzugsweise alle Weiß.

„Jefällt et dir?" hörte ich Eren unsicher hinter mir.

„Schön" hauchte ich und sah mich weiter um.

Das Bad war klein und urig. Eine große Dusche nahm fast das ganze Bad ein. Die Toilette war extra.

Ich trat in den nächsten Raum und ich konnte mir vorstellen hier das Schlafzimmer einzurichten.

„Levi?" hörte ich Eren flüstern und spürte seine Arme wie er mich zu sich zog.

„Wow. Einfach nur Wow." Hauchte ich und drehte mich zu ihm um. Wie von allein kamen wir uns näher und küssten uns.

„Jefällt dir die Wohnung?" fragte er noch einmal.

„Sie ist wunderschön. Und einen super Blick hat sie auch. Aber meinst du wir können uns die leisten? Die ist doch bestimmt sauteuer." Begann ich leicht zu zweifeln.

Aber er winkte ab. „Mach dir darüber keene Jedanken. Meene Mutter und deene Eltern steuern was bei bis wir mit der Ausbildung fertig sind." Klärte er mich grinsend auf.

„Warte...Was? Wann..." „Wann ich das alles machte? Letzte Woche. Das ist die alte Wohnung von deinem Onkel. Er zog bei uns ein."

Und erst jetzt viel es mir auf. Die Kleinigkeiten die unter der neuen Tapete sichtbar wurden. Als ich zurück in die Küche ging lag ein kleiner Brief auf der Arbeitsfläche, darauf stand mein und Erens Namen. Neugierig öffnete ich den Umschlag.

„Lieber Neffe, Lieber Eren,

Ich freue mich euch in eurem Neuen Heim willkommen zu heißen.

Ich hoffe das ihr eine Schöne gemeinsame Zeit in diesen Vier Wänden haben werdet. Es wird Freud und Leid geben, ihr werdet gute und schlechte Tage haben, aber ihr werdet sie alle gemeinsam bewältigen. Ich werde euch eine last nehmen. Die Kosten für diese Wohnung. Ihr müsst lediglich eine Pauschale von 200€ bezahlen, das ist der Betrag, den ich jährlich zahlen musste, darin sind Hausmeister, Strom und Wasser abgaben. Ihr müsst euch keine Gedanken darüber machen wie ihr es zahlen müsst, denn das erste Jahr wohnt ihr hier frei von all euren Kosten. Eure Möbel und sonstige Einrichtung müsst ihr aber selbst besorgen. Aber so wie ich Günter, Kuchel und Carla kenne haben sie dies auch schon längst erledigt.

Dann bleibt mir nur noch zu sagen.

Viel Glück und verhaut eure Prüfung nicht. Sonst müsst ihr doch alles noch selbst bezahlen. *Zunge-raus-streck*

Euer Rainer

Das war so klar, dass da ein Haken dahintersteckt. Aber gut. Erstaunt und gleichzeitig zuversichtlich sahen wir uns an.

„Die Prüfungen schaffen wir mit links. Wäre doch jelacht, wenn der Stecher von Mama jewinnen würde" sagte Eren und ballte die Hände zu Fäuste.

„Dann lass uns gehen und noch einmal den Stoff für Englisch durchgehen." Sagte ich den in drei Tagen ist schon die erste Prüfung.

Gepuscht durch diesen Lichtblick verließen wir unser Zukünftiges zuhause und gingen zu mir nach Hause.

Ick liebe Dir ❤️ (kein Rechtschreibfehler!!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt