#36

165 16 3
                                    


Eren POV:

Der Besuch an der Mecklenburger Seenplatte war nun auch schon zwei Wochen her. Und mein Stresspegel steigt immer mehr. Der Prüfungsstress und die Angst zu versagen nimmt mich immer mehr ein.

Gerade saß ich an meinem Schreibtisch und versuchte die Mathematik Formeln in mein Gehirn zu bekommen. Als es an meiner Zimmertür klopfte.

„Herein?" nuschelte ich und sah nicht auf.

„Eren- Schatz, wat ist eijenlich mit dir los? Warum bist du anjespannt?" hörte ich meine Mutter besorgt Fragen, doch ich schüttelte den Kopf.

„Mama bitte, jeh ick muss lernen" speiste ich sie ab, doch sie bleib hartnäckig. 

„Nee erst sagst mir wat mit dir los ist." Sagte sie plötzlich streng und drehte den Stuhl zu sich herum.

„Nichts" antwortete ich etwas lauter.

„Aha, nichts. Mir ist da aber wat anderes zu Ohren jekommen, mein Lieber." Sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Mir doch ejal wat du jehört hast" blaffte ich weiter und drehte mich wieder zum Tisch um.

„Levi war heute Morgen hier" sagte sie und ich starrte gerade aus.

„Und er hat mir so einiges Erzählt. Über dich und ihn." Redete sie weiter und mein Magen zog sich immer enger zusammen.

„W-Wat hat er denn so erzählt?" fragte ich vorsichtig und wollte am besten keine Antwort darauf hören.

„Eren, er macht sich Sorgen um dir." Sagte sie jetzt liebevoller und legte ihre Hände auf meine Schultern. Ich konnte spüren wie sie näherkam und mir dann einen lieben Kuss auf den Kopf gab.

Mein Atem wurde schwer genauso wie mein Herz. Dann rollte die erste Träne.

„Er ... er soll sich keene Sorgen machen. Er soll doch nur glücklich sein. Wat habe ich falsch jemacht? War et nicht jenug wat ick tue? Bin ick so ein Versager?"  redete ich laut los und schlug mir die Hände vor das Gesicht.

Meine Mutter drehte mich wieder in ihre Richtung und nahm mich in den Arm.

„Eren... red keenen Blödsinn. Kennste dit Sprichwort... So wie du mir so ick dir?... Wenn du nit glücklich bist ist es Levi och nicht. Wovor haste so große Angst?" sprach sie liebevoll und strich mir über den Rücken.

Ich krallte mich in Oberteil und konnte nicht mehr aufhören zu weinen.

„Ick... ick hab Angst dat ick Versage und er dann einen anderen sucht." Gestand ich.

„Und warum soll er dit tun?" fragte sie und strich mir die Tränen von der Wange.

„Weil ick Angst habe ihn wejen der Prüfung im Stich zu lassen. Ick will dit nich." Erzählte ich weiter.

Sie lächelte mich lieb an und gab mir einen Klapps auf den Hinterkopf.

„Idiot. Wegen so wat verlässt er dir doch nit. Ruf ihn an und rede mit ihm. Er macht sich wirklich sorgen um dir." Sagte sie leise und gab mir ein Kuss auf die Stirn.

„Aber wat mach ick wenn er nicht mit mir reden will?" fragte ich panisch und in dem Moment geht die Tür auf und mein schwarzhaariger Freund stand da. Mit großen Augen starrte ich ihn an. Hat er etwa alles mitgehört? Bitte nicht. Er darf davon nichts wissen.

„Weißt du Eren. Ich dachte immer in einer guten und glücklichen Beziehung teilt man Freud und Leid. Aber du scheinst es wohl vergessen zu haben?! Ich habe es schon einmal von dir verlangt und ich werde es immer wieder von dir verlangen. Sag mir gefälligst immer die Wahrheit. Egal ob sie dir passt oder nicht. Denn nur wenn wir darüber reden können wir etwas daran ändern. Eine Beziehung heißt wir, wir gemeinsam und nicht du allein. Verstehst du das?" sprach er und kam auf mich zu. Meine Mutter hatte klammheimlich das Zimmer verlassen und die Tür hinter sich geschlossen.

„Weist du eigentlich was für Ängste ich ausstehe in den letzten Wochen? Ich habe mir sämtlichen Szenarien ausgemalt. Nach langem reden mit Eld und Hanji bin ich heute auf deine Mutter zu gegangen und habe mit ihr darüber geredet. Ich habe ihr von meinen Ängsten erzählt und auch ihr ist dein Verhalten aufgefallen. Sag mir bitte was los ist. Erst frägst du mich ob wir nach der Schule zusammenziehen und jetzt entfernst du dich von mir? Das passt nicht zusammen." Er sah mir tief in die Augen als er vor mir stand.

Plötzlich packte ich ihn an der Hüfte und zog ihn auf meinen Schoß und betete mein Gesicht an seine Brust. Ich holte einmal tief Luft und sog so seinen Duft ein.

„Levi... ick hab Angst dich zu vernachlässigen." Hauchte ich. „Warum das denn?" fragte er dazwischen. „Na wejen de Schule und de Prüfungen und so." gestand ich ihm und sah in schuldbewusst von unten an.

Kurz starrten wir uns gegenseitig an. Und dann lachte er plötzlich los. Er, Levi Ackermann lacht mich, seinen Freund aus. Er musste sich schon den Bauch heben und japste immer wieder nach Luft. Mittlerweile lag er schon seitlich auf dem Boden.

Verärgert zog ich meine Augenbrauen zusammen.

„Schön dat du dit lustig findest" sagte ich schroff und stand auf und ging ans Fenster.

„Eren, das ist deine einzige Sorge?" fragte er nachdem er sich wieder eingekriegt hatte. Aber ich antwortete nicht.

„Soll ich dir mal von meinen Sorgen erzählen, welche ich hatte in letzter Zeit? Ich hatte Angst das ich eines Tages aufstehe und du vor mir stehst und mit mir Schluss machst. Ich hatte Angst davor zu schlafen, weil ich immer Albträume bekam. Ich hatte Angst das alles was du jemals zu mir gesagt hattest alles nur eine einzige Lüge war. Aber als du mich gefragt hattest ob wir zusammen ziehen... war ich glücklich und alle meine Sorgen waren unbegründet, dachte ich, doch du wurdest immer zurückhaltender, hast nur noch das gemacht was ich wollte. Und dann hast du dich nicht mehr gemeldet." Hörte ich ihn als ich mich zu ihm umdrehte saß er hinter mir auf dem Boden. Seine Hände fest ineinander so als würde er beten. Die Augen auf den Boden gerichtet. Aber dann richtet er den Blick wieder auf mich und ich konnte die dicken Tränen sehen, die seine schönen grauen Augen wässern.

„Eren ich hatte große Angst dich zu verlieren" sagte er und die erste Träne verließ seine Augen. Schnell war ich zu ihm gegangen und nahm ihn fest in den Arm. Ich drückte ihn fest an mich. Ich will ihn nie wieder los lassen.

Ick liebe Dir ❤️ (kein Rechtschreibfehler!!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt