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7 Tage davor

,,But both my hands they were occupied. There was no way to grab my.." ,singe ich und schaue die erste Reihe durch, als ich sie sehe. Sprachlos schaue ich sie an. Die Musik läuft weiter, aber ich singe nicht. Wie aus dem nichts vergesse ich die lyrics und starre sie an. Sie starrt auch zurück und grinst.

Ich komme wieder zu mir und stimme mit Marcus ein.

...

,,Was war das eben?" ,fragt mich Marcus. ,,Sie ist da." ,,Wer Sie?" ,,Man! Samira." Dieses Mädchen macht mit langsam Angst.

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Nummer 47, Jakob. Sie ist zum Glück nicht aufgetaucht. Vielleicht hab ich mich ja nur verguckt und es war nur ein Zufall. Es gibt schließlich genug Mädchen mit schwarzen Haaren.

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,,Wollen wir runter was essen, oder wollt ihr es auf euer Zimmer gebracht kriegen?" ,fragt unser Vater und ist bereit das Telefon zu greifen. ,,Wir gehen runter." ,schreitet Marcus ein und schaut mich an. ,,Oder?" Ich nicke bloß und stehe von meinem Bett auf.

Zu dritt gehen wir die Flure des Hotel entlang. Mit meiner Hand gleite ich an den Wänden entlang, bis wir unten angekommen sind.

,,Sucht euch einen Tisch." ,sagt mein Vater und geht in eine ganz andere Richtung. Marcus geht voraus und als ich das realisiere, folge ich ihm. Er setzt sich relativ abgeschottet von allen Plätzen und holt sein Handy raus. ,,Warum hier?" Er schaut mich nichtmal an und beschäftigt sich weiter mit Instagram und co.

,,Ich dachte ich finde euch garnicht mehr." ,kommt unser Vater und setzt sich neben Marcus. Ihm ist auch der Kellner gefolgt. ,,Good afternoon." Ich drücke meine Lippen zusammen und nicke. ,,Are you ready to order some drinks?"

Ich schaue nichtmal auf die Karte, denn mein Wunsch ist immer, ,,A black tea, please." ,,A coca." ,bestellt Marcus und der Mann geht wieder.

,,Warum hat er dich nicht gefragt?" ,bin ich verwirrt. ,,Ich hab ihm schon auf dem Weg gesagt, was er mir bringen soll." ,erklärt mein Vater mir. ,,Achso."

...

,,Martinus trink was!" ,fordert mich mein Vater panisch auf, ich aber huste weiter wie verrückt. Ich greife zu meiner Tasse und nehme einen Schluck. Es wird aber nicht besser. Mein Vater wechselt seinen Sitzplatz von Marcus zu mir und klopft mir auf den Rücken.

Zwischen meinem Husten entstehen immer größere Abstände, bis ich mich komplett eingekriegt hab.

,,Warum hast du dich denn so stark verschluckt?" ,fragt Marcus und schiebt sich eine Gabel voll Nudel in den Mund. Ich schüttle meinen Kopf. ,,Ich weiß auch nicht."

Die Blicke wenden sich wieder von mir und mein Kopf schwenkt zu einem Tisch nicht weit von uns. Samira sitzt da. Hier. Im selben Hotel, in dem auch wir sind. In Finnland.

,,Ich geh kurz aufs Klo." ,melde ich mich und stehe auf. Ich laufe an ihr vorbei. Dabei sehen wir uns beiden in die Augen. Sie lächelt mir entgegen und auch ich zwinge mir ein nettes Lächeln an. Immerhin ist sie ein Fan und ich möchte nicht gemein ihr gegenüber sein.

Auf dem Klo schaue ich mich im Spiegel an. Ich träume das alles nicht, oder? Wenn doch, dann ist es ein schlimmer Traum.

Die Tür hinter mir öffnet sich und ich schaue durch den Spiegel, wer gleich reinläuft. Ein großer Muskulöser Mann. Circa 1.90 Meter. Boxer-Schnitt. Es ist einer von drei Männern, die bei Samira am Tisch saßen.

,,Hey! Martinus, oder?" Ich nicke. Er streckt mir die Hand hin und ich gebe ihm meine. ,,Komisch einen berühmten Sänger auf dem Klo eines Hotels in Finnland zu treffen." ,tut er scheinheilig und lacht. ,,Meine Schwester ist ein großer Fan von dir und deinem Bruder. Ich darf dich doch duzen?" Überfordert nicke ich und bringe kein Wort raus. ,,Samira heißt sie übrigens. Sie war auf ein paar eurer Konzerte." ,,Ja, ja ich erinnere mich. Ich hab sie auch gerade gesehen."

Zurück am Tisch, versuche ich vergeblich Augenkontakt mit Marcus aufzubauen. Ausversehen lasse ich mein Besteck auf den Rand des Porzellantellers fallen und er schaut auf. Genauso wie mein Vater. Er wendet sich aber schnell wieder von mir ab und isst weiter. Weiterhin schaue ich Marcus tief in die Augen und bewege meinen Kopf in Samiras Richtung. Er schaut rüber und sucht, bis seine Augen sich weit öffnen. Er schaut mich an und ich nicke langsam.

~

,,Das war nicht die, die ich denke, dass es war." ,schreit Marcus fast schon, gleich nachdem er die Tür zum Zimmer geschlossen hat. ,,Oh doch. Ihr Bruder hat mich sogar auf dem Klo angesprochen."

,,Martinus! Das ist nicht mehr witzig oder normal. Wir müssen die Polizei rufen!" ,sagt Marcus und holt sein Handy raus. Ich reagiere schnell und nehme es ihm aus der Hand. ,,Spinnst du? Was sollen die von uns denken? Zwei Teenager, die denken, dass sie von einer Psychopatin verfolgt werden. Beste Schlagzeile, damit alle sich lustig über uns machen." ,,Aber-" ,,Nichts aber!" ,unterbreche ich ihn und gehe auf mein Bett.

Es klopft und ich stehe auf, da Marcus sich kein bisschen rührt.

,,Hey." Aus meinem Lächeln, das ich meinem Vater oder dem Personal zeigen wollte wird nichts. Meine Mundwinkel fallen. ,,Samira. Das ist nicht witzig. Von wo weißt du, in welchem Hotel wir sind?"

Auch sie lächelt nicht mehr. ,,Das Unternehmen gehört meinem Onkel. Und wir machen so wie jedes Jahr hier Urlaub." Das kannst du sonst wem erzählen. Aber ich muss ansatzweise freundlich bleiben.

,,Noch ein weiteres mal und du überspannst den Faden!" ,stürzt sich Marcus über meine Schulter und zeigt mit dem Finger auf sie. ,,Wow, wow, chill!" ,versuche ich ihn zu beruhigen, da ja wenigstens jemand hier alles in den Griff kriegen muss.

,,Sorry, er, er ist etwas paranoid." ,vermittle ich ihr, obwohl doch ich eher der Paranoide hier bin.

,,Ja, ich wollte eigentlich nur Hallo sagen." ,sagt sie und geht wieder. Ich schließe langsam und leise die Tür. Was war das gerade bitte?

«Also ich hätt' die Polizei gerufen👮🏻‍♂️. Falls es euch gefallen hat, freue ich mich über nen⭐️»

1477 Tage | 𝗆𝖺𝗋𝗍𝗂𝗇𝗎𝗌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt