1477 Tage | 𝗆𝖺𝗋𝗍𝗂𝗇𝗎𝗌

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Tag 77

,,Gunnarsen." ,,Eli." ,,Nenn mich nicht Eli!" ,,Nenn mich nicht Gunnarsen." Alles einfach zu verstehen, aber sie will es nicht.

Beim Abstellen des Essens fragt sie mich unerwartet, ,,Wie gehts dir?" Ich schaue fragend ihren Hinterkopf an, während sie zur Tür geht. ,,Ich hab dich was gefragt." ,lässt sie wieder diese Bitch aus ihr raushängen.

,,Gut, glaub ich. Ich, ich hab nur nach einer passenden Antwort gesucht."Sie lacht auf. ,,Und die passende Antwort ist Gut?"

Die Tür schließt sich und ich passe aufmerksam auf. ,,Eins.. Zwei.. Dreii.." ,ziehe ich die letzte Zahl lang, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich den Übergang von drei zu vier überhört hab, oder ob die echt so lange braucht, um das Schloss zu schließen.

Naja.

Ich stemme mich vom Stuhl und laufe zum Tisch. Teigtaschen? Das gab es hier noch nie.

,,Großzügig. Danke." ,sage ich es nur so laut, dass es keiner außer mir in diesem Raum hören kann.

Und... Ich kneife meine Augen zusammen. Ist das Tee?

Das vor kurzem mit der in der Dusche hat einiges verändert. Für mich vor allem. Gestern gab es nach langem Spaghetti mit Soße und heute das. Dabei kann ich trotzdem nicht viel essen, weil sie mich bis vor zwei Tagen noch aushungern lassen haben.

Ich drehe mich zur Tür, weil die Schlösser sich wieder drehen. ,,Ich hab noch was.. Was?" Elisabeth ist mal wieder nervös, weil ich sie anschaue. Aber was soll ich tun?

,,Was was?" ,tue ich so, als wüsste ich nicht, dass sie damit mein Starren meint. ,,Warum du mich so anschaust. Immer! Das regt auf."

Ich drehe mich wieder zum Tisch und stochere in die Teigmantel winzige Löcher. Gerade kam sie mir so süß vor, aber etwas verändert sich in ihr von jeder Millisekunde, die ich sie anschaue.

Sie räuspert sich. ,,Was ich sagen wollte war, dass ich die hier vergessen hab." ,sagt sie wieder mit der hohen süßen Stimme, die so garnicht zu ihrem Aussehen passt.

Sie stellt es neben mich und ich schaue hin. Apfelstücke.

Sie geht wieder. ,,Ich hab gestarrt, weil.." Ich spüre, dass sie stehen bleibt und ihren Kopf zu mir dreht. Auch drehe mich um und stütze mich an dem Tisch ab.

Damals, wenn ich das auf der Tour gemacht hätte, hätte es bestimmt heiß ausgesehen. Aber jetzt? Armselig, hundertprozentig. Mit den Zahnstochern, die ich ab sofort meine Arme nenne.

,,Weil..?" ,fragt sie nach, weil es sie wohl zu interessieren scheint. Ich muss wegen ihrer, wenn auch klitzekleinen, Neugier grinsen. ,,Weil du echt hübsch aussiehst."

Sie trägt zwar nur wie immer ihre schwarzen Schuhe, eine schwarze enge Hose und ein gelbes T-Shirt, aber mehr braucht es nicht.

Ich komme auf sie zu und sie bleibt stehen. Ich umarme sie komplett. ,,Warum tust du das?" ,nuschelt sie in mein altes, dreckiges Shirt, was mir ehrlich gesagt leid tut für sie.

,,Warum mache ich was?" ,lass ich sie los und wir schauen uns an. ,,Du bist nett zu mir, sagst sowas..."

Sie hat Recht. Ich sollte sie eigentlich hassen. Dafür wer ich jetzt bin, wo ich bin und was mit mir geschieht.

,,Eli?" ,höre ich Eric rufen. Sie zuckt. ,,Ja, ich komme!" ,lässt sie jetzt ihre tiefe, böse Stimme reden.

Sie schaut zu mir. ,,Kein Wort zu anderen. Oder du bist nicht mehr." Unschuldig hebe ich meine Hände zur Hälfte in die Höhe und grinsen. Auch ihr entgeht ein kurzes Grinsen aus der ernsten Miene. ,,Kein! Wort!" ,versucht sie wieder in ihre fiese Rolle zu schlüpfen und geht.

Das war es dann für heute.

Ich gehe wieder zum Essen. Hunger? Fehlanzeige. Aber ich hab schon so lange keine Äpfel mehr gegessen, dass ich für jeden Preis mindestens einen Spalt essen würde.

~

Tag 81

,,Ich kann nicht mehr." ,,Wie du kannst nicht mehr?" ,kommt es empört von Elisabeth. Wie wie? Man! ,,Ich. Kann. Nicht. Mehr." ,wiederhole ich mich Wort für Wort etwas lauter.

,,Nicht mehr können, aber mich anschreien, absolut kein Problem, oder?" Was soll ich dazu noch sagen. ,,Jetzt schrubb weiter!"

,,Warum ist es hier so laut? Man, man, man." ,kommt einer der Typen rein, dessen Namen ich bis heute nicht kenne. Müsste eigentlich das komplette Haus gesehen haben, kenne trotzdem nur die Diva und Eric.

,,Der Schwuchtel hier beschwert sich." Sie spuckt auf den Packet-Boden genau neben meine Hände. Er fängt langsam an immer schneller zu lachen. ,,Schau dir den mal an. Seine Ärmchen und Beinchen baumeln bald wie Schnüre, wenn sie noch dünner werden." Haha. Witz des Tages. Danke.

,,Und wer ist daran Schuld?" ,traue ich mich nach Wochen auch mal was zu sagen. ,,Ihr!" ,,Wir?" ,fragt der große Starke.

Elisabeth tretet ihm auf den Fuß, was ihm bestimmt nichts ausmacht. Trotzdem ist es witzig, aber ich beherrsche mich.

,,Du bist mir grad KEINE GROßE HILFE! Du sollst dem Lappen hier zeigen, was er machen soll und ned über sein beschissenes Aussehen lachen. Das können wir auch später machen."
Au.

,,Gefeuert!" Jetzt hat der Typie nichts mehr zu lachen. ,,Wie?" ,,Geh einfach." Er macht nichts. Er ist wie eingefroren und ich kann währenddessen Kino von den ersten Plätzen genießen.

,,Wenn du jetzt nicht gehst, passiert dir
A L L E S ,was wir auch dem da angetan haben." Wie schön es doch ist ein perfektes Beispiel darzustellen.

Er macht sich aus dem Staub und da wo ich unaufmerksam bin, tretet sie mir mit dem gesamten Schuh auf meine Handfläche, die auf dem Boden liegt. Ich will meine Hand rausdrehen, was echt nicht mein schlauster Einfall ist.

,,Hör auf, es ist keiner mehr da." ,sage ich schmerzerfüllt und ziehe an ihrem Bein. Sie aber verlagert ihr Gewicht immer mehr darauf, da ihr Fuß immer schwerer zu werden scheint.

«Weil ich heute so lustig drauf bin🤪, kommt ein weiterer Teil online. Ansonsten.. ⭐️?»