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Tag 63

,,Martinus? Martinus wach auf!" ,kriege ich verschwommen mit und öffne langsam meine Augen. Die Stimme löst bei mir Herzklopfen aus.

,,Komm mein Schatz!" Ich reibe meine Augen und schaue auf. ,,Mama?" Ich schrecke auf vom Bett und schaue mich um. Ich bin in meinem Zimmer. ,,Das war nur ein Traum?" ,,Was denn?" Ein Alptraum der sich in die Länge gezogen hat. ,,Nicht so wichtig."

,,Es ist schon Mittag. Genug erholt. Du musst auch mal aufstehen." ,sagt sie beim rausgehen und ich kann immer noch nicht realisieren, dass ich den ganzen Scheiß nur geträumt hab.

...

,,A. Kriegen wir dich auch mal zu Gesicht." ,neckt mich Marcus auf der Couch sitzend. Ich laufe einfach still an ihm vorbei und ignorier ihn.

Am Esstisch angekommen, lege ich meine Ellenbogen auf die Tischplatte gehe mit den Händen ein letztes mal über meine müden Augen. Gleich danach geht mein Blick zum linken Unterarm, an dem aber trotzdem noch die Narben zu sehen sind. ,,What the fuck."

Ich schaue auf. ,,Mama?" ,,Gunnarsen?" Was? Gunnarsen? ,,Gunnarsen." ,wiederholt sie sich, diesmal aber in keinem fragenden Ton.

Ich werde von Marcus von hinten auf den Boden gezogen und meine Mutter schreit mich wieder an. ,,Gunnarsen!"

Ich reiße meine Augen auf und verkrampfe daraufhin. Elisabeth hat mir nämlich mitten auf den Magen getreten. ,,Gunnarsen!"

Ich wurde wohl aus dem Bett gezogen, denn ich liege auf dem kalten Betonboden und irgendwie erinnert mich das an den ersten Tag hier. Nur dass ich alleine war.

,,Willst du auch mal aufstehen?" Langsam setze ich mich auf mit dem Blick auf ihre Schuhe. Ihr Fuß hebt sich und drückt sich gegen meine Brust, dass ich nicht Stand halten kann und mich wieder hinlege. ,,Ich hab dich was gefragt!" ,will sie eine Antwort von mir hören.

Von der Müdigkeit überrumpelt sage ich erst nichts, was sich als ein Fehler rausstellt. Denn Elisabeths Fuß wird immer schwerer und die Luft zum Atmen immer weniger.

,,Du bringst ihn noch um." ,sagt der eine ganz ruhig, der mit ihr gekommen ist. ,,Man, ich weiß!" ,regt sie sich über ihr Verhalten auf, drückt ein letztes mal fest und hebt dann endlich den Fuß von mir.

Sie kniet sich runter und fasst mit der ganzen Hand in meine Haare, die mittlerweile etwas länger sind, da ich sie schon lange nicht mehr geschnitten bekommen hab. Meine Augen kneife ich zusammen, als ich sie dann aber wieder öffne schaue ich in ihre.

,,Tu mir einen Gefallen und antworte immer, ja?" Ich nicke. Sie zieht noch fester. ,,Was hab ich gerade gesagt?" ,,Ja, ja, sorry." ..du Psychopathin.

Ich werde auf dem Boden im Raum liegen gelassen und höre die Schlösser. Ich hab nicht mitgezählt.

Warum wurde ich jetzt überhaupt aus meinem Schlaf gerissen. Genau da, wo ich am besten geträumt hab. Genau bei dem Traum, wo ich Zuhause war?

Schade eigentlich, dass ich nur Marcus und meine Mutter gesehen hab. Und Marcus hab ich auch noch genervt ignoriert.

Traurig lache ich auf. Genauso wie Marcus mich bei unserem letzten Tag ignoriert hat.

1477 Tage | 𝗆𝖺𝗋𝗍𝗂𝗇𝗎𝗌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt