Four

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p.o.v Taddl:
Für heute habe ich mir fest vorgenommen Simon anzusprechen.
Ich sah ihn genau wie gestern an der Mauer lehnen. Es klingelte und ich verabschiedete mich von meinen besten Freunden, da sie beide in meine parallel Klasse gingen ehe ich mich auf den Weg zu meinem Klassenraum machte.

Als alle saßen und es zum zweiten Mal klingelte, kam auch schon direkt der Lehrer. In der ersten Stunde hatten wir Mathe. Als wir eine Aufgabe bekommen haben, die wir in Einzelarbeit verrichten sollten, fingen alle an zu arbeiten. Außer ich.
Ich schrieb einen kleinen Zettel und schob ihn zu Simon rüber.

Auf dem Zettel stand nicht viel, nur:

Hi, wie geht's? :)
~Taddl

Er bemerkte den Zettel zwar erst nach ein paar Minuten, las ihn jedoch. Fragend schaute er sich um und blieb dann an mir hängen. Ich lächelte und er nickte verstehend. Dann kritzelte er eine schnelle Antwort:

Gut >_<

Ich lächelte und schrieb noch schnell:

Komm in der Pause zu mir.

Wir arbeiten nun beide weiter.

[...]

Ich stand bei Ardy und Lu, dort wo ich immer stand, und hoffte, dass Simon kommen würde. Und tatsächlich, ich sah ihn gerade aus dem Gebäude laufen, sich kurz suchend umsehen und dann auf mich zukommen.

„Da kommt er.", flüsterte ich meinen Freunden zu und sie entfernten sich wie abgemacht einige Meter.

Simon stand nun genau vor mir.
„Hi.", lächelte er und kratzte sich verlegen am Arm. „Hi.", ich lächelte ebenfalls.
„Taddl, richtig?", ich nickte. „Und warum hast du mich hier her bestellt?", fragte er ratlos. Ich zuckte bloß mit den Schultern: „Darf ich dich nicht kennenlernen?"
Er lächelte. „Doch."
Ich mag sein Lächeln, es ist süß.

„Ich hab gestern deinen Insta Account gefunden.", lächelte ich und er wurde rot. „Oh echt? Wie peinlich.", er vergrub sein Gesicht in den Händen.
„Nein überhaupt nicht. Du kannst so gut Gitarre spielen und singen." Er schaute mich ungläubig an und fragte: „Echt?"
Ich nickte hastig. „Eh danke.", er lächelte schon wieder.

„Spielst du mir irgendwann mal was vor?", erwartungsvoll schaute ich in seine blaugrünen Augen. „W-wenn du willst, gerne."

„Tut mir leid falls das blöd klingt, aber du wohnst doch auch, wie Kira, im Heim oder?", fragte ich vorsichtig und wartete eine Reaktion ab. „J-ja...", sein Blick war zum Boden gerichtet. Es war ihm anscheinend peinlich.

„Das muss dir nicht peinlich sein. Wie wär's wenn ich am Freitag zu dir komme und du mir was auf der Gitarre vorspielst?", er schaute auf und lächelte ein wenig. „Wenn du möchtest.", seine Stimme klang nun etwas kratzig, so als hätte er eine Erkältung.

In den folgenden Stunden haben wir die ganze Zeit gequasselt. Allerdings sodass es niemand mitbekam.
Hauptsächlich hat er von seiner heiß geliebten Gitarre geschwärmt und ich hab davon berichtet, dass ich vor kurzem das Beatboxen für mich entdeckt habe und es sich mit meiner tiefen Stimme mega cool anhört.

[...]

„Ich sag meinen Betreuern Bescheid und schreib dir dann.", sagte er bevor er um die Ecke verschwand, da ich in die andere Richtung musste. Vorhin hatte ich ihm noch meine Nummer aufgeschrieben.

p.o.v Simon:
Im Heim angekommen brachte ich zuerst meine Sachen ins Zimmer und ging dann runter zum Mittagessen.

Beim Essen fragte ich Kim, unsere Betreuerin, ob am Freitag ein Freund zu mir kommen kann: „Kim?" „Hm?"
„Kann mich am Freitag ein Freund besuchen kommen?" „Klar."
Damit war die Konversation wieder beendet und wir aßen alle weiter. Zwischendurch redeten mal vereinzelt ein paar Leute miteinander doch überwiegend herrschte hier schweigen, da alle mit dem leckeren Essen beschäftigt waren.

21.1.20
(588 Wörter)

🖤Slowbrick🖤 Teil 1 (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt